Eichstätt
Fabian Eberle fällt sechs Wochen aus

Nachlese: Torjäger wurde am Finger operiert - Lucas Schraufstetter wieder einsatzbereit

19.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:26 Uhr
Allrounder Lucas Schraufstetter trägt zwar noch eine Carbon-Schiene, ist aber bereits wieder im Mannschaftstraining und hofft nun auf einen Einsatz. −Foto: Foto: Johannes Traub (Archiv)

Eichstätt (EK) Ein Name, der am vergangenen Freitag beim 3:1-Heimspielsieg des VfB Eichstätt gegen den VfR Garching auf dem Spielberichtsbogen gefehlt hat, war der von Fabian Eberle. Sehr zum Leidweisen der Domstädter war dies keine Ausnahme, sondern wird auch in den nächsten Wochen der Fall sein.

Der Hintergrund: Eberle musste sich einer Operation unterziehen und darf sechs Wochen lang keinen Sport treiben, wie VfB-Trainer Markus Mattes auf Nachfrage des EICHSTÄTTER KURIER bestätigte. Zugezogen hatte sich Eberle die Verletzung schon am 24. Juli beim 4:0-Erfolg gegen den FC Pipinsried. Bei einem Zweikampf stieg ihm Gegenspieler Arijanit Kelmendi in der 50. Minute - in der Szene erzielte Atdhedon Lushi das 3:0 - mit den Stollen unabsichtlich voll auf die rechte Hand und der kleine Finger war gleich zweimal gebrochen, zudem eine Sehne gerissen. Der 29-jährige Grundschullehrer biss trotz Schmerzen auf die Zähne und spielte weiter. Auch in den darauffolgenden Partien gegen Illertissen, Schalding-Heining und Bayreuth stand er jeweils über die vollen 90 Minuten auf dem Platz, im Pokalspiel gegen Dollnstein waren es 63 Minuten ; der Finger wurde mithilfe einer Schiene stabilisiert und geschützt. "Doch irgendwie hat sich etwas verschoben. Wenn ich mich nicht hätte operieren lassen, dann wäre der Finger steif geworden", sagte der Eichstätter Angreifer und meinte: "So bitter das ist. Aber die Gesundheit geht nun mal eben vor." Ganz untätig wird Eberle aber auch in den nächsten Tagen und Wochen nicht sein, denn dafür ist der in dieser Saison noch torlose Torjäger zu ehrgeizig: "Ich werde joggen, meine Übungen machen und mich fit halten, so dass ich in sechs Wochen gleich wieder voll einsteigen kann."

Auf einen Einsatz brennt auch Lucas Schraufstetter. Der 23-jährige Raitenbucher hatte sich unmittelbar vor dem Saisonauftakt gegen die kleinen Bayern einen Splitterbruch im Arm zugezogen und fiel seitdem aus. Nachdem er sich inzwischen eine Spezialschiene aus Carbon anfertigen ließ, saß er gegen den VfR Garching zumindest schon einmal wieder auf der Bank. Sein Saisondebüt feierte in diesem Spiel Fabian Schäll, der in der Nachspielzeit eingewechselt worden ist. "Beide haben über einen längeren Zeitraum nicht am Mannschaftstraining teilgenommen und brauchen schon noch ihre Zeit, bis sie wieder voll einsatzfähig sind", sagte Mattes, der darüber hinaus von einem verdienten Sieg seiner Schützlinge sprach. "Wir haben von Anfang an eine gute Leistung gezeigt und uns auch Chancen kreiert. Doch entweder parierte Torwart Engl oder aber der Pfosten war im Weg. Bereits vor dem Führungstor hätten wir schon aufgrund unserer Vielzahl an Chancen mindestens 2:0 führen müssen." In die gleiche Kerbe schlug Spielführer Benjamin Schmidramsl: "Der Sieg war verdient, weil wir gut geordnet gestanden sind und fast keine Chance zugelassen haben. Das deutliche Chancenplus war auf unserer Seite." Schmidramsl bildete bis auf weiteres letztmals gemeinsam mit Markus Waffler die Innenverteidigung, da dieser einen Tag nach dem Spiel zu seinem Auslandssemester nach Oslo (Norwegen) aufbrach. Ob der VfB dafür Ersatz holt oder im Allgemeinen bis zum Ende der Wechselfrist (31. August) noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlägt, ist nicht wahrscheinlich, aber auch nicht ausgeschlossen. "Konkret ist nichts. Aber natürlich halten wir unsere Ohren und Augen immer offen", sagte VfB-Abteilungsleiter Hans Benz zu den Personalangelegenheiten.

VfB-Trainer Markus Mattes strahlte nach dem Heimsieg gegen den VfR Garching auch etwas verschmitzt. Lag es vielleicht auch an den "Sticheleien" die aus dem Garchinger Lager kamen? In der letzten Saison verlor Garching im Liqui-Moly-Stadion mit 1:2 und Trainer Daniel Weber ließ in der Pressekonferenz kein gutes Haar an Eichstätt. Der Platz sei in einem katastrophalen Zustand und somit der schlechteste in der Liga. Der VfB spiele nur "Rumpelfußball" und der VfB würde mit übertriebener Härte zu Werke gehen. Als Garching eine Woche zuvor gegen Tabellenführer Wacker Burghausen mit 3:1 gewinnen konnte, legte er auf der Pressekonferenz nach: "In Eichstätt wird es auf dem schlechten Platz ein ganz anderes Spiel werden und wir müssen uns auf die aggressive Spielweise des VfB einstellen." Freunde werden Markus Mattes und Daniel Weber wohl nicht mehr und nach der 1:3-Niederlage vermied es Weber auch dem VfB zur guten Leistung zu gratulieren: "Meine Mannschaft konnte sich auf die Platzverhältnisse nicht einstellen. Das war definitiv unsere schlechteste Saisonleistung." Markus Mattes und seinem Trainerteam kann dies egal sein. Zuletzt sechs Spiele in Folge ungeschlagen, zwölf Punkte, ein Torverhältnis von 11:7 und Platz sieben in der Tabelle.

Sepp Schiebel