Eichstätt
"Endlich alle wieder sehen"

VfB Eichstätt: Nach der Erfahrung des Online-Trainings kehrt die Jugend auf den Platz zurück

02.07.2020 | Stand 23.09.2023, 12:41 Uhr
Felix Moßmeyer
  −Foto: Moßmeier

Eichstätt - Ein aufgeregtes Stimmengewirr aus Traineranweisungen und Spielerrufen, das Geräusch von Bällen, die Richtung Tor geschossen werden - ein Stück Normalität kehrt nach den gefühlt endlosen Wochen des Online-Trainings beim VfB Eichstätt zurück.

 

"Entscheidend ist auf'm Platz", wusste bereits BVB-Legende Alfred "Adi" Preißler. Frei nach diesem Motto trainiert auch die U13 des VfB Eichstätt seit inzwischen fast vier Wochen wieder auf dem Kunstrasenplatz. Auch alle anderen Mannschaften von der U13 bis zur U19 trainieren wieder, außerdem sollen auch die Kleineren bald wieder auf den Platz können.

Beschränkte sich der Trainingsbetrieb zunächst auf Kleingruppen, steht die U13 seit dieser Woche wieder gemeinsam auf dem Feld. Das Trainergespann um Tom Lang (21) betreut also knapp 40 Spielerinnen und Spieler, die sich auf drei Stationen aufteilen. Das freut unter anderem U13-Spieler Max Sedlacek: "Es fühlt sich schon gut an. Weil man endlich alle anderen wiedersieht. " Einziger Wermutstropfen für den Elfjährigen und seine Kollegen: Wegen des Mindestabstands und des damit verbundenen Zweikampf-Verbots fällt das obligatorische Trainingsspiel bis auf Weiteres aus.

 

Doch auch einige andere Punkte des Trainings haben sich verändert. So stehen rund um das Spielfeld bunte Hütchen. Jedes Hütchen ist einer Spielerin oder einem Spieler zugeteilt. Dort werden Rucksäcke und Flaschen während des Trainings abgelegt. Da das Betreten der Umkleiden noch nicht gestattet ist, kommen die meisten Spielerinnen und Spieler bereits in voller Trainingsmontur und auch das Duschen wird nach Hause verlagert. Außerdem werden vor und nach jedem Training alle Bälle und Trainingsstangen desinfiziert. All das scheinen die Spielerinnen und Spieler aber bereits innerhalb kürzester Zeit verinnerlicht zu haben, wie auch Lang bestätigt: "Es gab bis jetzt noch keinen Ausreißer. Also dass einer einen anderen umarmt hat oder so. " Alle halten sich an die Auflagen.

"Achtet bitte auf die Abstände", hallt es über den Platz, als die Spielerinnen und Spieler in die Trinkpause geschickt werden. Nach einigen Passübungen geht es auch schon zur letzten Übung: dem Torabschluss. Für Sedlacek und Co. das absolute Highlight: "Ich finde, das ist ein guter Ersatz für das Abschlussspiel, weil man dann immer noch aufs Tor schießen kann. "

 

Die Spielerinnen und Spieler scheinen mit den aktuellen Trainingskonzepten zufrieden. Doch welche Auswirkungen haben die Auflagen auf die Arbeit der Trainer? "Wir haben alle Trainingsutensilien in verschiedene Bereiche aufgeteilt. Damit möglichst wenige Trainer und Spieler die Sachen anfassen müssen", sagt Lang. Der Ablauf des Trainings muss also vorab noch genauer geplant werden, damit am Ende jeder Handgriff sitzt, beziehungsweise im Idealfall vermieden werden kann.

Den Aufbau der einzelnen Übungen erledigten Lang und die Corona-Verantwortlichen des VfB dabei bereits an einem Wochenende vor dem Trainingsstart. Abgesehen von diesem Termin sieht Lang jedoch kaum Mehraufwand. Ohnehin scheint die Freude darüber, wieder auf dem Platz stehen zu dürfen und die Aussicht auf einen geregelten Ligabetrieb alle Mühe doppelt und dreifach zu entlohnen.

Im Herrenbereich ist der Neustart für September geplant und auch bei der Jugend soll der Ball ab dem 13. September wieder rollen. "Ob das dann so umgesetzt werden kann, muss man sehen. Wir versuchen uns natürlich so gut es geht vorzubereiten", erklärt Lang. Die Hoffnung ist bei Max Sedlacek in jedem Fall da: "Ich hoffe, dass es bald weitergeht und man auch gegen andere spielen kann. "

EK

Felix Moßmeier