Eichstätt
Eichstätter Kader bleibt nahezu unverändert

VfB hat keine Probleme mit auslaufenden Verträgen - über den Ligapokal in den DFB-Pokal?

23.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:30 Uhr
Einziger Abgang des VfB während der Corona-Pause: Nur Adrian Istrefi, der im Testspiel gegen den FC Ingolstadt 04 II noch dabei war, wird die Eichstätter in diesem Sommer verlassen. −Foto: Traub (Archiv)

Eichstätt - Am Dienstag nächster Woche, also am 30. Juni 2020, wäre die Saison 2019/2020 eigentlich offiziell zu Ende gewesen.

 

Wäre. Und eigentlich. Denn normal ist in diesem Corona-Jahr gar nichts mehr, auch nicht im Amateurfußball. Und so ist in Bayern aus der Saison 2019/20 längst die Spielzeit 2019/20/21 geworden.

Der Stichtag 30. Juni ist vor allem auch für all diejenigen Vereine von Bedeutung, die mit ihren Spielern und Trainern richtige Arbeitsverträge abgeschlossen haben. Denn an diesem Tag enden die Verträge für gewöhnlich. Da die Saison aber aktuell unterbrochen ist und frühestens Anfang September fortgesetzt werden wird, befürchteten viele Vereine ein Vertrags-Chaos mitten in der unterbrochenen Spielzeit.

Beim Fußball-Regionalligisten VfB Eichstätt ist dieses Szenario allerdings nicht eingetreten. Das liegt vor allem daran, dass der VfB mit den Spielern, deren Verträge am 30. Juni ausgelaufen wären, bereits frühzeitig in der Winterpause verlängert hat. Außerdem, so erklärt es Hans Benz, der Sportliche Leiter des Regionalliga-Teams, wären viele Spieler im Regionalliga-Kader Vertragsamateure ohne Arbeitsvertrag mit dem Verein. Für diese, so hat es der Bayerische Fußball-Verband (BFV) beschlossen, gelten die Wechsel-Modalitäten wie in der Winterpause. Das bedeutet: Möchte ein Spieler wechseln, dann benötigt er dazu die Zustimmung des Vereins. "Da steht bei uns aber nichts an", macht Benz deutlich.

Demnach wird der Eichstätter Regionalliga-Kader bei Wiederbeginn der unterbrochenen Saison wohl fast so aussehen wie vor der Zwangspause. Lediglich Adrian Istrefi (14 Einsätze in dieser Spielzeit) hat die Domstädter wieder verlassen. Den 27-Jährigen, der erst vor dieser Runde ins Altmühltal gewechselt war, zieht es aus familiären Gründen zurück nach Würzburg.

Die Zustimmung der Bayerischen Staatsregierung vorausgesetzt, will der BFV ab Anfang September die unterbrochene Saison fortsetzen. Das würde bedeuten, dass die Eichstätter mit einem Heimspiel gegen den FC Augsburg II am Samstag, 5. September, nach dann fast sechs Monaten Unterbrechung in die Restrückrunde starten würden. Bleibt es bei diesem Zeitplan, wollen die Eichstätter laut Benz etwa ab Mitte Juli wieder in das regelmäßige Training einsteigen.

Wie berichtet, sollen die noch ausstehenden Partien der Saison 2019/20/21 in zwei Blöcken ausgetragen werden - im September und Oktober und dann wieder nach der Winterpause im April und Mai. Außerdem soll es einen Ligapokal mit sportlichem Wert geben. Inzwischen wird für die Regionalliga Bayern auch klarer, wie das wohl alles vonstattengehen wird: Fest steht, dass Türkgücü München als aktueller Tabellenführer aus der laufenden Regionalliga-Saison herausgenommen wird und in die 3. Liga aufsteigen wird. Ihr Aufstiegsrecht werden die Münchener definitiv wahrnehmen.

Gesucht wird nun noch ein zweites Team, das dann im nächsten Jahr an der Aufstiegs-Relegation zur 3. Liga teilnimmt und im Erfolgsfall dann in der Saison 2021/22 Profifußball spielen würde. Laut Benz soll dieser Relegationsplatz an diejenige Mannschaft gehen, die nach der Herausnahme von Türkgücü München die aktuell unterbrochene Saison gewinnt. Beste Chancen auf den Relegationsplatz hätte damit der 1. FC Schweinfurt (aktuell 2. der Tabelle; 45 Punkte). Der momentane Dritte 1. FC Nürnberg II (43) ist nicht aufstiegsberechtigt. Auf den weiteren Plätzen folgen aktuell die SpVgg Bayreuth (41), Viktoria Aschaffenburg (38) und der VfB Eichstätt auf Rang sechs (37). Mit eingerechnet ist hier allerdings noch nicht, dass sich die Punktestände noch ändern werden, da die bisherigen Partien von Türkgücü München wohl aus der Wertung genommen werden.

Bleibt der angedachte Ligapokal, mit dem die Zeit bis zum Beginn der nächsten regulären Saison überbrückt werden soll. Laut Eichstätts Sportlichem Leiter soll in diesem Wettbewerb ein Startplatz für den DFB-Pokal ermittelt werden. Der Gewinner des Ligapokals darf wohl in der 1. Runde des prestigeträchtigen und finanziell reizvollen DFB-Pokals starten. Noch in dieser Woche wollen die Regionalliga-Teams und der BFV die Planungen für diesen Wettbewerb konkretisieren.

EK

Philipp Zimmermann