Eichstätt
Das letzte Heimspiel des Jahres steht an

VfB Eichstätt erwartet den FV Illertissen - Anstoß ist um 14 Uhr - Jonas Fries muss unfreiwillig pausieren

22.11.2018 | Stand 23.09.2023, 5:03 Uhr
VfB-Trainer Markus Mattes (Mitte) macht sich derzeit zusammen mit seinen Assistenten Dominik Betz und Norbert Scheuerer (links) viele Gedanken über die Startaufstellung für das letzte Heimspiel in diesem Jahr gegen den FV Illertissen. −Foto: Johannes Traub/Archiv

Eichstätt (EK) Zum letzten Heimspiel des Fußballjahres 2018 empfängt der VfB Eichstätt in der Regionalliga Bayern morgen (14 Uhr) den Tabellenzwölften FV Illertissen im Liqui Moly-Stadion. Zum Abschluss ist die Truppe um Trainer Markus Mattes dann nächsten Samstag noch im niederbayerischen Passau beim SV Schalding-Heining zu Gast.

Seit wenigen Wochen nehmen die Spielsperren aufgrund der fünften Gelben Karte zu. Diese greifen ab der vierthöchsten deutschen Spielklasse aufwärts. Beim VfB fehlte deshalb bereits vor vier Wochen Marcel Schelle und zuletzt war Yomi Scintu zum Zuschauen verdammt. Nun muss Jonas Fries eine unfreiwillige Pause einlegen; der 21-jährige Mittelfeldspieler hatte sich beim 2:1-Sieg in Pipinsried in der 89. Minute die fünfte Verwarnung der laufenden Saison eingehandelt. Mit unfairer Spielweise hat das aber nichts zu tun. "Das ist in jedem vierten Spiel eine", rechnet VfB-Trainer Markus Mattes vor und sagt: "Der Ausfall von Jonas tut extrem weh. Denn er ist unser Taktgeber im Mittelfeld und gibt die Kommandos. Da müssen wir uns jetzt etwas Neues einfallen lassen." Fries stand bislang als einziger Eichstätter Akteur in allen 20 Punktspielen auf dem Platz; lediglich gegen den SV Schalding-Heining und den FC Augsburg II war der Dauerbrenner und -renner, der in jeder Partie ein enormes Laufpensum abspult, kurz vor Schluss ausgewechselt worden, um sprichwörtlich "Zeit von der Uhr zu nehmen."

Nur gut also, dass nach Fries' Ausfall Mittelfeldakteur Philipp Federl nach seiner Ampelkarte wieder spielberechtigt ist. Allerdings droht Federl bereits die nächste Sperre. Denn durch die Gelb-Rote Karte im Heimspiel gegen den FC Ingolstadt 04 II blieben seine persönlichen Verwarnungen bei Vier stehen - und bei der Fünften gibt es bekanntlich die nächste unfreiwillige Pause. "Damit müssen wir und die anderen Vereine jetzt immer mal wieder rechnen, dass ein Spieler aufgrund so einer Sperre ausfällt", sagt Mattes. Insgesamt kassierten 37 Akteure der 18 Regionalligisten bislang mindestens fünfmal den gelben Karton. Spitzenreiter in dieser Statistik sind Florian Pflügler (VfR Garching) und Fabio Sabbagh (SV Heimstetten), die jeweils schon achtmal verwarnt worden sind - noch zwei, und die nächste Pause ist garantiert. Bei Sabbagh kommen eine Ampelkarte und eine Rote Karte, die er übrigens beim Gastspiel in Eichstätt sah, hinzu.

Neben den Langzeitverletzten Jens Förtsch, Sebastian Graßl, Julian Kügel (siehe eigener Bericht) und Lucas Schraufstetter droht beim VfB Eichstätt auch Fabian Schäll für das Duell gegen den FV Illertissen auszufallen. Der 28-Jährige musste gegen den FC Pipinsried nur 20 Minuten nach seiner Einwechselung wegen einer Oberschenkelprellung schon wieder ausgewechselt werden und konnte an den Trainingseinheiten am Montag und Dienstag nicht teilnehmen. "Ich hoffe, dass ihn unsere Physios aber bis zum Samstag hinbekommen", sagte Mattes vor dem Abschlusstraining am gestrigen Abend. Für Mustafa Özhitay wird erneut Youngster Luca Woloszyn das Tor hüten. Nahm zuletzt Thomas Bauer als Ersatzkeeper auf der Bank Platz (Mattes: "Dass er für das Spiel in Pipinsried extra aus Österreich angereist ist und uns unterstützt hat, war ein super feiner Zug von ihm."), wird dieses Mal wohl Max Dörfer aushelfen.

Der FV Illertissen ist in der Fremde ein gern gesehener Gast. Denn auswärts gelangen der Truppe um Trainer Marco Küntzel - er löste vor sieben Spielen den glücklosen Stefan Anderl ab - erst zwei Siege und zwei Unentschieden. Fünfmal jubelten die Hausherren. "Warum es bei ihnen auswärts nicht klappt, vermag ich genauso wenig zu beurteilen, wieso sie sich zum Saisonstart so schwer getan haben. Aber mittlerweile sind sie im Kommen und nehmen Kurs auf die Tabellenregion, wo sie hingehören. Die letzten Ergebnisse waren jedenfalls nicht schlecht. Im Team steckt unbestritten Qualität", sagt Mattes. Er und seine Truppe sind vor dem Duell gegen den Tabellenzwölften ohnehin gewarnt; denn in der Regionalliga-Geschichte konnte der VfB Eichstätt noch kein einziges Spiel gegen die Mittelschwaben gewinnen. Im ersten Jahr gewannen die Illertissener das Hinspiel mit 2:1 und das Rückspiel endete 1:1-Unentschieden. Auch im ersten Aufeinandertreffen dieser Spielzeit gab es bei der torlosen Nullnummer eine brüderliche Punkteteilung. "Illertissen ist eine gute Mannschaft, die man nicht so ohne weiteres im Vorbeigehen schlägt. Dennoch wollen wir diese aus unserer Sicht negative Serie beenden. Wir streben zuhause einen dreifachen Punktgewinn an. Dazu müssen wir aber noch einmal alles raushauen", so der 43-jährige Eichstätter Übungsleiter.

Seine Klasse stellte der Verein aus dem bayerisch-schwäbischen Landkreis Neu-Ulm unter anderem im Pokalwettbewerb unter Beweis. Vor einem Monat musste sich der FVI im Viertelfinale des Bayerischen Totopokal dem Drittligisten FC Würzburger Kickers erst im Elfmeterschießen geschlagen geben - und den beiden Regionalliga-Spitzenteams 1. FC Schweinfurt und SV Wacker Burghausen trotzte man zuletzt beim 2:2-Unentschieden jeweils einen Zähler ab. Mittlerweile sind die Küntzel-Schützlinge sogar seit vier Spielen ungeschlagen und konnten sich in der Tabelle vom vorletzten Rang auf den 12. Tabellenplatz verbessern. Denn zu diesen zwei Punkteteilungen kommen der 3:0-Heimerfolg gegen den SV Heimstetten und der 1:0-Auswärtscoup bei der Zweitvertretung der SpVgg Greuther Fürth hinzu. Das Abstiegsgespenst sitzt dem FVI, der 2012/13 Dritter und 2013/14 Vizemeister wurde, dennoch weiterhin im Nacken; bei einem mehr absolvierten Spiel beträgt der Vorsprung auf die Abstiegs-Relegationsplätze gerade einmal vier Zähler.

Norbert Dengler