München
Zwei "Ochsen" bei den Löwen

Die wuchtigen Angreifer Mölders und Grimaldi sollen auch heute in Osnabrück vorangehen

07.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:20 Uhr

München/Ingolstadt (DK) Vielleicht weil Adriano Grimaldi inzwischen bei 1860 München spielt, waren unter den vielen Ansätzen, um die gute Leistung des Stürmers beim 5:1-Heimspielauftakt zu beschreiben, auch ein paar Tiervergleiche.

Lotte-Kapitän Adam Straith schilderte im "Merkur" seine schmerzhaften Erfahrungen mit den zwei "Ochsen" im Löwen-Sturm (neben Grimaldi auch Sascha Mölders). Andere erkannten im bulligen, vollbärtigen Mittelstürmer eher die Gestalt eines Bären. Eines sehr eleganten Bären wohlgemerkt, wie Grimaldis Schlenzer zum 2:0 gegen die Sportfreunde verdeutlichte. Ob Ochse oder Bär, seit dieser Saison ist der 27-Jährige nun aber vor allen Dingen ein Löwe. "Wir können jeden Tag froh sein, dass er sich für uns entschieden hat", betont Trainer Daniel Bierofka.

Spätestens seit dem 5:1 gegen Lotte scheint klar: Bei den Münchnern reift ein Drittliga-Sturmduo heran, das Tore verspricht. Vor allem weil Grimaldi (1,88 Meter, 90 Kilo) und Mölders (1,87 Meter, 82 Kilo) nach vorne eine "unglaubliche Wucht" entwickeln, wie es Neuzugang Herbert Paul beschreibt. Zum Ligaauftakt beim 1. FC Kaiserslautern hatte Grimaldi noch den Pfosten getroffen, gegen Lotte einen Treffer selbst erzielt, zwei weitere aufgelegt. Unter anderem den für Mölders. "Es ist immer ein gutes Zeichen, wenn sich die Stürmer die Bälle gegenseitig auflegen", sagt Bierofka und ergänzt: "Die beiden wachsen immer mehr zusammen. "

Die nächste Gelegenheit, um das zu beweisen, gibt es nun schon heute Abend (19 Uhr) beim VfL Osnabrück. Also dort, wo Grimaldi selbst von 2012 bis 2014 auf Torejagd ging. In 56 Drittligaspielen traf er während seiner Zeit beim VfL immerhin 13-mal. Später, bei Preußen Münster, war die Quote mit 30 Toren in 71 Partien in der 3. Liga noch besser. In der vergangenen Saison erzielte Grimaldi das entscheidende Tor zum 1:0-Auswärtssieg der Preußen in Osnabrück.

Ob den Löwen heute Ähnliches gelingt? "Osnabrück ist eine heimstarke Mannschaft mit Selbstvertrauen", sagt Bierofka über den Gegner, der bislang beide Saisonspiele gegen Würzburg und in Meppen gewonnen hat. Möglicherweise nimmt der Löwen-Trainer ein paar Wechsel vor, um auf die Belastung durch die Englischen Wochen und Hitze zu reagieren. Der ehemalige Ingolstädter Stefan Lex ist erstmals ein Kandidat für die Startelf.

Ganz sicher setzt Bierofka aber auf seine bulligen Stürmer Grimaldi und Mölders, zu denen sich auch VfL-Trainer Daniel Thioune bereits geäußert hat. Passenderweise mit einem Tiervergleich. "Wir, mit unserer Mäusepolizei, sind da schon etwas kleiner aufgestellt", ahnt der Osnabrücker.

Matthias Vogt