München
Down Under statt Regionalliga

Ehemaliger Löwen-Profi Adlung wechselt nach Adelaide 1860 empfängt heute Fürth II

14.09.2017 | Stand 02.12.2020, 17:30 Uhr

München (mav) Wenn die Münchner Löwen heute Abend (19 Uhr) die zweite Mannschaft der Spielvereinigung Greuther Fürth empfangen, ist der gebürtige Fürther und langjährige Löwe Daniel Adlung mit seinen Gedanken schon rund 15 000 Kilometer weit entfernt. Am Wochenende geht Adlungs Flug nach Adelaide, an die Südküste Australiens, wo der 29-Jährige eine neue sportliche Heimat gefunden hat.

Erstmals außerhalb Deutschlands. Auch ein Wechsel in die Regionalliga Bayern war bis vor Kurzem noch denkbar gewesen.

Zurück zum Tabellenführer nach Giesing, zur Fürther U 21 oder doch zum fränkischen Aufstiegsaspiranten nach Schweinfurt? Adlungs Dienste waren in den vergangenen Wochen heiß begehrt. Warum er sich letztlich doch dagegen entschieden hat, erklärt er jetzt in einem Interview mit der "Süddeutschen Zeitung". "Ich wollte mit 29 Jahren nicht in die Regionalliga. Der Schritt wäre zu früh gewesen. Australien bietet mir die bessere Perspektive", sagt Adlung. Er habe sich nicht gegen etwas, sondern für die spannende Aufgabe in Adelaide entschieden, wo mit Trainer Marco Kurz und Offensivspieler Karim Matmour zwei weitere ehemalige Sechziger auf ihn warten. Ein aktueller Löwe, Trainer Daniel Bierofka, sei überhaupt nur der Grund gewesen, weshalb sich Adlung mit der Idee beschäftigt hatte, nach dem Doppelabstieg auch in der vierten Liga für den TSV zu spielen.

Weil der potenzielle Rückkehrer Adlung aber nicht mehr zur Verfügung steht und der tatsächliche Rückkehrer Timo Gebhart verletzungsbedingt fehlt, wird es gegen Fürth II erneut auf andere Akteure ankommen. Zum Beispiel auf Nico Karger, der zuletzt sechs Tore in zwei Spielen erzielte und laut seinem Trainer Daniel Bierofka trotzdem "nicht weiß, wie gut er eigentlich ist". Weil mit Nono Koussou und Benjamin Kindsvater zwei wichtige Optionen nach ihren Verletzungen zurückgekehrt sind, hat Bierofka wieder zahlreiche Alternativen. "Für mich als Trainer ist das gut, dementsprechend hoch ist auch die Qualität im Training", betont der 38-Jährige.

Heute Abend möchten die Löwen diese Qualität nun erneut im Spiel umsetzen und damit ihre Tabellenführung vor dem Wiesn-Start weiter festigen. Zu Gast ist eine Mannschaft, die in acht Spielen erst acht Gegentore kassiert, aber auch nur neun erzielt hat. "Da sieht man schon, wo der Schwerpunkt liegt", sagt Bierofka und betont: "Wenn wir in Führung gehen, machen wir uns das Leben leichter." Bis zuletzt hatte übrigens auch Adlung bei der U 21 der Franken mittrainiert. Wenn seine Fürther heute Abend auf seine Löwen treffen, hat der aber längst anderes zu tun.