München (mav) Es solle nicht abwertend klingen, aber es würde eben am besten die "surreale Situation" beschreiben, wie Daniel Bierofka sie nennt.
"In der vergangenen Saison sind wir nach Eichstätt oder Buchbach gefahren, jetzt nach Kaiserslautern", sagt der Trainer von Drittliga-Aufsteiger 1860 München. Vor gut einem Jahr waren 5000 Fans beim Regionalliga-Auftakt in Memmingen. Am Samstagnachmittag (14 Uhr) werden am Betzenberg rund 40000 Zuschauer erwartet, die ARD überträgt live. "Da hat sich im Vergleich zur Vorsaison schon einiges getan", schmunzelt Bierofka.
Und weil die Anforderungen eben noch ein Stück gestiegen sind, sind auch die Entscheidungen ein Stück härter. Zum Beispiel die in der Torhüterfrage. Nicht der Stammkeeper aus der Aufstiegssaison, Marco Hiller, sondern sein Herausforderer Hendrik Bonmann wird in Kaiserslautern im Tor stehen. "Er war in der Vorbereitung einen Tick stabiler und dann muss man eben nach dem Leistungsprinzip gehen", erklärt Bierofka und ergänzt: "Das ist erstmal für das Spiel gegen Kaiserslautern und bleibt natürlich weiter ein offener Kampf. "
Diesen Kampf gibt es auch auf den anderen Positionen. Stürmer Markus Ziereis (14 Tore in der vergangenen Saison) ist in der Rangfolge zunächst hinter die offensiven Neuzugänge Efkan Bekiroglu und Alessandro Abruscia zurückgefallen und steht nicht im Kader. Die Aufstiegshelden Christian Köppel, Simon Seferings und Nicholas Helmbrecht werden am Sonntag für die U21 in Regensburg spielen. Genau wie der Neuzugang aus Garching, Sami Belkahia.
Bei den Spielern (und Fans), die am Betzenberg dabei sind, regiert aber die Vorfreude. "Das ist einfach wieder was anderes. Diese spezielle Atmosphäre, gerade am Betzenberg, da sind wir alle heiß drauf", betont Bierofka, der aus sportlicher Sicht gleich ein erstes Zeichen setzen möchte. "Ich glaube schon, dass Lautern zu den Favoriten zählt. Dementsprechend können wir gleich mal als Aufsteiger zeigen, wie weit wir sind. "
