Anerkennung trotz Erstrunden-Aus

10.08.2008 | Stand 03.12.2020, 5:41 Uhr
Die Vorentscheidung: Ivica Olic (links) bringt mit einem Heber den HSV mit 2:1 in Führung, FC-Abwehrspieler Sören Dreßler (vorn) und Keeper Michael Lutz kommen zu spät. - Foto: Schönberger −Foto: ISPFD-Nbg.de

Ingolstadt (DK) Die Sensation war greifbar, doch am Ende behielt der Favorit die Oberhand. Durch ein 1:3 (1:0) gegen den Bundesligisten Hamburger SV schied der FC Ingolstadt am Samstag aus dem DFB-Pokal aus, verdiente sich vor 11 400 Fans aber eine Menge Anerkennung.

Allen voran lobte HSV-Trainer Martin Jol die Ingolstädter, die "eine richtig gute Spielauffassung" zeigten, und der Hamburger Mannschaft vor allem in der ersten Halbzeit erhebliche Probleme bereiteten. Tatsächlich war das, was die Ingolstädter vor offiziell ausverkauftem Haus zeigten, aller Ehren Wert.

Ohne Respekt und mit schnellem Kurzpassspiel hatte die Mannschaft von Trainer Thorsten Fink mehr Spielanteile, zahlreiche kleinere und durch Stürmer Steffen Wohlfarth (24.) auch bald die erste richtig gute Torchance des Spieles. Der Schuss des 24-Jährigen wurde noch von HSV-Verteidiger Bastian Reinhardt abgefälscht, doch der beste Hamburger, Keeper Frank Rost, konnte mit einer Hand parieren.

Völlig verdient dann die Führung der Ingolstädter. Tobias Fink, der mit Matthias Schwarz auf der rechten Seite eine starke Partie ablieferte, flankte nach innen, wo Ersin Demir aus kurzer Entfernung per Kopf vollendete. 1:0 für den FC Ingolstadt, der bis zur Pause das bessere Team stellte.



Nach dem Wechsel dann die Ernüchterung. Ganze 180 Sekunden benötigten die Hamburger um die Partie komplett zu drehen. "Schade, aber wir sind zu unkonzentriert aus der Halbzeit raus gekommen", haderte Ex-HSV-Spieler Markus Karl nach der Partie. Dabei hatte FC-Trainer Fink in der Halbzeit nochmal "richtig Gas gegeben", wie er selbst meinte.

Doch genau die von ihm verlangte Cleverness zeigten dann die Hamburger Spieler. In der 51. Minute bekam die FC-Abwehrreihe den Ball einfach nicht aus dem Strafraum, und nach einem Pfostentreffer von Paolo Guerrero schob der kroatische Nationalspieler Ivica Olic zum Ausgleich ein. Drei Minuten später ein gefühlvoller Pass vom in der ersten Hälfte enttäuschenden Nationalspieler Piotr Trochowski, den erneut Olic per Heber zu einem Treffer nutzen konnte. Sowohl Innenverteidiger Sören Dreßler, als auch der aus seinem Tor herausgeeilte Michael Lutz kamen zu spät.

"Wenn du in so kurzer Zeit zwei Gegentore gegen so eine klasse Mannschaft bekommst, wird es natürlich schwer", meinte Neu-Kapitän Stefan Leitl anschließend. Auch wenn Trainer Fink durch einen Doppelwechsel nochmal die Offensive verstärkte, die Mannschaft brauchte einige Minuten, um sich zu erholen. Und der von Fink erhoffte Effekt, dass der schnelle Lemos gegen die groß gewachsenen Hamburger effektiver als zuvor Wohlfarth agieren würde, erfüllte sich nur zum Teil. Die beste Ingolstädter Chance vergab schließlich Innenverteidiger Mario Neunaber, dessen Schuss Rost gerade noch mit dem Knie abwehren (64.) konnte. Mehr war gegen clever verteidigende Hamburger nicht mehr drin.

Eher unglücklich verlief der Auftritt des erst in der 74. Minute eingewechselten Andreas "Zecke" Neuendorf. Nach einem Zweikampf mit Mathijsen im Strafraum (Fink: "Da hätte ich auch keinen Elfmeter gepfiffen") wurde er einmal mehr Opfer seines Temperaments und flog nach dem anschließenden Disput mit dem Schiedsrichter vom Platz.

Das 3:1 durch den Hamburger Guerrero gegen die in der Schlussphase weit aufgerückte Ingolstädter Elf, hatte schließlich nur noch statistischen Wert. Deshalb ging Trainer Fink mit seiner Mannschaft nach lebendigen 90 Minuten auch nicht allzu hart in Gericht. "Wir haben heute in der ersten Halbzeit einen starken Gegner beherrscht. Am Sonntag, im Ligaspiel gegen Fürth müssen wir das über die gesamte Spieldauer schaffen."

Nach der munteren Darbietung vom Samstag ist seiner Mannschaft das durchaus zuzutrauen.

Schwankender Übergang und kaputte Zäune" domain="www.donaukurier.de"%>
Halbzeit-Schnittchen: FCI gegen HSV" domain="www.donaukurier.de"%>