Thorsten Fink: "Ich lasse mir nichts vorwerfen"

15.05.2009 | Stand 03.12.2020, 4:57 Uhr
Thorsten Fink −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Während der FC Ingolstadt am Donnerstagabend um seine letzte Chance im Kampf um den Klassenerhalt in der 2. Bundesliga suchte, weilte der entlassene Ex-FC-Trainer Thorsten Fink mit seiner Familie auf Mallorca im Urlaub. Trotz ohrenbetäubenden Kinderlärms im Hintergrund – Fink lag gerade am Hotel-Pool – führte unser Redakteur Gottfried Sterner ein Telefongespräch mit dem einstigen Aufstiegshelden.

Herr Fink, haben Sie Ihren Ex-Klub am Donnerstag gegen St. Pauli noch im Fernsehen verfolgt?

Thorsten Fink: Ja natürlich. Ich hätte es der Mannschaft gegönnt, dass sie den Klassenerhalt schafft. Wenn man fast eineinhalb Jahre miteinander arbeitet, schweißt das ja auch zusammen. Leider hat sie es nicht mehr herumgerissen.

Würden Sie denn mit einigem Abstand zugestehen, dass Sie Fehler gemacht haben?

Fink: Nein, überhaupt nicht. Meine Arbeit war gut. Ich bin ja auch mit zwei verschiedenen Vereinen (Salzburg Red Bull II und Ingolstadt) aufgestiegen. Auch die Chemie zwischen der Mannschaft und mir hat gestimmt, die Laktatwerte waren überragend.

Hinsichtlich der Fitness ist man beim FC 04 aber anderer Meinung.

Fink: Ich lasse mir da nichts vorwerfen, aber ich will das nicht kommentieren. Die Mannschaft war fit, das kann ich alles belegen. Wir hatten auch keine Verletzten.

Woran lag es dann, dass Sie nach der Winterpause kein Spiel mehr gewonnen haben?

Fink: Die Mannschaft hat es nicht geschafft, den Abstiegskampf anzunehmen. Sie hat den Druck nicht ausgehalten, aber das konnte man vorher nicht wissen.

Sie haben aber doch die Spieler verpflichtet.

Fink: Das stimmt. Aber ich habe das so nicht erwartet. Wir waren keine Tretertruppe, die andere niederkämpft, sondern haben Fußball gespielt. Ich habe einfach meine Linie durchgezogen.

War die für einen Aufsteiger richtig?

Fink: Ich habe versucht, den Verein voran zu bringen.

Welche Lehren ziehen Sie daraus?

Fink: Man lernt immer etwas, aber das behalte ich für mich.

Was haben Sie als nächstes vor?

Fink: Ich mache erst mal eine Pause und werde nicht so schnell versuchen, einen Verein zu finden. Ich bin ja erst 41 und nutze jetzt die Zeit, irgendwo zu hospitieren.