FC Ingolstadt
"Wir wollen mehr Rückenwind bekommen"

FCI-Torwart Buntic hält vor Heimspiel gegen Saarbrücken direkten Aufstieg weiter für möglich

07.05.2021 | Stand 23.09.2023, 18:28 Uhr
Zehnmal hielt Fabian Buntic im Ingolstädter Tor die Null fest - zuletzt beim 0:0 gegen den SV Meppen. Das Hinspiel in Saarbrücken endete 3:3. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Rechenspiele hin, Restprogramm her - maximal drei Spiele sind es noch, dann steht fest, ob der FC Ingolstadt einen direkten Aufstiegsplatz in der 3. Liga ergattern konnte oder nicht.

Voraussetzung dafür sind wohl neun Punkte aus den verbleibenden Begegnungen. Gegen den 1. FC Saarbrücken an diesem Samstag (14 Uhr, Magenta Sport) soll die Heimstärke helfen.

15 Spiele lang sind die Schanzer im Audi-Sportpark mittlerweile ungeschlagen. Die letzte Niederlage datiert vom 3. Oktober 2020 gegen den nun feststehenden Absteiger SpVgg Unterhaching (0:1). Seither gab es elf Siege und vier Unentschieden, kurzum, der FCI ist das beste Heimteam der Liga. "Zuhause sind wir eine Macht. Das und unser starker Auftritt in Rostock, bei dem wir als Sieger hätten vom Platz gehen müssen, stimmen mich zuversichtlich", sagt FCI-Geschäftsführer Manuel Sternisa, dem nach wie vor der direkte Aufstieg vorschwebt.

Das sehen auch Trainer und Spieler so, obwohl der direkte Weg in die 2. Bundesliga momentan aus eigener Kraft nicht mehr erreichbar ist. "Unser Fokus lag immer auf den ersten beiden Plätzen. Da hat sich unsere Herangehensweise nicht geändert. Wenn wir unsere Punkte holen, können wir das Maximale erreichen", sagt FCI-Trainer Tomas Oral. Und auch Torwart Fabijan Buntic verbreitet Optimismus: "Drei Spiele, drei Siege - das ist unser Ziel. Aber jetzt wollen wir erst einmal Saarbrücken den Wind aus den Segeln nehmen und schauen, dass wir selbst wieder mehr Rückenwind bekommen. "

Rein statistisch haben die Schanzer weiter (fast) alle Möglichkeiten. Gesetzt den Fall, sie gewinnen dreimal, hätten sie am Ende 73 Punkte - das hätte in neun der zwölf bisherigen Spielzeiten der 3. Liga stets zum Aufstieg gereicht. Lediglich in der Saison 2013/14 (RB Leipzig/79 Punkte), 2012/13 (Arminia Bielefeld/76) und 2010/11 (Hansa Rostock/78) erreichte der jeweilige Tabellenzweite eine noch bessere Ausbeute. Zum Vergleich: In der vergangenen Saison genügten bereits 64 Zähler zum Aufstieg in die 2. Bundesliga.

Für die Ingolstädter heißt das, sich weiter steigern zu müssen. Seit fünf Spielen (ein Sieg, vier Unentschieden) sind sie mittlerweile ungeschlagen - doch reicht diese FCI-Saisonrekordserie nicht für den großen Wurf. Die Konkurrenten 1860 München, aktuell seit neun Begegnungen unbezwungen (sieben Siege), und zuvor Dynamo Dresden und Hansa Rostock (beide jeweils acht Spiele ohne Niederlage) legten weitaus längere Erfolgsserien hin.

Oral kann bisher zumindest auf die mentale Stabilität seines Teams setzen und nimmt da nochmals das 1:1 in Rostock als Beispiel. "Es ist oft so in solchen Spitzenspielen, wenn man 70 Minuten dominant auftritt und dann ein Tor kassiert, dass eine Mannschaft weiche Knie bekommt. Aber das war bei uns nicht der Fall. Wir waren nicht ängstlich, sondern haben weiter nach vorne gespielt", meint Oral und ergänzt: "In der 3. Liga gibt es viele enge Spiele, und da haben wir viele gezogen und sind nicht nervös geworden. "

In dieser Hinsicht geben die Zahlen dem FCI-Coach recht. 13 ihrer 18 Siege haben die Schanzer mit nur einem Tor Unterschied erzielt, das heißt, kein anderer Aufstiegsaspirant hat so häufig um drei Punkte bangen müssen wie die der Tabellenvierte, der sich letztlich aber doch irgendwie durchsetzen konnte. Zum Vergleich: Rostock lag mit zwölf Siegen mit nur einem Tor mehr als der Gegner in etwa gleichauf, Dresden (acht) und 1860 (vier) gewannen ihre Spiele viel häufiger souveräner.

Letztlich bleibt sich das gleich, wenn am Ende das Ergebnis stimmt und der Aufstieg noch gelingt. Und so impft Oral seinem Team weiter ein, an sich zu glauben und die Marschroute konsequent umzusetzen. "Ich will sehen, dass wir zielstrebig sind, über Ballstafetten oder einen langen Ball so schnell wie möglich in die Box des Gegners kommen und so aggressiv gegen den Ball arbeiten wie in Rostock", sagt der FCI-Trainer und fügt hinzu: "Und dann müssen wir im Abschluss die richtige Entscheidung treffen. " Sprich wenigstens ein Tor mehr als der Gegner erzielen.

DK

Gottfried Sterner