Ingolstadt
Weiter kein Teamtraining beim FCI

Corona-Testreihe am Dienstag verlief aber negativ - Schanzer planen mit bis zu 5000 Zuschauern

26.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:45 Uhr
Menschenleer: Das Trainingsgelände vor der Geschäftsstelle des FC Ingolstadt. −Foto: Sterner

Ingolstadt - Von Normalität ist beim Fußball-Drittligisten FC Ingolstadt weiterhin keine Spur. Trotz einer negativen Corona-Testreihe am Dienstag haben sich die Schanzer entschlossen, das Mannschaftstraining bis einschließlich Freitag auszusetzen. „Auch wenn der Trainer natürlich mit den Hufen scharrt, haben wir gemeinsam entschieden, die Spieler im individuellen Training zu belassen, um mögliche Infektionsketten zu unterbrechen“, sagte der neue FCI-Geschäftsführer Manuel Sternisa auf Anfrage unserer Zeitung.

Nach zwei positiv getesteten Profis befinden sich derzeit mehrere Spieler in Quarantäne. Zudem hatten die Schanzer das für diese Woche geplante Trainingslager in Südtirol absagen müssen. „Natürlich ist das total frustrierend, und es beeinträchtigt ohne Wenn und Aber unsere Vorbereitung“, sagt Trainer Tomas Oral, „aber ich will meine Energie nicht für etwas verschwenden, was ich nicht beeinflussen kann.“ Vielmehr vertraut der 47-Jährige auf die Künste von Athletiktrainer Jörg Mikoleit, der den Spielern wieder individuelle Trainingspläne mit an die Hand gibt, mit denen sie sich wie schon zu Beginn der Corona-Krise vorbereiten sollen. „Und wir müssen alle darauf achten, dass die Antennen noch mehr gespitzt sind und wir uns vorsichtig verhalten. Wir müssen mit dem Virus leben und achtsam sein“, mahnt   Oral, der nur einen kleinen Trost darin sieht, dass auch andere Vereine wie Schalke, Bochum oder Düsseldorf von der Corona-Pandemie direkt betroffen sind.

Wann startet das FCI-Training wieder?

Vorausgesetzt die nächste Testreihe am Freitag fällt erneut negativ aus, will der FCI-Coach mit dem Mannschaftstraining fortfahren und idealerweise noch ein Testspiel gegen den TSV Rain bestreiten.   
Unabhängig vom gestörten Trainingsbetrieb laufen die Planungen für den regulären Saisonstart mit dem DFB-Erstrundenspiel gegen Bundesliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf am 12. September weiter. So legten die Schanzer den örtlichen Behörden ein Hygiene- und Organisationskonzept vor, das im Audi-Sportpark bei Spielen maximal rund 5000 Zuschauer vorsieht. „Wir gehen bei unseren Planungen davon aus, dass wir alle Zuschauer auf Sitzplätzen unterbringen, weil wir das für die sicherere Variante halten“, erklärte Sternisa, der am Dienstag an der Managertagung der 20 Drittliga-Vereine teilnahm. Dort hatten sich die Klubs  auf eine individuelle,  länderspezifische Regelung für die Zulassung von Zuschauern geeinigt und sich auch für die Besetzung der Stehränge ausgesprochen.

Sternisa sieht Vorteil für Schanzer

Sternisa sieht im FCI-Konzept noch einen Vorteil. „Wir könnten somit auch alle Dauerkartenbesitzer im Stadion unterbringen und müssten keine Auswahl, beispielsweise per Losverfahren, treffen“, meinte der 46-Jährige, der Anfang  August die Amtsgeschäfte bei den Ingolstädtern übernahm. Zusätzlich zu den rund 3000 Saisonkarteninhabern, die erst ab Zulassung von Zuschauern für die dann voraussichtliche Anzahl an Heimspielen zahlen sollen, bietet das FCI-Konzept auch die Möglichkeit, entsprechend den Bestimmungen für die Gastronomie, die Business- und Logenplätze zu besetzen und das Catering angepasst beizubehalten. Gleichwohl liege für die Pläne der Schanzer bisher weder eine Rückmeldung noch eine Genehmigung vor, betont Sternisa.

Im Hinblick auf das abgesagte Trainingslager versucht der FCI-Geschäftsführer, den wirtschaftlichen Schaden für den Verein zu begrenzen. Da die Partnerregion Gitschberg/Jochtal in Südtirol, einem Seitental am Eingang zum Pustertal, für die Trainingswoche das Teamhotel freigehalten hatte, schickte der Klub nun anstelle der Profis die U 17-Mannschaft ins Trainingslager. Dazu sollen auch einige Sponsoren und Freunde des FCI zu Sonderkonditionen ein paar Tage Urlaub verbringen, um so den finanziellen Verlust für den Klub zu minimieren.

 

Gottfried Sterner