Er war der erste Spieler, der von einem Bundesliga-Klub zum FC Ingolstadt wechselte. Zur Saison 2007/08 verstärkte Andreas „Zecke“ Neuendorf den FCI und erlebte mit den Ingolstädtern in drei Jahren ein stetiges Auf und Ab. Insgesamt war Neuendorf 61-mal für die Schanzer im Einsatz. „In Ingolstadt hatte ich, was das Vereinsleben angeht, die schönste Zeit in meiner Karriere“, sagte er einst unserer Zeitung.
Dennoch kehrte „Zecke“ anschließend zu seinem Heimatklub Hertha BSC zurück – und dort ist der gebürtige Berliner bis heute. In Berlin wurde Neuendorf als Kämpfer mit Teamgeist zum Kultspieler und zur Vereinslegende. Nach jeweils zwei Jahren als U 15- und U 17-Trainer coacht der 44-Jährige inzwischen die U 23 der Berliner in der Regionalliga Nordost. Seit gestern nimmt er am 67. Fußball-Lehrer-Lehrgang des Deutschen Fußball-Bundes teil. Als Aktiver absolvierte Neuendorf 198 Spiele in der Bundesliga, neben Hertha auch für Bayer Leverkusen. Erst mit 39 Jahren beendete er seine Karriere.
Längst hat sich Neuendorf vom Spaßvogel zum verantwortungsbewussten Nachwuchstrainer gewandelt. Den Anstoß dazu gab seine Zeit in Ingolstadt, wo er zum Führungsspieler reifte. „Da fing es an, dass ich anders gedacht habe, dass ich auch anders mit meinem Körper umgegangen bin“, sagt Neuendorf dem „Tagesspiegel“. Er sei erwachsener geworden. „Das heißt ja nicht, dass man nicht mehr lustig sein kann. Aber eben auf eine andere Art und Weise.“
Serie
Raus aus dem Rampenlicht – und dann? Jede Woche erinnern wir in dieser Serie an eine ehemalige Sportlegende und berichten über deren Leben nach der Karriere.
Julia Pickl