Ingolstadt
Frohe Botschaft

FCI-Stürmer Lezcano verkündet Weihnachtsgrüße auf Spanisch und will gegen Berlin erneut treffen

13.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Feliz Navidad: FCI-Stürmer Dario Lezcano übernimmt im Weihnachtsgrußvideo des FC Ingolstadt, das am 24. Dezember auf die Homepage des Vereins hochgeladen wird, den spanischen Teil der internationalen Botschaft. Insgesamt in zehn Sprachen wünscht das FCI-Team frohe Weihnachten. −Foto: Mann

Ingolstadt (DK) Dario Lezcano steht vor anstrengenden Tagen. Nicht nur auf dem Platz ist der Stürmer des FC Ingolstadt nun wieder mehr gefordert, sondern auch zu Hause. Der vierfache Familienvater steckt mitten in den Weihnachtsvorbereitungen.

Schließlich geht es nach dem letzten Punktspiel morgen bei Union Berlin (18.30 Uhr) und dem DFB-Pokal-Achtelfinale am kommenden Dienstag beim SC Paderborn (18.30 Uhr) über die Feiertage mit der gesamten Familie für zehn Tage nach Paraguay. Eine längere Pause ist nicht drin, weil bereits am 2. Januar bei den Schanzern die Vorbereitung wieder beginnt und das Team einen Tag später ins Trainingslager nach Portugal aufbricht.

Darum werden die nächsten Tage für den 27-Jährigen ein bisschen stressig. "Gestern musste ich den Christbaum besorgen, weil es mein ältester Sohn schon nicht mehr erwarten konnte. Und dann gibt es noch eine lange Liste an Wünschen, da ist noch viel zu tun", erzählt Lezcano, dessen Familie im August mit dem jüngsten Sohn Dominic nochmals Zuwachs erhielt. Mit den beiden älteren Söhnen Jonathan und Dante, die bereits in die Schule gehen, und Tochter Fionna ("Meine Prinzessin") sei die Familie nun komplett, erklärt Lezcano zwischen mehreren Medienterminen.

Schließlich ist der Stürmer auch beim FCI zurzeit ein gefragter Mann. Das liegt einmal daran, dass der ansonsten in der Öffentlichkeit eher etwas scheue Südamerikaner für das FCI-Fernsehen Weihnachtsgrüße bestellen durfte. Beim gestrigen Videodreh nach dem Training übernahm Lezcano die Ansage auf Spanisch. Insgesamt in zehn verschiedenen Sprachen übermittelt das FCI-Team seine Botschaft, wobei Kapitän Marvin Matip den deutschen Text spricht.

Auch sportlich spürt Lezcano Auftrieb. In Kaiserslautern kam er zu seinem ersten 90-Minuten-Einsatz seit dem 24. September beim 0:2 in Bochum und erzielte zudem mit seinem vierten Saisontor den 1:1-Ausgleich. Grund genug, zusammen mit Stefan Kutschke noch lange nach dem offiziellen Trainingsschluss noch Torschussübungen zu absolvieren. "Es war für mich sehr wichtig, wieder mal 90 Minuten durchzuspielen. Und natürlich bin ich auch sehr froh über das Tor. Das gibt mir Selbstvertrauen", sagt Lezcano, der sich mit dem 29-jährigen Dresdner den Job im Angriffszentrum teilen muss. Lediglich dreimal stand das Duo Lezcano/Kutschke gemeinsam von Beginn an auf dem Platz mit mäßigem Erfolg (ein Sieg, zwei Niederlagen).

Hinter dem Paraguayer liegt daher keine so einfache Zeit. War der wendige Mittelstürmer an den ersten acht Spieltagen in der Startelf gesetzt, lief er danach fünfmal nur als Joker auf. Daran hatte Lezcano, der zuvor in der Bundesliga fast immer von Beginn an spielte, durchaus zu knabbern. "Am Anfang war das sehr schwierig für mich, das zu akzeptieren. Ich bin in Ingolstadt geblieben, um zu spielen. Aber ich habe verstanden, dass jeder spielen will, also auch andere. Ich will mich professionell verhalten und kein Theater machen. Ich akzeptiere, was der Trainer sagt", spricht offen darüber, dass die Konstellation mit nur einem Zentrumsstürmer, aber vier Kandidaten im Kader - Antonio Colak und der lange verletzte Moritz Hartmann stehen dafür prinzipiell auch parat - Zündstoff birgt.

Also arbeitet Lezcano weiter daran, besser zu werden, um mehr Einsatzzeit zu bekommen. Mit dem Tor in Kaiserslautern verbuchte er ein Argument mehr auf seiner Seite. Nun ist er heiß darauf, im letzten Punktspiel des Jahres bei Union Berlin erneut zu treffen und möglichst mit einem Sieg nach Ingolstadt zurückzukehren. "Wir wollen ein gutes Spiel machen und uns für die Niederlage zum Saisonauftakt revanchieren", sagt Lezcano und hofft weiter im Aufstiegsrennen zu bleiben. "Die Saison ist noch lang. Für uns ist noch alles möglich", meint der Paraguayer optimistisch.

FCI-MITTELSTÜRMER IM VERGLEICH

Dario Lezcano (27) und Stefan Kutschke (29) teilten sich in der Hinrunde meistens den Job im Sturmzentrum der Schanzer. Beide bringen es auf je vier Tore - dennoch gibt es Unterschiede.

Der körperlich robustere Dresdner Kutschke ist dem technisch versierteren Paraguayer jedenfalls in puncto Effektivität überlegen. So benötigte Kutschke für seine Tore nur 892 Einsatzminuten und 26 Torschüsse, während Lezcano für dieselbe Anzahl an Treffern 1049 Minuten auf dem Platz stand und 36 Torschüsse abgab. Allerdings: Kutschke erzielte seine Tore dreimal vom Elfmeterpunkt aus, Lezcano nur einmal. Auch die Punktausbeute spricht eher für den 1,94 Meter großen Kutschke. Mit ihm in der Startelf erreichte der FCI sechs Siege, mit Lezcano gelangen in der Anfangsformation gelangen nur zwei Erfolge und vier Unentschieden.

Der von 1899 Hoffenheim ausgeliehene Antonio Colak steht bisher noch im Schatten des Duos. Der 24-jährige Deutsch-Kroate kam nur auf einen Startelfeinsatz und insgesamt 133 Spielminuten. Ihm gelang aber weder ein Tor noch eine Torvorlage.

FCI-Rekordtorschütze Moritz Hartmann (58 Treffer) kam in dieser Spielzeit nach zehn Monaten Verletzungspause erst zu einem Siebenminuten-Comeback. Der 31-Jährige will aber nach der Winterpause wieder voll konkurrenzfähig sein. | gst