Berlin
Zurück im Aufstiegsrennen

FC Ingolstadt dreht nach 0:1 die Partie bei Union Berlin und klettert durch den 2:1-Sieg auf Rang vier

15.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

Berlin (DK) Der FC Ingolstadt schöpft im Aufstiegsrennen der 2. Bundesliga neue Hoffnung. Dank einer starken kämpferischen Leistung drehte die Elf von Trainer Stefan Leitl am Freitagabend bei Union Berlin einen 0:1-Rückstand in einen 2:1(0:0)-Sieg und geht nun als Tabellenvierter in die Winterpause.

Die Freude über den Sieg war bei den Ingolstädtern natürlich riesig: "Die Erleichterung ist riesengroß. Ich bin aber vor allem stolz, weil ich glaube, dass hier nur ganz wenige Mannschaft so zurückkommen, wie wir es geschafft haben. Wir haben trotz des fragwürdigen Elfmeters gegen uns nie aufgesteckt. Das gibt uns natürlich Zuversicht für die Rückrunde", kommentierte Kapitän Marvin Matip.

Cheftrainer Stefan Leitl, selber leicht angeschlagen, schickte mit heiserer Stimme ein großes Lob an seine Mannschaft hinterher: "Wir sind auch nach dem Rückstand ruhig geblieben, haben weiter mit flachen Bälle agiert und versucht, Fußball zu spielen. Großes Kompliment an die Jungs, die hier eine Riesenmoral gezeigt haben." Die Frage, ob der FCI nun zu den Aufstiegskandidaten gehört, wollte er am Spielabend (noch) nicht beantworten. "Das geht mir alles zu schnell. Jetzt werden wir erst einmal alles analysieren", sagt Leitl stattdessen.

Hier finden Sie den Noten der FCI-Spieler

Gegen hoch motivierte und taktisch gut eingestellte Berliner hatten sich die Ingolstädter in Berlin allerdings lange schwer getan, waren durch einen von Steven Skrzybski verwandelten Elfmeter (59.) in Rückstand geraten. Danach drehten sie aber dank der Treffer von Robert Leipertz (73.) und Dario Lezcano (77.) die Partie und feierten am einen durchaus verdienten Sieg.

Für das Duell beim Tabellennachbarn hatte Leitl zwei Änderungen in der Aufstellung vorgenommen. Wie erwartet kehrte Mittelfeldspieler Almog Cohen nach seiner Sperre für Max Christiansen in die Startelf zurück. Auf der rechten Außenbahn begann Stefan Lex, während Robert Leipertz zunächst auf der Bank saß.

"Wir werden auch in Berlin die dominierende Mannschaft sein", hatte Leitl vor der Partie bei den Köpenickern gesagt. Zumindest, was den Beginn des Spieles anging, sollte der 40-Jährige recht behalten. Gegen tief stehende Berliner hatten die Gäste zunächst mehr vom Spiel, konnten sich aber nur selten bis zum Strafraum durchsetzen.

Starker Nyland

Union lauerte dagegen auf Konter. Vor allem mit langen Bällen auf Zehn-Tore-Stürmer Sebastian Polter und den schnellen Marcel Hartel brachten sie die Ingolstädter Defensive immer wieder in Verlegenheit. In der 16. Minute dann fast die Führung der Gastgeber, als Hauke Wahl den erneut losstürmenden Polter nicht stoppen konnte. FCI-Torwart Örjan Nyland reagierte aber glänzend und verhinderte so das 1:0.

Die Berliner wurden nun immer mutiger - und hatten wenig später die nächste gute Chance. Nach einem klar verzogenen Fernschuss von Lex (31.) war es Hartel, der mit einem Schuss von der Strafraumgrenze Nyland prüfte. Der Norweger war jedoch wieder Herr der Lage und lenkte den Ball mit einer Hand zur Ecke (32.).

Dann die beste Möglichkeit für die Schanzer: Cohen spielte Lex in den Lauf, sodass der gebürtige Erdinger plötzlich freie Bahn hatte. Der Flügelstürmer brachte den Ball aber nicht an Union-Torwart Jakob Busk vorbei (43.). Entsprechend ging die temporeiche Partie mit einem 0:0 in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel erhöhte Union den Druck. Nach einem Entlastungsangriff über Lezcano und Sonny Kittel, der seinen Schuss jedoch deutlich über das Tor setzte, fiel dann das erste Tor. Morales ließ im Strafraum gegen Hartel unnötigerweise das Bein stehen, sodass Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) auf Elfmeter entschied. Skrzybski ließ sich die Chance nicht entgehen und markierte das 1:0 (59.).

Eingewechselte Schanzer sorgen für den Ausgleich

Leitl brachte mit Pledl und Leipertz nun zwei frische Offensivkräfte - und Ingolstadt entwickelte gegen sich zurückziehende Berliner wieder deutlich mehr Zug nach vorne. Prompt sorgten die beiden Einwechselspieler für den Ausgleich. Pledl schlug von rechts den Ball nach innen, wo Leipertz per Direktabnahme mit einem tollen Hammer unter die Latte sein erstes Zweitligator für die Schanzer erzielte (73.).

Und es kam noch besser für die Ingolstädter. Dieses Mal hatte Toni Leistner FCI-Spieler Cohen im Strafraum klar gefoult. Lezcano lief an - und es hieß 1:2 (77.). Mit viel Herz verteidigten die Schanzer nun ihre Führung. Mehr als einen Kopfball Polters (90.+2.), der knapp am Ingolstädter Tor vorbeiging, wollte ihnen aber nicht mehr gelingen. Am Ende blieb es beim so wichtigen Sieg, mit dem der FCI Union vom vierten Tabellenplatz verdrängt.

1. FC Union Berlin: Busk Jensen - Trimmel, Leistner, Torrejon Moya (82. Prömel), Pedersen - Fürstner (79. Kreilach) - Hartel, Kroos, Skrzybski - Polter, Hedlund (71. Gogia).

FC Ingolstadt 04: Nyland - Levels, Matip, Wahl, Gaus - Träsch - Cohen, Morales - Lex (60. Pledl), Kittel (65. Leipertz) - Lezcano (78. Kutschke).

Schiedsrichter: Petersen (Stuttgart) - Zuschauer: 20 170 - Tore: 1:0 Skrzybski (59./Foulelfmeter), 1:1 Leipertz (73.), 1:2 Lezcano (76./Foulelfmeter).