Ingolstadt
Tollkühner Torjäger

FCI-Stürmer Eckert-Ayensa trifft bereits im zweiten Spiel nach seinem Comeback - und will viel mehr

26.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:42 Uhr
Torjäger Dennis Eckert-Ayensa hofft auf eine Erfolgsserie der Schanzer −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt - Mit dem verdienten 3:1-Sieg bei Vorjahresmeister FC Bayern München II hatten sich die Spieler des FC Ingolstadt einen freien Tag verdient.

Erst am Freitag steigen die Schanzer als nun erster Jäger von Spitzenreiter 1. FC Saarbrücken in die Vorbereitung auf die Montagspartie (19 Uhr, Magenta Sport) beim Tabellenschlusslicht SV Meppen ein. Nur noch einen Punkt liegen die Ingolstädter hinter den Saarländern zurück.

Insofern konnten die Schanzer am Mittwochabend ein bisschen feiern. Gründe dafür gab es einige. Als Team lieferten die Ingolstädter nämlich eine spielstarke Leistung ab - wohl die beste in dieser Saison. "Wir haben spielerisch einen Zahn zugelegt", meinte FCI-Trainer Tomas Oral, und sein Kollege Holger Seitz von Bayern München II stimmte ihm zu: "Wir haben zurecht verloren, weil Ingolstadt mehr Spielanteile hatte und mehr Wucht auf unser Tor entwickelt hat. Wir waren nicht in der Lage, dieser Power entgegenzuwirken. "

Trotz des frühen Rückstands nach Timo Kerns Treffer (3. Minute) kamen die Schanzer rasch in die Partie zurück. Nicht zuletzt deswegen, weil Bayern-Regisseur Kern mit einer Schädelprellung vom Platz musste und Innenverteidiger Jamie Lawrence genau zu dem Zeitpunkt wegen einer blutenden Nase aus dem Spielfeld war, als Caniggia Elva zum Ausgleich einköpfte (31.). Der Sieg gegen die seit 14. Dezember 2019 zu Hause ungeschlagenen Münchner war aufgrund der FCI-Dominanz danach nur eine Frage der Zeit.

Verantwortlich dafür waren etliche FCI-Akteure, auch solche, die bisher nicht so im Vordergrund standen. Beispielsweise Michael Heinloth. Der Rechtsverteidiger lieferte mit zwei präzisen Flanken zwei Torvorlagen - das war ihm zuvor in 30 Einsätzen für die Schwarz-Roten nicht geglückt. "Das haben wir trainiert. Wir haben den Fokus auf Flanken gelegt. Umso schöner, dass zwei Treffer dabei herauskamen. Und Dennis stand auch da, wo er sein soll", meinte Heinloth in Richtung Dennis Eckert-Ayensa, der mit einem Tor und einer Vorlage zum Matchwinner wurde.

Der Deutsch-Spanier, in der vergangenen Saison mit 14 Treffern Top-Torjäger der Schanzer, war also bereits im zweiten Spiel nach drei Monaten Verletzungspause wieder zur Stelle. "Die Flanke von ,Heini' war überragend. Ich brauchte nur den Kopf hinzuhalten", lobte Eckert-Ayensa seinen Mitspieler und freute sich auch über den persönlichen Erfolg. "Ich bin froh, dass ich wieder zurück bin und alles klappt. Ich merke schon, dass von der Ausdauer her noch ein paar Körner fehlen. Aber das werde ich in den nächsten Wochen nachholen. Mein Anspruch ist es, wieder 90 Minuten zu spielen", sagte der 23-Jährige, der nach seiner Einwechslung per Flugkopfball zum 2:1 traf (72.) und in der Nachspielzeit Maximilian Beister per Hacke die Vorlage zum 3:1 lieferte.

"Wenn Dennis fit ist, ist er einer der besten Stürmer der Liga", meinte Oral, bleibt aber bei seiner Linie: "Er braucht Zeit und hat schon länger gespielt, als ich wollte. Man hat in diesem intensiven Spiel gesehen, wie viel Kraft ihm noch fehlt. " Angesichts der personellen Möglichkeiten, die der FCI-Trainer in der Offensive hat - Fatih Kaya, Ilmari Niskanen und Jalen Hawkins saßen noch auf der Bank - können die Schanzer schon mit ihren Pfunden wuchern. Eckert-Ayensa weiß jedoch, worauf es in erster Linie ankommt. "Wir haben aus der vergangenen Saison gelernt, dass wir nicht nachlassen dürfen, wenn es gut läuft", sagte der FCI-Torjäger, der bereits am Montag in Meppen wieder als Joker gefragt sein könnte.

DK

Gottfried Sterner