Kommentar zum Auftaktsieg
Stimmung trotz weniger Fans

Kommentar zum Auftaktsieg der Schanzer

20.09.2020 | Stand 23.09.2023, 14:15 Uhr
Das Logo vom FC Ingolstadt ist am Audi Sportpark in Ingolstadt (Bayern) zu sehen. −Foto: picture alliance / Matthias Balk/dpa/Archiv

Sechseinhalb Monate durften die Fans des FC Ingolstadt nicht mehr in den Audi-Sportpark. Da ist es schon ein wenig ernüchternd, dass das erlaubte Kontingent von 3040 Zuschauern nicht ausgeschöpft wurde. Das wird wohl nicht nur an der Corona-Pandemie liegen.

Offenbar wollen die Anhänger nach den Enttäuschungen in der Vergangenheit erst einmal wieder von ihrem Team überzeugt werden. Diejenigen, die im Stadion waren, machten aber durchaus Stimmung und hatten ein feines Gespür, wann die Schanzer Unterstützung besonders nötig hatten.

Die Mannschaft ging jedenfalls in Vorleistung. Obwohl die Vorbereitung ziemlich daneben ging, etliche Anführer wie Stefan Kutschke und Maximilian Beister lange fehlten und für drei Neuzugänge das Auftaktspiel offenbar noch zu früh kam, konnte sich der erste Auftritt in der Liga durchaus sehen lassen. Vor allem präsentierten sich die Ingolstädter als eingespielte Einheit, die sich durchzubeißen wusste, als die Kräfte schwanden.

Tomas Oral weiß, dass er nach der früh definierten Zielsetzung Aufstieg schnellstmöglich seine Bestformation finden und zudem punkten muss, damit die Schanzer nicht wieder - und am Ende noch vergeblich - der Musik hinterherlaufen. Dass er dabei in dieser Saison vermehrt auf gestandene Spieler setzt und die Talente weniger Zeit bekommen, ihre Chancen zu nutzen, ließ Oral bereits deutlich durchblicken.

Schaut man auf den ersten Spieltag, ist jedenfalls erneut ein enges Rennen zu erwarten. Der erklärte Aufstiegsfavorit Dynamo Dresden setzte sich clever durch, 1860 München mit dem ewig jungen Sascha Mölders und das ambitionierte Hansa Rostock aber ebenso.

Es wird also spannend, und die Zuschauer können endlich wieder dabei sein. Vielleicht macht das dann auch in Ingolstadt noch manchem Lust, ins Stadion zu gehen.

Gottfried Sterner