Ingolstadt
Schnelle Rückkehr in die alte Heimat

Der neue FCI-Mittelfeldspieler Robin Krauße trifft in der ersten Pokalrunde auf seinen Ex-Verein SC Paderborn

19.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:51 Uhr
Robin Krauße in seiner neuen Heimat. Heute trifft er mit den Schanzern auf seinen alten Verein SC Paderborn. −Foto: Foto: Missy

Ingolstadt (DK) Erst vor rund einer Woche hat Robin Krauße den SC Paderborn verlassen, schon geht es mit seinem neuen Verein wieder in die alte Heimat. Seinem Trainer Stefan Leitl gab Krauße ein paar Tipps. Der 24-Jährige warnt vor der spielerischen Stärke Paderborns.

Ingolstadt (DK) Erst vor gut einer Woche hat Robin Krauße den SC Paderborn verlassen, schon geht es mit seinem neuen Verein wieder in die alte Heimat. Mit dem FC Ingolstadt will der 24-Jährige nun den Spieß umdrehen und im erneuten Pokalduell erfolgreich sein. Damit dies gelingt, gab der Mittelfeldspieler FCI-Trainer Stefan Leitl einige Tipps.

Als die Schanzer zuletzt im Pokal bei den Ostwestfalen aufliefen, war Krauße ebenfalls hautnah dabei - aber eben auf der anderen Seite. Der 24-Jährige spielte 90 Minuten für den SC, der im Dezember 2017 im Achtelfinale mit 1:0 gewann. Dass jene Paderborner heute in der ersten Runde nun erneut die Gegner sind, Krauße dort die vergangenen zweieinhalb Jahre aktiv war und nahezu die komplette Vorbereitung auf die laufende Saison absolvierte, macht aus ihm einen Spieler mit relevantem Hoheitswissen.

Deswegen sprach er auch mit Stefan Leitl über seinen Ex-Verein. "Wir kennen natürlich den Gegner, aber wir haben uns schon bei ihm informiert", sagt der FCI-Trainer. "Den einen oder anderen Tipp hatte Robin dann doch für uns parat." Also, was sind die Paderborner denn für eine Mannschaft, in der Krauße die vergangenen beiden Spielzeiten mitwirkte? "Es ist ein eingeschworener Haufen", sagt Krauße. Spielstark seien die Ostwestfalen, das Pressing setze dem Gegner früh zu, nach Ballgewinn soll es schnell nach vorne gehen. Trainer Steffen Baumgart sei ein "Arbeiter", aktiv an der Seitenlinie, der nicht nur auf die eigene Mannschaft, sondern durchaus auch auf Gegner und Schiedsrichter Einfluss auszuüben wisse. Alles in allem: Kategorie unangenehmer Gegner. Die Ingolstädter sind also nicht nur wegen der vergangenen Spielzeit gewarnt.

Damals war im Achtelfinale nach einem 0:1 in Paderborn Schluss. Das Tor des Tages schoss Ben Zolinski. Der Außenbahnspieler, der in dieser Saison erst neuen Minuten zum Einsatz kan, gilt als einer der Kandidaten, die neu in die Mannschaft rücken könnten. "Wenn er vor der Kiste ist, dann ist er eiskalt", sagt Krauße. Auch Außenspieler Christopher Antwi-Adjei und Stürmer Sven Michel gehören nach wie vor zu den Spielern, auf die man wegen deren Geschwindigkeit aufpassen müsse. Und trotzdem: Krauße sieht seinen neuen Verein gegen seinen alten gewappnet. "Wir müssen mental wach sein und körperlich dagegenhalten", sagt Krauße, "rein fußballerisch sind wir die bessere Mannschaft. Da bin ich mir sicher."

Das sei auch einer der Gründe für den Wechsel zum FCI gewesen. Das Potenzial sei groß. In der Mannschaft, aber auch drumherum. Trainingszentrum, Individual- und Athletiktrainer - "die Trainingsbedingungen sind noch besser als in Paderborn", schwärmt Krauße. "Man hat die perfekte Möglichkeit, sich weiterzuentwickeln." Zudem sei die Perspektive eine bessere: "Was einem hier an Trainingsbedingungen geboten wird, das ist schon bundesligareif" und somit "nochmal eine Klasse höher" als bei seinem Ex-Verein. Der Unterschied könne größer nicht sein, Ingolstadt als nächster Schritt auf der Karriereleiter.

Ob Krauße gegen seinen Ex-Verein erstmals das Schanzer Trikot trägt, ist noch offen. Allerdings macht Leitl seinem neuen Schützling Hoffnung. "Er kommt aus einer kompletten Vorbereitung und gehörte bereits gegen Fürth zum 19er-Kader, damit er die Abläufe kennenlernt. Er ist absolut integriert und ist ein Option für uns", sagt Leitl vor der Partie.

Drängt sich nur noch die Frage nach der Position auf. Defensives Mittelfeld oder Rechtsverteidiger? "Ich sehe mich im defensiven Mittelfeld", sagt Krauße, "weil dort mein Spiel am besten zur Geltung kommt. Ich bin einer, der eine Art Staubsauger spielt." Den Mitspielern durch defensive Zweikampfstärke helfen, das sei sein Spielstil. 130-mal spielte er in seiner Karriere auf der Sechserposition, 18-mal als rechter Verteidiger. Eine Flexibilität, die seinem Trainer nicht entgangen ist. "Seine Stammposition ist das zentrale Mittelfeld. Er kann alternativ auch auf der rechten Verteidigerposition spielen. Das hat er in Jena schon gemacht", sagt Leitl. "Aber ich sehe ihn eher im Zentrum."

Dort war Krauße in Paderborn gesetzt. "Robin war ein sehr wichtiger Spieler für uns. Persönlich freue ich mich für ihn, dass er den nächsten Schritt in seiner Karriere macht. Aber für uns ist er ein Verlust, besonders, was seinen Charakter betrifft", sagt SC-Trainer Baumgart.

Und obwohl dem 24-Jährigen der Abschied nicht leicht fiel, verspürt er nun "pure Vorfreude" auf die neue Herausforderung. Er weiß vor allem auch, was die Schanzer in der Benteler-Arena erwartet. "Jetzt bin ich auf der anderen Seite und möchte genauso Revanche nehmen wie die anderen Jungs, die letztes Jahr dort ausgeschieden sind."