Paderborn
Alles wie gehabt

FC Ingolstadt scheitert im Pokal erneut am SC Paderborn - dieses Mal mit 1:2

20.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:50 Uhr
20.08.2018, Nordrhein-Westfalen, Paderborn: Fußball: DFB-Pokal, 1. Runde, SC Paderborn 07 - FC Ingolstadt 04 in der Benteler-Arena. Torschütze Sonny Kittel (l) aus Ingolstadt nimmt nach seinem Treffer zum 2:1 die Gratulation von Mannschaftskamerad Benedikt Gimber (r) entgegen. (Wichtiger Hinweis! Der DFB untersagt die Verwendung von Sequenzbildern im Internet und in Online-Medien während des Spiels (einschließlich Halbzeit). Sperrfrist! Der DFB erlaubt die Publikation und Weiterverwertung der Bilder auf mobilfunkfähigen Endgeräten (insbesondere MMS) und über DVB-H und DMB erst nach Spielende.) Foto: Friso Gentsch/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ −Foto: Friso Gentsch (dpa)

Paderborn (DK) Der FC Ingolstadt ist zum siebten Mal in seiner Vereinsgeschichte in der ersten Runde des DFB-Pokals gescheitert. Und zum zweiten Mal in Folge war beim SC Paderborn Endstation. Nachdem 0:1 im Dezember 2017 unterlagen die Schanzer Montagabend beim Zweitliga-Aufsteiger mit 1:2 (0:2). Dabei zeigten sie vor allem in der ersten Halbzeit eine erschreckend schwache Leistung.

„Die Mannschaft hat in der ersten Halbzeit versagt. Egal was, ob offensiv oder defensiv, sie ist nicht als Mannschaft aufgetreten“, fand FCI-Sportdirektor Angelo Vier deutliche Worte. Allerdings erst nach einer 20- minütigen Aussprache in der Kabine, an der auch FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner und FCI-Boss Peter Jackwerth teilnahmen. „Wir haben die erste Halbzeit verschlafen, das war ganz schlecht“, meinte Vizekapitän Tobias Schröck. „In der zweiten Halbzeit haben wir es nochmals versucht, aber es war unter dem Strich zu wenig.“

Auch Trainer Stefan Leitl war nach dem dritten sieglosen Auftritt seines Teams ernüchtert. „Die Leistung der ersten 45 Minuten kann ich mir nicht erklären. Wir waren nicht anwesend“, räumte der 40-Jährige ein. Wie sein Kollege Steffen Baumgart hatte er drei Wechsel in der Startelf vorgenommen. Leitl verhalf dem Ex-Paderborner Robin Krauße auf der Doppelsechs zu seiner Premiere im Schanzer Trikot und brachte mit Agyemang Diawusie (für Thomas Pledl) und Stefan Kutschke (für Darío Lezcano) frisches Personal im Angriff.

Bei den Ingolstädtern wirkte sich das jedoch nicht positiv aus. In der ersten Halbzeit kamen die Schanzer nach einem gelungenen Spielzug nämlich genau einmal vor das Paderborner Tor. Über Diawusie, Schröck und Sonny Kittel kam der Ball ausnahmsweise mal über mehrere Stationen zu Kutschke, der aus 16 Metern abzog, doch SC-Keeper Michael Ratajczak konnte noch die Fäuste hochreißen und klären. Das war in der 30.Minute. Ansonsten zeigten die Gäste eine schwache und mit zunehmender Spieldauer sogar erbärmliche Vorstellung.

Nach einer Viertelstunde übernahmen die Ostwestfalen das Kommando. Der FCI konnte sich bei seinem Torwart Marco Knaller bedanken, dass es nach Bernard Tekpeteys schönem Zuspiel auf Christopher Antwi-Adjej noch 0:0 stand (29.). Danach verpasste Ben Zolinski nach Antwi-Adjejs nächstem Vorstoß dessen Flanke, ehe der starke SC-Linksaußen mit seiner dritten Aktion das 1:0 vorbereitete. Der 24-Jährige ließ wieder einmal den überforderten Frederic Ananou stehen, flankte in den Rückraum auf Uwe Hünemeier, der volley einschoss (34.). Dabei wurde der Ball noch durch Lucas Galvao unhaltbar für Knaller abgefälscht.

Die Schanzer bekamen nun gar keinen Zugriff mehr auf die Partie und liefen nur noch hinterher. Turbulent wurde es, als Klaus Gjasula mit einem Distanzschuss an Knaller scheiterte, Sven Michel den Abpraller an den rechten Pfosten köpfte, und Tekpetey das Leder anschließend aus fünf Metern über das leere Tor drosch (38.). Die nächste Ecke brachte schließlich das 2:0. Spielmacher Philipp Klement flankte, und wieder stand Hünemeier richtig und köpfte aus kurzer Distanz ein (44.).

Leitl musste in der Pause reagieren, brachte Konstantin Kerschbaumer und Robert Leipertz für Krauße und Thorsten Röcher und stellte auf ein 4-4-2- System um. Die Partie war nun offener, allerdings kam der FCI nach wie vor nicht zu zwingenden Chancen. Einzig ein Vorstoß über den fleißigen, aber ebenfalls glücklosen Diawusie versprach Torgefahr, doch in der Mitte kam Leipertz im Fünfmeterraum einen Schritt zu spät (59.).

Eine Standardsituation brachte die Schanzer schließlich zurück in die Partie. Nachdem zuvor Zolinski nach einem Konter das vermeintlich sichere 3:0 verpasst hatte (73.), nahm Kittel bei einem Freistoß aus 25 Metern Maß und versenkte die Kugel zum 1:2 im rechten Winkel (76.). Jetzt erst lief der Ball besser bei den Gästen, und auch Kittel traute sich mehr zu. Letztlich aber reichte das Aufbäumen nicht mehr, zumal Leipertz in der Nachspielzeit noch eine Konterchance vergab – die nächste Pokalenttäuschung war perfekt.

Nun heißt es für die Schanzer, am kommenden Samstag beim nächsten Zweitliga-Aufsteiger 1. FC Magdeburg den ersten Saisonsieg einzufahren, damit nicht auch in der Liga ein kompletter Fehlstart droht.

SC Paderborn: Ratajczak – Dräger, Hünemeier, Strohdiek, Collins – Gjasula – Zolinski (77. Ritter), Klement, Antwi-Adjej – Tekpetey (57. Schwede), Michel (90.+ 3 Düker).
FC Ingolstadt: Knaller – Ananou, Matip, Gimber, Galvao – Schröck, Krauße (46. Kerschbaumer) –Diawusie (71. Benschop), Kittel, Röcher (46. Leipertz) – Kutschke.
Schiedsrichter: Siebert (Berlin). – Zuschauer: 9427. – Tore: 1:0 Hünemeier (34.), 2:0 Hünemeier (44.), 2:1 Kittel (76.).