Ingolstadt
Keine Belohnung für den FC Ingolstadt

16.06.2020 | Stand 23.09.2023, 12:23 Uhr
Die Riesenchance zum vermeintlichen Siegtreffer bot sich kurz vor Schluss Ingolstadts Fatih Kaya (rechts). Der Angreifer setzte den Ball allerdings knapp neben das Tor von Braunschweigs Schlussmann Marcel Engelhardt (links).

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Foto: Oliver STRISCH/strisch.de −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt - Der FC Ingolstadt hat in einem spannenden Drittliga-Spitzenspiel Eintracht Braunschweig einen großen Kampf geliefert, doch am Ende hat es nicht zu einem Treffer gereicht. Durch das torlose Remis am Dienstagabend im Audi-Sportpark bleiben die Schanzer vier Punkte hinter den Niedersachsen und büßten wohl ihre Chancen auf einen direkten Aufstiegsplatz ein. Sie müssen nun hoffen, wenigstens den Relegationsplatz zu erreichen.

Entsprechend enttäuscht waren die Gastgeber, die permanent versucht haben, den Abwehrriegel der Gäste zu knacken und letztlich scheiterten, weil Fatih Kaya am Ende selbst die beste Chance vergab. „Wir können uns nicht viel vorwerfen, außer, dass wir die Chancen nutzen müssen“, sagte Vizekapitän Marcel Gaus, während FCI-Trainer Tomas Oral mit dem Ergebnis und dem Gegner haderte. „Es ist ärgerlich, weil Braunschweig fast nichts fürs Spiel getan hat. Wir waren kämpferisch, läuferisch und spielerisch die bessere Mannschaft und müssen dieses Spiel gewinnen“, meinte Oral.

Der FCI-Coach war mit seiner Aufstellung volles Risiko gegangen und schickte eine sehr offensive 4-3-3-Formation aufs Feld. Das bedeutete vor allem eine neue Chance für den in Ungnade gefallenen Maximilian Beister, den Oral nach der 1:2-Niederlage gegen Bayern München II angezählt und seit vier Spielen nicht mehr für den Kader nominiert hatte. Ansonsten kehrten erwartungsgemäß die zuletzt gelb-gesperrten Marcel Gaus und Maximilian Thalhammer in die Startelf zurück.

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Bei den Niedersachsen rotierte Trainer Marco Antwerpen zur Erfolgself gegen die SpVgg Unterhaching (3:1) zurück und änderte sein Team gegenüber dem 2:1-Sieg gegen Großaspach auf acht Positionen, blieb aber beim bewährten 5-4-1-Auswärtssystem.

Das bedeutete, dass sich die Eintracht extrem weit in die eigene Hälfte zurückzog und den Schanzern komplett die Initiative überließ. Die Gastgeber rückten entsprechend weit auf, standen oft mit fünf Mann um den gegnerischen Strafraum postiert, während Thalhammer und Filip Bilbija versuchten, die Lücke zu finden – entweder mit Pässen oder Dribblings. Taktisch ein interessantes Spiel, für die Ingolstädter allerdings eine äußerst schwierige Aufgabe, den Riegel zu knacken, zumal wie gehabt ein wenig Tempo und Präzision in den Aktionen fehlten.

Dennoch gab es Chancen: In der sechsten Minute nach einer Serie von Ecken kamen im Strafraum-Gewühl Tobias Schröck mit der Hacke und Bilbija an den Ball, brachten ihn aber nicht über die Linie. Dann fand Bilbija nach einem beherzten Solo keinen Abschluss (16.). Nach einer halben Stunde folgte die beste Möglichkeit, und das gleich doppelt: Erst hob Gaus einen gefühlvollen Thalhammer-Pass am herausgeeilten Eintracht-Keeper Marcel Engelhardt hinweg, aber auch übers Tor. Und dann nahm Beister einen Abpraller nach einem Luftzweikampf zwischen Engelhardt und Bilbija volley – aber auch dieser Kunstschuss flog knapp über den Querbalken.

Die stets auf Konter lauernden Gäste hatten aber auch ihre Chancen. Einmal scheiterte Marvin Pourié an FCI-Schlussmann Fabijan Buntic (16.), wenig später schoss Merveille Biankadi an der Fünfmeterlinie Nico Antonitsch ab (19.).

Nach der Pause kamen sofort wieder Paulsen (46.) und Bilbija (48.) in gute Schusspositionen, aber beide verzogen aus 16 Metern. Gleiches galt aber auch für die abgeklärten Braunschweiger, für die Biankadi aus 13 Metern knapp neben den linken Pfosten zielte (50.). Die Partie wurde offener, weil der FCI alles versuchte und die Eintracht zwischendurch aggressiver konterte. Der sehr aktive Bilbija (56.) und Eckert-Ayensa (67.) brachten den Ball aber weiterhin nicht aufs Tor, was auf der Gegenseite auch für Pourié und Topscorer Martin Kobylanski (58.) galt.

In der Schlussphase schickte Oral gegen die sich nun wieder einigelnden Braunschweiger sein ganzes Offensivpersonal ins Rennen, doch es half nichts mehr – weil Fatih Kaya selbst die einzig klare Chance nicht im Tor unterbrachte. Nach Maximilian Wolframs Schuss setzte er den Abpraller aus kurzer Distanz mit links neben den rechten Pfosten (87.). So bleibt den 90 Minuten lang anrennenden Schanzern nun wohl nur noch die Hoffnung auf den Relegationsplatz, die es am kommenden Sonntag beim FSV Zwickau erst einmal zu nähren gilt.

Statistik

FC Ingolstadt: Buntic – Paulsen, Antonitsch, Schröck, Gaus – Bilbija (83. Wolfram), Thalhammer, Krauße (81. Hawkins), - Beister (76. Elva), Eckert-Ayensa (76. Kaya), Kutschke.

Eintracht Braunschweig: Engelhardt – Putaro (80. Schwenk), Wiebe, Fürstner, Nkansah, Schlüter – Biankadi (64. Otto), Pfitzner, Kobylanski, Feigenspan (40. Kessel) - Pourié.

Schiedsrichter: Brand (Unterspiesheim).

Gottfried Sterner