Ingolstadt
Kein normales Spiel

FCI-Neuzugang Benedikt Gimber schaut beim Radio vorbei und freut sich auf das Duell mit Ex-Verein Regensburg

01.08.2018 | Stand 23.09.2023, 4:17 Uhr
Im FCI-Talk von Radio Galaxy Ingolstadt stand Neuzugang Benedikt Gimber der Moderatorin Rede und Antwort. −Foto: Foto: Missy

Ingolstadt (DK) Die ersten Fragen des FCI-Talks von Radio Galaxy Ingolstadt hat Benedikt Gimber noch routiniert beantwortet.

Weiterentwickeln wolle er sich in Ingolstadt, klar. Das Spiel gegen Regensburg hat Derby-Charakter, auch logisch. Doch dann muss der 21-Jährige bei einer Frage von Radio-Moderatorin Tine Pensenstadler kurz stocken. "Ist dein Ziel die Nationalmannschaft? " Schließlich habe er ja schon einige Spiele für die U20-Auswahl bestritten. Jetzt, da Fußball-Deutschland einen Umbruch von Joachim Löw fordert, könnte dieser talentierte Defensivspezialist wortstark seine Ambitionen artikulieren. Er könnte darauf verweisen, dass man von flexibel einsetzbaren Defensivakteuren nie genug bekommen kann. Tut er aber nicht. An die Nationalmannschaft denke er noch nicht. "Zwischen der U20-Auswahl und der Nationalmannschaft sind noch einige Schritte", sagt Gimber und lacht.

Danach ein Aufsager: "Hallo, ich bin Benedikt Gimber vom FC Ingolstadt - und ich würde mich freuen, wenn ihr uns im Sportpark zahlreich unterstützt. " Noch wird er nicht jedem Schanzer-Fan ein Begriff sein, aber das könnte sich schnell ändern. Gimber, Jahrgang 1997, gewann 2014 die Fritz-Walter-Medaille in Gold für den besten U17-Spieler des Landes. Ein robuster Spieler, ausgebildet bei der TSG Hoffenheim, sein badischer Zungenschlag belegt seine Herkunft. Gimber kann sowohl in der Innenverteidigung als auch im defensiven Mittelfeld spielen. Wo er in Ingolstadt auflaufen wird? "Ich fühle mich auf beiden Positionen wohl, das weiß auch der Trainer", sagt Gimber gegenüber unserer Zeitung. In der Vorbereitung sei er vor allem in der Innenverteidigung zum Einsatz gekommen. Ein Wechsel zwischen den Positionen wäre aber kein Problem für ihn.

Ein Grund für seine Flexibilität: Gimber ist ziemlich schnell. "Ich würde sagen ich bin auch zweikampfstark und habe einen ganz ordentlichen linken Fuß. " Ob er den schon im ersten Saisonspiel gegen Jahn Regensburg einsetzen darf? Entscheidet natürlich der Trainer. Aber ein bisschen skurril ist es schon, dass es gleich im ersten Spiel zum Wiedersehen mit dem Ex-Verein kommt. "Natürlich ist es kein normales Spiel", sagt Gimber, "weil man dort viele Leute kennt, weil es ein Donau-Derby ist. Aber der Fokus liegt darauf, dass es das erste Spiel nach einer langen Zeit ist. " Die Stimmung in der Mannschaft sei gut, auch wenn die Verletzung von Christian Träsch natürlich ein "großer Schock" war.

In Regensburg hatte Gimber eine gute Zeit, nicht nur sportlich. Am Samstag werden Freunde und Verwandte auf der Tribüne sitzen. "Ich habe mich dort wohlgefühlt. " Der Wechsel nach Ingolstadt war trotzdem "die Wunschlösung". Eigentlich kommt Gimber ja von der TSG Hoffenheim, von wo er an Regensburg ausgeliehen war. Beim FCI spiele er für einen ambitionierten Verein, wo er sich weiterentwickeln könne. Im FCI-Talk berichtet er dann, dass er sich auch in der neuen Heimat schon wohlfühlt, nicht nur in der Mannschaft, die ihn als Neuzugang gut aufgenommen habe: "Ingolstadt hat einen schönen Altstadtkern. " Im Baggersee war er schon baden.

Sicherlich eine gute Option, bei den gegenwärtigen Temperaturen. Dann kommt wieder so eine Frage, mit der Pensenstadler ihren Gesprächspartner überrascht. Was er denn bei der Hitze am liebsten mache? "Fußball spielen", sagt Gimber und lacht. Vielleicht schon gegen Regensburg am Samstag.

Christian Missy