Zeit für Veränderungen

11.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:05 Uhr
FCI-Cheftrainer Stefan Leitl −Foto: Oliver Strisch

Wer den aktuellen Zustand des FC Ingolstadt kommentiert, kommt zum Einstieg an einem Lob nicht vorbei. Hätte es nicht die beeindruckende Aufholjagd unter Neu-Trainer Stefan Leitl gegeben, die aktuelle Saison wäre wohl schon jetzt von einem Gefühl zwischen dröger Mittelfeldtristesse und kopfschüttelnder Abstiegsangst geprägt.

Fans, Verein und Umfeld dürfen zur Halbzeit - das am Freitag noch ausstehende Spiel bei Union Berlin ist bereits der Auftakt der Rückrunde - aber von der sofortigen Rückkehr in die Bundesliga träumen. Die Anerkennung dafür, zumal der Umschwung aus einer Reihe konsequenter Personalentscheidungen und der erfolgreichen und mutigen Systemumstellung resultierte, soll nicht vergessen werden.

Nun liegt es im Naturell von sportbegeisterten Menschen, dass man sich im Angesicht eines möglichen Erfolges vor allem darüber Gedanken macht, wie dieser erreicht werden kann. Im Fall des FCI muss man deshalb einfach über den Aufstieg reden.

Und da beschleicht den Beobachter seit einigen Spielen das Gefühl, dass man auf dem zuletzt erfolgreichen Weg nicht bis ins Ziel kommen wird. Immer besser scheinen sich die Gegner auf Leitls System und dessen erste Elf einzustellen. Die Stärken der Flügelflitzer Kittel und Pledl, die Vorlieben der Stoßstürmer Lezcano und Kutschke - all das hat sich herumgesprochen. Selbst Schlusslicht Kaiserslautern ließ sich von der FCI-Offensive nur selten überraschen.

Für die Partien in Berlin und Paderborn wird man noch am aktuellen Ansatz festhalten. In der Wintervorbereitung sind die Erweiterung des taktischen Spektrums und die Verpflichtung personeller Alternativen - auch für die scheinbar alternativlose Besetzung der Viererkette - dann aber ernsthaft in Erwägung zu ziehen.

Die Themen kann der Klub auch mit Zurückhaltung angehen, wenn der Aufstieg - wie gerne öffentlich gesagt wird - tatsächlich gar nicht so wichtig ist. Aber, ganz ehrlich, das glaubt inzwischen ja nun wirklich niemand mehr.