Ingolstadt
Auf Rekordjagd

FC Ingolstadt peilt heute gegen Braunschweig vierten Heimsieg in Folge an Machtwort von Leitl im Fall Lex

03.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:07 Uhr

Soll weiter für den FCI stürmen: Offensivspieler Stefan Lex wurde zuletzt mit Wechselgerüchten in Verbindung gebracht. Die Ingolstädter wollen den 28-Jährigen aber nicht abgeben. - Foto: Hübner

Ingolstadt (DK) Im letzten Heimspiel des Jahres soll es eine neue Betmarke geben: Gelingt dem FC Ingolstadt heute Abend (20.30 Uhr) ein Sieg gegen Eintracht Braunschweig, wäre dies der vierte Heimerfolg in Serie - und der neue Vereinsrekord damit perfekt.

Es könnte schlechter laufen. Nicht nur, dass sich der FC Ingolstadt durch seine eigene Erfolgsserie mit inzwischen sieben Ligaspielen ohne Niederlage und 17 von 21 möglichen Punkten in der Tabelle stetig nach vorne pirscht. Mit Ausnahme des 1. FC Nürnberg (1:0 gegen Sandhausen) ließen die besser platzierten Klubs aus Kiel, Düsseldorf (2:2 im direkten Duell) und Union Berlin (1:2 in Bochum mit dem Ex-Ingolstädter Lukas Hinterseer als Siegtorschützen) an diesem Spieltag auch noch Federn.

Die Chance, den Abstand zur Spitzengruppe mit einem Erfolg gegen Braunschweig zu verkürzen, ist also erneut günstig. Im Lager der Gastgeber bleibt Cheftrainer Stefan Leitl jedoch zurückhaltend: "Wir fokussieren uns nur auf uns und nicht auf Dinge, die wir ohnehin nicht beeinflussen können."

Abwehrspieler Tobias Levels, Stammspieler unter Leitl und bei seinen bisher neun Einsätzen noch ohne Niederlage, lässt zumindest ein wenig durchblicken, dass er sich gedanklich längst mit dem Sprung auf einen der derzeit noch sieben Zähler entfernten direkten Aufstiegsplätze beschäftigt: "Aktuell geht unsere ganze Energie vor allem in die Frage, wie wir unsere eigene Leistung umsetzen können. Gelingt uns das so gut wie in den vergangenen sieben oder acht Spielen, dann werden wir am Ende auch auf einem der ersten beiden Plätze landen. Das wäre für mich eine logische Folge. Dafür müssen wir aber natürlich weiter hart arbeiten", sagt der 31-Jährige.

Daheim läuft es derzeit, nachdem die Ingolstädter zum Saisonstart im eigenen Stadion zunächst viermal ohne Sieg geblieben waren (ein Remis, drei Niederlagen). Leitl ist davon überzeugt, dass die alte Bestmarke aus der Saison 2014/15 fällt und heute der vierte Heimsieg in Folge gelingt. "Wenn wir das schaffen, würde es mich vor allem für die Jungs freuen, die aktuell sehr hart arbeiten. Ich bin aber sehr optimistisch, dass das klappt", meint Leitl.

Ein wesentlicher Grund dieses Aufschwungs ist die inzwischen klar verbesserte Defensivarbeit der Mannschaft. So blieb die Leitl-Elf bei den vergangenen drei Siegen jeweils ohne Gegentor. Der letzte Gästetreffer im Audi-Sportpark (beim 2:2 gegen Duisburg) liegt schon 306 Spielminute zurück. Auch das ist ein Vereinsrekord.

Ungeachtet dessen warnt Leitl vor dem nächsten Gegner. "Braunschweig verfügt in der Offensive über viel Tempo und hat einige erfahrene Akteure in seinen Reihen." Die Unentschieden-Könige aus Niedersachsen (neun Remis sind Ligabestwert) seien deutlich höher einzustufen, als es der aktuelle Tabellenplatz 15 vermuten lässt.

Personell können die Ingolstädter heute Abend derweil erneut aus dem Vollen schöpfen. Lediglich Antonio Colak, der zuletzt ohnehin nicht zum Kader gehörte, fällt aufgrund von Rückenproblemen aus. Ansonsten dürfte es lediglich aus taktischen Gründen Wechsel in der Anfangsformation geben. Kandidaten für eine Rückkehr in die Startelf sind Almog Cohen (für Max Christiansen) und Stefan Kutschke (für Dario Lezcano). Bei der Aufstellung ließ sich Leitl am Tag vor dem Spiel aber wie gewohnt nicht in die Karten schauen.

Ein Machtwort sprach der FCI-Trainer dann noch zu den Wechselgerüchten um Angreifer Stefan Lex, der zuletzt von Münchner Medien mit dem TSV 1860 München in Verbindung gebracht wurde. "Bei der Frage, wen wir im Winter abgeben, ging es immer nur um junge Spieler, die bei anderen Klubs eventuell mehr Spielpraxis bekommen können. Der Name Stefan Lex ist dabei nie gefallen." Auf die Frage, ob er Lex, dessen Vertrag im Sommer ausläuft, bei entsprechenden Anfragen freigeben würde, antwortete Leitl mit einem klaren "Nein". In der Liga hatte Lex, der bei seinem letzten Einsatz Ende Oktober im Pokalspiel in Fürth noch den Ingolstädter Siegtreffer erzielt hatte, zuletzt siebenmal zusehen müssen.

FCI IN KÜRZE

Aufstellung: FCI-Trainer Stefan Leitl muss nur auf Ergänzungsspieler Antonio Colak verzichten. Bei Braunschweig fehlen unter anderem Christoffer Nyman, Domi Kumbela und Mirko Boland.

FC Ingolstadt: Nyland - Levels, Matip, Wahl, Gaus - Morales, Träsch, Cohen - Pledl, Kittel - Kutschke (Lezcano).

Eintracht Braunschweig: Fejzic - Becker, Valsvik, Breitkreuz, Reichel - Khelifi, Samson, Kijewski, Hochscheidt - Hernandez, Abdullahi.

Sperre droht: Mit Almog Cohen, Sonny Kittel, Marcel Gaus und Dario Lezcano haben vier Ingolstädter bereits vier Gelbe Karte gesehen und wären im Falle einer weiteren Verwarnung beim nächsten Spiel gesperrt. Bei der Eintracht ist lediglich Ken Reichel gefährdet.

Statistiken: Ingolstadt stellt mit Düsseldorf (beide 16 Gegentore) hinter Sandhausen (15) die zweitbeste Abwehr der Liga.