Ingolstadt
"Wir müssen jetzt Konstanz reinbekommen"

Mittelfeldspieler Max Christiansen und der FC Ingolstadt wollen in Dresden den Aufwärtstrend fortsetzen

10.10.2017 | Stand 02.12.2020, 17:22 Uhr
Zukunft ungewiss: Max Christiansen (rechts), dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. −Foto: Stefan Bösl

Ingolstadt (DK) Fünf Anläufe hat der FC Ingolstadt gebraucht, bis der erste Heimsieg geschafft war. Mit dem 3:0-Erfolg gegen Mitabsteiger Darmstadt 98 vor rund eineinhalb Wochen verbinden Fans und Verantwortliche nicht zum ersten Mal die Hoffnung, dass die hochgewetteten Schanzer nun endlich in Schwung kommen und "die Liga angenommen haben", wie es gerne heißt.

Aber so einfach ist das nicht, erklärt Max Christiansen. "Dass man ins Rollen gekommen ist, kann man nie mit Bestimmtheit sagen, dafür ist die Liga zu hart und zu ausgeglichen. Der Sieg gegen Darmstadt war sicher gut für die Stimmung, auch weil er sehr deutlich war. Wir dürfen uns aber nicht darauf ausruhen", warnt er vor dem anstehenden Auswärtsspiel beim nur um zwei Zähler und zwei Ränge besser platzierten Tabellenzehnten Dynamo Dresden.

Am Samstag, ab 13 Uhr, geht es auch für den 21-Jährigen darum, den jüngsten Aufwärtstrend zu bestätigen. Dabei weisen sein persönlicher Saisonverlauf und der des Klubs durchaus Parallelen auf. Beim punktlosen Auftakt bremste Christiansen noch ein Muskelfaseriss. Erst ab dem vierten Spieltag, als es für Verein und Spieler nach und nach besser lief, rückte Christiansen in die Startelf, saß spätestens nach zwei Spielen aber auch wieder auf der Bank. "Der Konkurrenzkampf ist groß", sagt der gebürtige Flensburger nach bisher vier Einsätzen. "Man darf sich nicht hängenlassen."

Mit Christiansen, Almog Cohen, Alfredo Morales, Tobias Schröck und zuletzt auch Christian Träsch kämpfen aktuell fünf Akteure um die drei Positionen im Mittelfeld. Wirklich gesetzt scheint keiner zu sein. "Ich weiß, dass ich mich in jedem Training voll reinhängen muss", sagt der ehemalige U 21-Nationalspieler zu seiner Situation. Entscheidend für eine Nominierung sei, dass man sich im Training aufdränge, sagt er.

Dabei geht es für Christiansen, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, auch um die eigene Zukunft. Schon in der Vorsaison hatte er mit Wechselabsichten kokettiert, weil seine Einsatzzeiten zu gering waren. Aktuell will er von solchen Dingen aber (noch) nichts wissen. "Ich habe mir noch keine Gedanken gemacht, wie es dann weitergeht. Das Wichtigste ist jetzt erst mal, dass ich so viele Minuten wie möglich auf dem Platz stehen kann."

Mittelfristig soll es dabei aber natürlich für ihn und den Klub wieder zurückgehen in die Bundesliga, wo Christiansen allein 30 seiner insgesamt 40 Spielen für die Schanzer absolviert hat. Vielleicht sogar schon in der laufenden Saison, wenngleich Christiansen, der seit über zweieinhalb Jahren (Januar 2015) bei den Schanzern unter Vertrag steht, das Wort Aufstieg sehr bewusst vermeidet. "Die Zweite Liga ist sehr ausgeglichen. Wenn man mal eine Serie von drei oder vier Siegen hinlegt, kann man einen großen Schritt nach vorne machen", sagt er stattdessen.

Voraussetzung für eine erfolgreiche Saison ist dabei die Anpassung an die neuen Gegebenheiten in Liga zwei. "Wir sind meist der Favorit, haben deutlich mehr Ballbesitz und müssen deshalb anders spielen", erklärt Christiansen. Außerdem würden in den 2. Bundesliga deutlich mehr lange Bälle geschlagen und weniger Fußball gespielt. Daran habe man sich erst wieder gewöhnen müssen. Zuletzt sei das aber immer besser geworden. "Jetzt müssen wir Konstanz bei den Ergebnissen reinbekommen. Egal ob es schön aussieht oder nicht", fordert er.

Wie sich die FCI-Mannschaft auf die neuen Verhältnisse eingestellt hat, wird man am Samstag in Dresden beobachten können. Christiansen, der nach überstandener Erkältung erst seit Dienstag wieder voll im Training ist, brennt auf seinen Einsatz. "Jeder weiß, dass die Stimmung bei Dynamo super ist. Ich habe noch nie dort gespielt, das wäre ein absolutes Highlight", sagt er.