Bommer ist ein Kandidat

23.04.2009 | Stand 03.12.2020, 5:01 Uhr

Der Vorgänger und sein Nachfolger? Das Archivbild zeigt den beurlaubten FC-Coach Thorsten Fink (vorne) und den damaligen MSV-Trainer Rudi Bommer während der Hinrundenpartie in Duisburg. Damals gewannen die "Zebras" übrigens mit 6:1. - Foto: imago

Ingolstadt (DK) Noch hat der FC Ingolstadt keinen Nachfolger für Trainer Thorsten Fink gefunden. Lange wird es aber nicht mehr dauern, bis es soweit ist. "Am Sonntag ist der neue Mann im Stadion", versprach Aufsichtsratschef Peter Jackwerth gestern.

Der FC-Boss hat sich nach seiner Rückkehr aus Spanien inzwischen in die Trainersuche eingeschaltet. Gemeinsam mit FC-Sportdirektor Harald Gärtner bestimmt er den Kreis der Anwärter. Zwei davon sollen heute dem gesamten Aufsichtsrat präsentiert werden, der dann die Entscheidung trifft. "Bis 14 Uhr will ich die Sache vom Tisch haben", so Jackwerth.
 
Einer der Kandidaten, das bestätigte Jackwerth gestern, ist der ehemalige Coach des Ligakonkurrenten MSV Duisburg, Rudi Bommer. Vor der Verpflichtung des 51-Jährigen ist allerdings ein Problem zu lösen. Bommer, der am 9. November vergangenen Jahres beim MSV entlassen wurde, besitzt dort noch einen Vertrag. Dieser muss aufgelöst werden, wobei Jackwerth gleich klarstellt, dass "wir jetzt nicht mit Duisburg in ewige Verhandlungen über eine Ablöse einsteigen." Nach seiner Einschätzung geht es hier um beachtliche Beträge. "Gegenwärtig muss man sagen, dass Bommer nicht frei ist für uns", gibt Jackwerth zu bedenken. Allerdings baut MSV-Boss Walter Hellmich mit seinem Unternehmen das neue FC-Stadion, weshalb die Geschäftspartner sicher auch in der Trainerfrage eine Einigung erzielen können.
 
Ausgeschieden aus dem Kandidatenrennen ist dagegen Ewald Lienen. Der 55-Jährige, zuletzt beim griechischen Erstligisten Panionios Athen unter Vertrag, hat dem FC abgesagt. Inzwischen wird der ehemalige Bundesligaprofi (333 Spiele für Gladbach und Bielefeld) mit dem TSV 1860 München in Verbindung gebracht. Ebenso kein Thema ist Markus Schupp, der Co-Trainer von Huub Stevens bei Red Bull Salzburg wird.
 
Klare Absagen erteilte Jackwerth den Spekulationen zu Klaus Augenthaler ("Kein Thema"), Reinhard Stumpf ("Keine Chance"), Manni Bender, Ralf Zumdick sowie den ehemaligen Augsburgern Rainer Hörgl, Holger Fach und Ralf Loose.
 
Mit Blick auf das Heimspiel am Sonntag gegen den FSV Mainz 05 wird die Zeit jedoch knapp, sodass die Variante mit Interimscoach Michael Wiesinger auf der FC-Bank immer wahrscheinlicher wird. Schließlich hätte der neue Trainer, auch wenn er heute unterschreibt, kaum noch Gelegenheit, mit der Mannschaft zu arbeiten.
 
"Ich traue mir das auf jeden Fall zu", gab sich Wiesinger gestern selbstbewusst. Für heute erwartet der Klub die Ausnahmegenehmigung der DFL für den 36-Jährigen, der als A-Lizenzinhaber gemäß der Statuten nur eine Überganglösung sein kann. Geht es nach Jackwerth, wird Wiesinger bald den entsprechenden Lehrgang nachholen. "Ich werde alles daran setzen, dass Michi bei uns bleibt und den Fußball-Lehrer machen kann", kündigt Jackwerth an. Auch Co-Trainer Heiko Vogel (er hat die Fußball-Lehrer-Lizenz) soll nach Möglichkeit bleiben, und an der Seite des zukünftigen Cheftrainers arbeiten.