Gerber unternimmt neuen Anlauf

12.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:21 Uhr
Bereitet sich in Belek auf einen Neuanfang vor: der lange verletzte
FC-Mittelfeldspieler Fabian Gerber. −Foto: oh

Ingolstadt/Belek (DK) Das Trainingslager in Belek steht für Fabian Gerber unter besonderen Vorzeichen. Dem nominellen Topzugang des FC Ingolstadt, der in der Vorrunde nur zu sechs kürzeren Einsätzen kam, soll das einwöchige Camp nämlich zu einem Neustart verhelfen.

"So ein Jahr wie 2009 habe ich noch nie erlebt. Darum kann man es durchaus so sehen, dass das ein Neuanfang ist", sagt der 30-Jährige. Nach nur drei Punktspielen mit OFI Kreta in der griechischen Liga zog sich der offensive Mittelfeldspieler im April einen Muskelfaserriss zu, an dessen Nachwehen er bis in die Sommervorbereitungszeit beim FC 04 laborierte. Als er gerade wieder seine Fitness aufbaute, warf den 94-fachen Bundesligaspieler eine Entzündung im Sprunggelenkt zurück – vorbei war es mit einem sicher geglaubten Platz in der Mannschaft.
 
Diesen will sich Gerber, der sich mit Ehefrau Eva und den beiden Söhnen Ben (vier Jahre) und Noah (fünf Monate) auf eine längere Zeit in Ingolstadt eingestellt hat und einen Vertrag bis 2012 besitzt, nun schnellstens erkämpfen. "Wenn ich jetzt fit bin, habe ich keine Bedenken, dass für mich kein Platz in der Mannschaft ist. Ich bin sehr vielseitig und habe oft genug bewiesen, was ich kann. Ich weiß, dass ich der Mannschaft helfen kann", sagt Gerber selbstbewusst.

Den Wechsel vom Bundesligisten Mainz nach Griechenland hat der Sohn des einstigen Torjägers Franz Gerber dennoch nicht bereut. "Manche mögen das so sehen, dass das ein Fehler war. Aber ich habe mir damit einen Kindheitstraum erfüllt, einmal im Ausland Fußball zu spielen. Es war eine wichtige Erfahrung und es war meine Entscheidung", sagt Gerber, macht aber auch klar, wo jetzt seine Ziele liegen. "Ich will zurück in deutschen Profifußball, und das ist mit dem FC Ingolstadt möglich.
 
Nach dem Trainerwechsel sind bei uns Ordnung, Disziplin und Zug drin", erklärt Gerber. Jetzt muss er nur noch Trainer Michael Wiesinger überzeugen und einen bisherigen Stammspieler verdrängen. "Fabian weiß, dass er sich reinhängen muss. Der Konkurrenzkampf ist groß", sagt Wiesinger und stellt dem einstigen Bundesliga-Profi keinen Freibrief aus. Möglich, dass Gerber auf den Spuren von "Zecke" Neuendorf wandelt – auch der jetzige FC-Regisseur brauchte fast eineinhalb Jahre, um beim FC 04 eine feste Größe zu werden.