Ingolstadt
Zu emotional

Wegen unsportlichen Verhaltens darf Fürths Trainer Damir Buric gegen den FCI nicht auf der Bank sitzen

28.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:45 Uhr
Auf die Tribüne musste Fürths Trainer Damir Buric bereits in Sandhausen. Heute ist der 54-Jährige mit einem Innenraumverbot belegt. −Foto: Anspach/dpa

Fürth/Ingolstadt (szj) Es läuft die 84. Minute im Hardtwald-Stadion. Fehlpässe und Zweikämpfe prägen das Duell zwischen dem SV Sandhausen und Greuther Fürth. Mit fußballerischer Magerkost ist die letzte Partie vor der Winterpause am besten beschrieben. Doch dann sorgt Damir Buric doch noch für einen Aufreger - für einen folgenschweren, wie sich einige Wochen später herausstellen soll.

Der Trainer der Franken wurde in der Schlussphase des 18. Spieltags von Schiedsrichter Frank Willenborg auf die Tribüne geschickt, nachdem er den vierten Offiziellen Nicolas Winter an der Seitenlinie verbal und körperlich angegangen war. Die Folge: Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) belegte den 54-Jährigen neben einer Geldstrafe über 4000 Euro mit einem Innenraumverbot für das Auftaktspiel heute Abend (20.30 Uhr) gegen den FC Ingolstadt.

"Das ist für mich überraschend und enttäuschend, es hilft aber nichts mehr", sagt Buric und ergänzt: "Ich weiß, dass es besser gewesen wäre, wenn ich ruhiger reagiert hätte." Weil dem Kroaten, der vor mehr als 25 Jahren beim MTV Ingolstadt als Spielertrainer gearbeitet hatte, das aber nicht gelang, darf er heute eine halbe Stunde vor und eine halbe Stunde nach dem Derby keinen Kontakt zur Mannschaft aufnehmen.

Zwar meint Ingolstadts Neuzugang Mergim Mavraj, dass es keine Rolle spiele, "wo der gegnerische Trainer steht oder was er sagt". Die Schanzer seien "gut beraten", sich auf "sich selbst zu konzentrieren", ergänzt der Innenverteidiger, der mit dem Kleeblatt 2011/12 in die Bundesliga aufgestiegen war. Dennoch könnten die Fürther Buric' Anweisungen und Präsenz an der Seitenlinie durchaus brauchen.

Denn nach dem furiosen Saisonstart zeigt die Formkurve der Spielvereinigung deutlich nach unten. Zwar bremsten die Franken mit dem torlosen Unentschieden in Sandhausen die Talfahrt, dennoch warten sie bereits seit vier Partien auf einen Sieg. Genau so lange ist der Tabellenelfte auch ohne eigenen Treffer. Buric, der im November seine Unterschrift unter die Vertragsverlängerung bis 2020 setzte, ist gefordert.

"Wir haben eine gute Mannschaft", stellt der Kroate demonstrativ fest. "Die Spiele gewinnt die Defensive. Wenn die stabil ist, kannst du das Spiel erfolgreich gestalten, dann hast du schon mal einen Punkt sicher", ergänzt Buric, der seine Mannschaft im Trainingslager in Belek/Türkei auf die Restrunde vorbereite. "Wir haben qualitativ gut gearbeitet", sagt Buric und verspricht: "Die Mannschaft ist willig und kann es kaum erwarten, sich zu präsentieren."

Mit welchem Personal lässt der ehemalige Ingolstädter offen. "Bei uns haben sich sehr viele Jungs empfohlen. Im Trainerteam haben wir die Qual der Wahl", stellt er fest. Die beiden Neuzugänge Paul Seguin und Kenny Prince Redondo dürften aber gleich in der Startelf stehen. Der vom VfL Wolfsburg ausgeliehene Seguin wird nach der Verletzung von Yosuke Ideguchi im defensiven Mittelfeld erwartet, der von Union Berlin verpflichtete Redondo könnte für den ebenfalls verletzten Tobias Mohr auf Linksaußen auflaufen.

Ingolstadt lobt Buric - wie fast jeden Gegner - in den höchsten Tönen. "Die Schanzer haben eigentlich eine Erstliga-Mannschaft. Sie haben viel Qualität in ihren Reihen", meint er. Trotz der personellen und taktischen Neuausrichtung bei den Schanzern, die künftig im 4-3-3-System auflaufen werden, glaubt der Fürther Trainer, dass sich "die Art und Weise, wie sie spielen werden, nicht so groß ändern" werde. Heute Abend kann es sich Buric von der Haupttribüne im Ronhof anschauen.