Ingolstadt
FCI-Vorstandsvorsitzender Jackwerth findet den Saisonstart okay und will noch für drei Jahre Vereinsboss bleiben

"Wir sind bei der Musik"

19.11.2020 | Stand 23.09.2023, 15:33 Uhr
  −Foto: Ziegler

Ingolstadt - "Corona nervt", sagt Peter Jackwerth.

Der Gründer des FC Ingolstadt liebt die Atmosphäre im Stadion, genießt den engen Umgang mit Spielern, Trainern und Fans. "Mir gehen die Zuschauer richtig ab", sagt der 63-Jährige und kann den Geisterspielen nicht viel abgewinnen. Allerdings hat er für die Maßnahmen Verständnis. "Wir müssen vorsichtig sein. Ich sehe zu viele Menschen, die zu unbedarft mit dem Thema Corona umgehen", meint Jackwerth, der im Gespräch mit unserer Zeitung ein Zwischenfazit beim Tabellendritten der 3. Liga zieht, auf die kommende Englische Woche blickt und seine letzte Amtsperiode ankündigt. Jackwerth über . . .

. . . den Saisonstart: "Der Punkteschnitt ist ganz okay, aber es hätten drei Punkte mehr sein können. Wir sind aber nicht die Mannschaft, die vorneweg marschiert und die Gegner aus dem Stadion schießt. Wir versuchen, aus einer Mischung von Alt und Jung etwas zu formen. Und wir sind bei der Musik dabei. "

. . . die noch fehlende Konstanz: "Uns hat einige Spiele unsere Leitfigur Stefan Kutschke gefehlt, dazu der immer noch verletzte Dennis Eckert-Ayensa. Beide hatten sich in der vergangenen Saison am Ende durchgekämpft und den Preis dafür gezahlt. Da ist es schon schwierig, wieder Fuß zu fassen und Chancen herauszuspielen. Wenn aber die Kaltschnäuzigkeit besser wird und Dennis zurückkommt, werden wir noch gefährlicher sein. Meister wird man nicht am zehnten Spieltag. "

. . . die spielerische Entwicklung: "Die 3. Liga ist eine Kampfliga, da wird nicht so viel Fußball gespielt. Zuletzt in Mannheim (1:4) müssen wir einfach besser verteidigen und dann unsere Chancen nutzen. Wir haben eine junge Mannschaft mit acht ehemaligen Spielern aus unserem Nachwuchsleistungszentrum im Kader. Wenn die Jungen noch etwas erfahrener werden und die Erfahrenen ein bisschen cleverer, dann sieht es ganz gut aus. "

. . . das Rätsel Maximilian Beister: "Maxi hat fußballerisch alles, und er hat schon gezeigt, dass er für uns Spiele entscheiden kann. Aber im Moment bringt er es nicht auf den Platz. Ich habe mit ihm gesprochen, er ist Profi und hat kein Problem mit dem Trainer. Beide wissen, wie sie das nehmen müssen. "

. . . die Hauptkonkurrenten: "Das sind mindestens die ersten zehn in der Tabelle. Ich bin mir sicher, dass es wieder so sein wird, dass selbst am 30. Spieltag noch sechs bis acht Mannschaften um den Aufstieg spielen. Das sehe ich als Stärke der Liga. "

. . . die bevorstehende Englische Woche: "Da kommt uns unser großer Kader zugute, weil man häufiger Spieler tauschen kann. Tomas Oral ist auch kein Trainer, der immer mit derselben Elf spielt, sondern immer wieder mal einen anderen Spieler auspackt. Wir sind jetzt trotz der schwierigen Vorbereitung als Mannschaft eingespielt und konditionell fit. Das beweisen wir in jedem Spiel, weil wir 90 Minuten marschieren können. Jetzt müssen wir die Fehlerhäufigkeit noch reduzieren, dann werden wir unsere Punkte holen. "

. . . das Saisonziel Aufstieg: "Wir waren im vergangenen Jahr Dritter und wollen dieses Mal besser sein. Das kann nur bedeuten, dass wir aufsteigen wollen. Wir glauben auch daran, dass wir es schaffen, und verschwenden keinen Gedanken in die andere Richtung. Wir werden aber in jedem Fall auch die nächste Saison finanziell stemmen können, egal in welcher Liga. "

. . . die verschobene Vorstandswahl: "Ich hätte sie am liebsten schon hinter mir, aber das war wegen Corona einfach nicht möglich. Wir hoffen, dass wir im Frühjahr die Versammlung abhalten können. Wenn nicht, müssen wir einen anderen Weg finden. Ich würde gerne noch eine Amtsperiode machen, danach ist definitiv Schluss. Der Verein steht gut da, von der Damen- bis zu allen Nachwuchsmannschaften ist der Spielbetrieb gesichert. Wir haben keine Verbindlichkeiten, es läuft alles. Nur die Corona-Zeit wirft uns einiges durcheinander. "

DK

Gottfried Sterner