Ingolstadt
Die 13 bringt kein Glück: FCI bleibt Tabellenletzter

Schanzer nur 1:1 gegen Bielefeld

11.11.2018 | Stand 02.12.2020, 15:16 Uhr
Almog Cohen (links) und Robin Krauße (rechts) beim Spiel gegen Arminia Bielefeld (hier mit Keanu Staude). −Foto: Armin Weigel (dpa)

Ingolstadt (DK) Auch nach dem 13. Spieltag der Zweiten Bundesliga muss der FC Ingolstadt weiter auf den ersten Sieg unter Trainer Alexander Nouri warten. Die Schanzer spielten am Sonntagnachmittag vor 7.081 Zuschauern im Audi-Sportpark gegen Arminia Bielefeld nur 1:1 (0:0). Almog Cohen (55.) traf für den FCI zur Führung, Fabian Klos besorgte den Ausgleich für Arminia (78.). Die Ingolstädter warten seit nunmehr neun Spielen auf einen Sieg - und bleiben Tabellenletzter.

Aller guten Dinge sind drei? Nicht ganz. Denn im Gegensatz zu den beiden vorherigen Partien gegen Duisburg (1:1) und in Kiel (2:2) änderte Nouri seine Startelf auf einer Position. Almog Cohen begann für Thorsten Röcher. Mit von der Partie waren also erneut Neu-Publikumsliebling Stefan Kutschke sowie die Premieren-Torschützen aus der Vorwoche, Frederic Ananou und Phil Neumann. Arminias Trainer Jeff Saibene verzichtete zu Beginn in der Defensive auf Ex-Schanzer Max Christiansen und im Angriff auf den gebürtigen Rosenheimer Andreas Voglsammer.
 

Um ein Haar wären die guten Vorsätze der Schanzer schon nach zwei Minuten dahin gewesen. Bielefelds Keanu Staude kam aus 16 Metern vollkommen frei zum Schuss, zielte aber einen Tick zu hoch. Großes Glück für die Gastgeber, die auch einen Freistoß von Standard-Spezialist Tom Schütz unbeschadet überstanden (5.). Der Weckruf war deutlich - und zeigte seine Wirkung. In der achten Minute schalteten die Schanzer schnell um und spielten Paulo Otávio im Strafraum frei. Dieser allerdings verzog seinen Abschluss knapp. Wenig später musste Arminia-Keeper Philipp Klewin sein ganzes Können aufbieten, um einen Kopfball von Kutschke sehenswert zur Ecke zu lenken (11.). Die maßgerechte Flanke kam von Ex-Armine Konstantin Kerschbaumer.

Nach der überraschend offensiv geprägten Anfangsphase, die durchaus eine feine spielerische Note hatte, ließen es beide Teams etwas langsamer angehen. Die nächste nennenswerte Torgelegenheit bot sich Cohen nach 19 Minuten. Er verpasste einen Abpraller dicht vor dem Gästetor um Zentimeter. Noch näher dran am 1:0 war Kerschbaumer, dessen Freistoß vom linken Strafraumeck an die Latte klatschte (28.). Zuvor erhielt Bielefeld-Kapitän Julian Börner vom souveränen Schiedsrichter Harm Osmers (Hannover) die erste Gelbe Karte der Partie.

In den Minuten vor der Pause wurde es noch einmal wild. Erst traf Cohen nach einem Zuspiel von Osayamen Osawe freistehend aus zwölf Metern den Ball nicht richtig (41). Im Gegenzug hatte Joan Simun Edmundsson nach einem katastrophalen Rückpass von Benedikt Gimber freie Bahn. Doch der Bielefelder zögerte zu lange - und dann war der FCI-Kapitän zur Stelle. Marvin Matip blockte den Schuss (42.). Auch wenn die letzte Gelegenheit des ersten Durchgangs den Gästen gehörte: Das 0:0 nach 45 Minuten war ziemlich schmeichelhaft für die Ostwestfalen.

Im zweiten Durchgang bot sich den 7.081 Zuschauern im Audi-Sportpark ein ähnliches Bild. Die Schanzer gaben weiter Gas. Im Unterschied zur ersten Halbzeit wurden die Mühen allerdings gleich belohnt. Cohen schloss eine schöne Kombination über Ananou und Osawe von der Straumraumgrenze flach rechts unten zum 1:0 ein (55.) - nicht der erste gelungene Spielzug der Hausherren an diesem Nachmittag. Der Rückstand zwang die zunehmend defensiv ausgerichteten Gäste aus der Deckung. 

Um für Entlastung zu sorgen, brachte Nouri Röcher für Torschütze Cohen (65.). Vier Minuten später folgte ein verletzungsbedingter Wechsel. Marcel Gaus kam für den angeschlagenen Ananou. Zu diesem Zeitpunkt hatte Saibene mit Stürmer Voglsammer seinen letzten Trumpf bereits gezogen. Max Christiansen blieb somit ohne Einsatz beim Ex-Klub. Nach knapp 80 Minuten schockte Arminias Fabian Klos mit dem 1:1 die Schanzer. Der Kopfballtreffer fiel aus dem Nichts und war besonders deswegen bitter, weil die Gäste zuvor im zweiten Abschnitt ausnahmslos blass blieben.

Mit dem Mute der Verzweiflung wechselte Nouri Dario Lezcano für Kutschke ein (82.). Doch den Tiefschlag des Ausgleichs konnten die Schanzer nicht mehr aus den Klamotten schütteln. Sie hatten sogar Glück, dass es nach einem Kopfball Börners beim 1:1 blieb. Allerdings war Fortuna auch mit Saibenes Team im Bunde. Lezcano traf kurz vor Schluss den Pfosten.

Nach der Länderspielpause geht es für den FC Ingolstadt auf Reisen. Die Schanzer treten am 25. November bei Dynamo Dresden an (13.30 Uhr), die am Samstag ein 8:1-Debakel beim 1. FC Köln erlebten. Arminia Bielefeld bittet zwei Tage zuvor den MSV Duisburg (18.30 Uhr) zum nächsten Kellerduell.

Stimmen zum Spiel

Alexander Nouri (Trainer FCI): "Es ist wie eine Blaupause der vergangenen Spiele. Wir haben jetzt drei Remis, wo eigentlich drei Siege stehen müssten. Wir hatten so viele Torchancen. Ab morgen sind wir wieder positiv, aber heute ist Enttäuschung da. Wir hätten uns wie schon zuletzt einfach belohnen müssen."

Jeff Saibene (Trainer Bielefeld): "Es war ein ausgeglichenes Spiel. Wir hatten fünf Spiele in Folge verloren. Diese Serie wollten wir mit aller Macht stoppen. Heute hatten wir auch ein bisschen Glück, vor allem kurz vor Schluss beim Pfostenschuss."

Konstantin Kerschbaumer (FCI): "Das Runde muss ins Eckige, ganz einfach. Wir hatten heute viele Chancen, haben gut gespielt. Aber wir haben halt nur ein Tor gemacht."

Fabian Klos (Arminia): "Wir wollte unbedingt unseren Negativlauf beenden. Am besten natürlich mit einem Sieg. Jetzt ist es ein Unentschieden geworden, aber wir können mit dem Punkt gut leben." 

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