Schlussspurt in Belek

15.01.2010 | Stand 03.12.2020, 4:20 Uhr
Keeper Michael Lutz beim Interview via Internet. −Foto: Uwe Ziegler

Belek (dk) Heute steht für die Spieler des FC Ingolstadt - nach dem freien Nachmittag gestern - ein straffes Programm an. Vormittags Training, nachmittags das Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten Sparta Rotterdam. Und abends geht's geschlossen zum Italiener.


Das Wetter ist auch am heutigen Freitag regnerisch und kühl. Die "Golf-Fraktion" um den Vorstandsvorsitzenden Peter Jackwerth und Aufsichtsratsmitglied Andreas Schleef schaut im Halbstundentakt aus dem Fenster und hofft auf Wetterbesserung, die Spieler nutzen die kurze Zeit zwischen Training und Spiel zum Mittagessen und ruhen sich aus.
 
Belek ist um diese Jahreszeit, ohne jegliche Touristen, wie ausgestorben. Die Restaurants und Diskotheken sind geschlossen, wer ein wenig erleben will, muss ins 30 Kilometer entfernte Antalya fahren. Ein Ort, in dem es in dieser Jahreszeit schwerfällt, überhaupt erst auf dumme Gedanken zu kommen.

 
Kein Raum für Abwechslung außerhalb der Anlage. Kein Wunder, dass es die Schanzer Kicker unter diesen Umständen gestern nach dem Vormittagstraining vorzogen, im geräumigen Sueno Golf Hotel zu bleiben, um dort Tischtennis zu spielen, sich auszuruhen, an der Theke zu quatschen oder via WLAN-Anschluss mit ihren Laptops in der gut frequentierten Hotellobby zu surfen. All inclusive bedeutet hier nicht nur Vollpension und freie Getränke den ganzen Tag, sondern auch kostenlosen Internetzugang. Es hat den Anschein, als wäre dies nicht das unwichtigste Kriterium bei der Hotelsuche gewesen.
 
Kein fauler Apfel im Team

 
Facebook und Skype sind angesagt im Lager des FC04. Torhüter Michael Lutz gibt der schreibenden Zunft in der Heimat via Internet ein Interview, David Pisot versichert glaubhaft, gerade donaukurier.de zu lesen und Neuzugang Patrick Mölzl lässt sich seinen Kaffee schmecken. Bei Sportdirektor Harald Gärtner klingelt im Zehn-Minuten-Takt das Handy, und ab und an hört man klackernde Stollen im Eingangsbereich, dann hat wieder irgendein anderes Fußballteam seine Trainingseinheit beendet. Es herrscht eine entspannte Atmosphäre im Team des Drittliga-Spitzenreiters, da ist - um's mit "Zecke" Neuendorf zu sagen - "kein fauler Apfel dabei".

Derzeit halten sich außer dem FC04 ein niederländisches und ein russisches Team in der Anlage  auf. Die Russen entfliehen dem strengen Winter daheim und bleiben gleich für vier Wochen. Außerdem von einem staunenden Peter Jackwerth gesichtet: einige Golfer der deutschen Junioren-Nationalmannschaft.
 
Reger Betrieb im Sueno Golf Hotel - eine Stadt für sich. Die übrigens gut bewacht wird. Man muss sich ausweisen und einen triftigen Grund für einen Besuch haben, sonst bleibt die Schranke geschlossen. Der Ausweis wird hinterlegt, bis man die Anlage wieder verlässst.
 
Gemeinsames Abendessen beim Italiener

 
Für den FC Ingolstadt sind die letzten drei Tage angebrochen. Nach dem Spiel gegen Rotterdam um 15 Uhr Ortszeit (in der Türkei ist man um eine Stunde voraus) werden sich die Spieler duschen, umziehen und ein wenig die Zeit vertrieben, am Abend ist ein gemeinsames Abendessen beim Italiener angesagt. Am Samstag stehen zu den gewohnten Zeiten (9.30 und 15.30 Uhr) zwei Trainingseinheiten an und am Sonntag voraussichtlich ein Abschlusstraining. Am Sonntagnachmittag geht es schließlich zurück nach Ingolstadt, ehe man am kommenden Dienstag schon das nächste Testspiel beim Zweitligisten Karlsruher SC bestreitet. Das Unternehmen Wiederaufstieg ist in vollem Gange.