Alcantarilha
Einfach den Kopf freibekommen: FCI-Profis spielen eine Runde Golf

06.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Die FCI-Profis versuchen, ihr Handicap zu verbessern. −Foto: Gottfried Sterner

Alcantarilha (DK) Für Örjan Nyland gibt es nichts Schöneres als Golf – außer Fußball natürlich. Also steht am freien Samstagnachmittag eine Runde mit seinen Teamkameraden Stefan Kutschke und Thomas Pledl an. Nur zur Gaudi, ein Essen, wie sonst schon mal üblich, wird dieses Mal nicht ausgespielt.

Einfach den Kopf freibekommen, ist die Devise. „Es gibt nichts Besseres“, sagt der norwegische Keeper des FC Ingolstadt, der seit elf Jahren den Schläger schwingt und bereits ein beachtliches Handicap 9 vorweisen kann. Mit der vom Hotel geliehenen Ausrüstung mag es allerdings nicht recht klappen. „Ich spiele nicht mein Niveau“, sagt Nyland und flucht gelegentlich vor sich hin, wenn ein Schlag misslingt. Der Ehrgeiz kommt dann doch immer wieder durch, und die Bedingungen sind nicht die Besten. Es bläst ein kalter Wind, und der sandige Boden und die schnellen Greens sind ungewohnt zu spielen.

Kutschke kann Nylands Frust verstehen. Er spielt seit fünf Jahren und hat sich auf Handicap 14 heruntergearbeitet. Zielsicher schätzt er die Entfernungen ab und bringt die meisten Schläge sauber hin. „Man kann es auf keinen anderen schieben, wenn man einen Fehler macht“, sagt der Dresdner, der noch in seiner Zeit bei RB Leipzig die Platzreife erlangte. „Es ist eine Ballsportart und ich war schnell infiziert. Man will da einfach immer besser werden. Da kommt ein enormer Ehrgeiz in einem hoch“, erklärt der FCI-Mittelstürmer seine Motivation. „Und man kann wunderbar abschalten“, sagt Kutschke. Fußball ist auf der Runde tatsächlich kein Gesprächsthema. Allerdings wirft Kutschke doch ab und zu einen Blick auf sein Handy, um die Testspiele der deutschen Vereine zu verfolgen.

Ein Naturtalent aus Deggendorf

Derweil läuft Anfänger Pledl zur Hochform auf. Ob er weiß, dass er auf einem Platz spielt, der von der englischen Golfgröße Nick Faldo konzipiert wurde? Der dreifache US-Masters-Gewinner und ehemalige Weltranglistenerste ist als Bronzestatue vor dem Klubhaus verewigt, hat sich seit der Eröffnung vor zehn Jahren aber nicht mehr blicken lassen. Pledls Motivation ist eine andere. „Meine Freundin spielt auch Golf, und jetzt habe ich es im November endlich geschafft, zusammen mit Alfredo Morales meine Platzreife zu erlangen“, sagt der Deggendorfer, der gleich bei einem Sponsorenturnier mitgespielt hat. „Es macht riesigen Spaß“, sagt Pledl, der als Anfänger bei Handicap 54 beginnt. „Du bist ein Naturtalent“, lobt Nyland, als dem Außenstürmer zum wiederholten Mal ein guter Abschlag gelingt. Und Kutschke meint: „Golf ist ideal, weil man es auch in der Gruppe spielt. Das ist für das Miteinander in einem Team sehr wichtig.“ So wie es aussieht, wird die Golffraktion beim FCI wohl weiter Zuwachs erhalten.

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