Ingolstadt
"Sollte es runtergehen, greifen wir wieder an"

25.04.2017 | Stand 02.12.2020, 18:14 Uhr
Mr. Volldampf: Mathew Leckie ist nicht nur torgefährlich, er holt sich seine Bälle sogar in der eigenen Hälfte. Verlässt er nun den FC Ingolstadt? −Foto: Oliver Strisch

Ingolstadt (DK) Vier Partien hat der FC Ingolstadt noch zur Verfügung, um die vier Zähler Rückstand auf Rang 16 wettzumachen und zumindest die Relegationsspiele zu erreichen. Glaubt man FCI-Geschäftsführer Harald Gärtner, dann ist das durchaus möglich.

Vor dem anstehenden schweren Auswärtsspiel bei RB Leipzig (Samstag, 15.30 Uhr) sprach der 48-Jährige über 

... die Aussichten für die verbleibenden vier Partien: An unserer ursprünglichen Aussage hat sich nichts geändert: Wir wollen am 34. Spieltag in der Situation sein, dann alles klarmachen zu können. Diese Ausgangsposition müssen wir uns in den nächsten Wochen erarbeiten und fangen in Leipzig damit an. Wo und wie wir punkten, ist mir völlig wurscht.

. . . die Gründe, warum das Spiel gegen Bremen (2:4) aus der Hand gegeben wurde: Wir waren lange auf Augenhöhe, aber zum Schluss haben uns Cleverness und Coolness gefehlt. Wir haben eine Mannschaft, die sich um die Früchte bringt, die sie ernten könnte. Da reichen bei uns Nuancen. Sowohl beim 1:1 als auch beim 2:2 haben wir uns nicht gut angestellt. Es hat auch der eine oder andere Führungsspieler gefehlt, der auf dem Feld entsprechende Kommandos hätte geben können.

. . . die Wechselgerüchte um Mathew Leckie und mögliche weitere Abgänge: Es ist normal, dass in der letzten Phase der Saison Gerüchte aufkommen. Eine offizielle Anfrage für Mathew gibt es aber nicht. Wir sind da auch völlig relaxed. Unsere Jungs haben alle Verträge, jeder weiß, wo er dran ist. Irgendwelche Gespräche dieser Art würden jetzt auch nur die Konzentration stören.

. . . die Diskussion um die Torhüter: Wir haben mit Martin Hansen und Örjan Nyland zwei gute Torhüter, mit denen werden wir durch die Saison gehen. So ein Patzer wie beim 2:2 gegen Bremen (Hansen konnte den Ball nicht klären und gab Bremens Max Kruse eine unfreiwillige Torvorlage, Anmerk. d Red.) passiert schon mal. Beim Blick auf unser Torverhältnis stellt sich für mich auch die Frage, ob man als Torwart beim Stand von 2:3 unbedingt mit nach vorne gehen muss, um selbst ein Tor zu machen. Für uns heißt es nun, dass wir genau solche Fehler, egal in welchen Bereichen, unbedingt minimieren müssen.

. . . den Druck, in Leipzig erfolgreich zu sein: Wir werden nach Leipzig fahren, um zu punkten. Allein von der Papierform müsste RB als Sieger vom Feld gehen. Aber in der Schlussphase einer Saison ist nichts mehr normal. n . . . den Kontakt zu Ex-Trainer Ralph Hasenhüttl: In der Woche vor dem Spiel telefonieren wir grundsätzlich nicht, da hat jeder seine Hausaufgaben zu machen. Ungeachtet dessen ist aber klasse, was Ralph mit Leipzig schafft. Sie bestätigen Woche für Woche, dass sie dort oben hingehören, und werden die direkte Champions-League-Qualifikation schaffen.

. . . die Lehren aus dem 1:0-Hinspielsieg: Die Situation ist jetzt eine völlig andere. Wir haben aber schon mehrfach gezeigt, dass wir gegen solche Gegner bestehen können. Für mich gab es mit den beiden Hoffenheim-Spielen und der Partie in Wolfsburg nur drei Termine, bei denen wir nahezu chancenlos waren. Deswegen: Auch in Leipzig ist für uns etwas möglich.

. . . die Angst, im Falle eines Abstiegs mit dem FCI noch weiter abzustürzen: Ich habe da überhaupt keine Angst, das liegt auch nicht in meiner Natur. Wir wussten vom ersten Spieltag an, dass so etwas mal passieren kann. Fest steht: Sollte es runtergehen, dann greifen wir sofort wieder an.

 

Leckie im Fokus des 1. FC Köln? 

Hinter den Kulissen dürfte das Werben um die Spieler des FC Ingolstadt längst begonnen haben. So vermeldet die „Bild“, dass der 1. FC Köln offenbar Interesse an einer Verpflichtung des australischen Nationalspielers Mathew Leckie hat. Das Blatt berichtet von einer Ausstiegklausel, die dem 26-Jährigen im Falle eines Ingolstädter Abstiegs den vorzeitigen Abschied trotz eines Vertrages bis 2019 ermöglichen soll. Im Raum steht eine Ablösesumme von 3,5 bis 4 Millionen Euro, wobei Leckie in Köln für die offensive Außenbahn vorgesehen sein soll. Die „Berliner Morgenpost“ hatte unlängst berichtet, dass Hertha BSC ebenfalls Interesse an Leckie habe – allerdings als Rechtsverteidiger. Vonseiten der Ingolstädter gab es zu den Gerüchten (siehe nebenstehendes Gespräch) keinen weiteren Kommentar. Beim gestrigen Training, das Romain Bregerie wegen einer Grippe verpasste, war Leckie dabei.