Blick hinter die Kulissen
Der FC Ingolstadt präsentiert beim Tag der offenen Tür die Arbeit im NLZ

06.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:40 Uhr
Sabine Kaczynski
Auch beim (Torwart-)Training durften die Vereinsvertreter beim Tag der offenen Tür im Nachwuchsleistungszentrum zuschauen. −Foto: Kaczynski

Ingolstadt - Rund 30 geladene Vereinsvertreter aus der Region kamen zum Tag der offenen Tür des Nachwuchsleistungszentrums (NLZ) des FC Ingolstadt, um bei einem Rundgang mit öffentlichen Trainingseinheiten die Gegebenheiten am Audi Sportpark kennenzulernen, Kontakte mit den Schanzern sowie anderen Besuchern zu knüpfen und sich auszutauschen.

Gestartet wurde am Funktionsgebäude, das in einen Profi- und einen Nachwuchskomplex aufgeteilt ist: "Das Coole ist, dass wir hier alles an einem Ort haben - von Stadion, Trainingsplätzen, Umkleiden, Kraftraum und Physiobereich über Geschäftsstelle und Mitarbeiterräumen bis hin zur Gastronomie", erklärt U16-Trainer Kevin Ulrich, der die Gruppe übers Gelände führte. Weiter ging's zum "Profi-Rasenplatz", der für die Zweitligamannschaft reserviert ist.

Direkt dahinter befindet sich das Wohninternat des NLZ, in dem zwölf junge FCI-ler sowie zehn Nachwuchs-Eishockeyspieler vom ERC Ingolstadt zwischen 14 und 17 Jahren untergebracht sind: "Die Jungs werden von der Vereinsgaststätte verpflegt und bekommen rund um die Uhr sozialpädagogische Betreuung", erklärt Florian Kögler, Pädagogischer Leiter des NLZ. "Ein Highlight ist natürlich, dass sie vom Fenster aus den Profis beim Training zuschauen können und so ihr großes Ziel immer vor Augen haben. " Die Betreuung der Jugendlichen wird von externen Fachkräften übernommen, um Schule und Training strikt zu trennen, wie Ulrich betont.

Anschließend holten sich die Vereinsvertreter beim öffentlichen Training im Kraftraum Anregungen und Tipps von Athletiktrainer Max Habereder und informierten sich bei Torwarttrainer Krystian Kalinowski über das Coaching der Keeper, bevor sie einen Blick auf die Übungseinheit der U14 warfen: "Von der U12 bis zur U14 spielt unser Nachwuchs in Förderligen. Hier geht es nicht um Ergebnisse, so kann man allen Jungs Spielzeit geben, um die Entwicklung voranzutreiben", beschreibt der U16-Coach. Seit einem halben Jahr sind auch talentierte Mädchen am Start, die "wir technisch fördern und ihr Leistungsniveau verbessern wollen", so Ulrich weiter.

Dann stand das skills. lab als Höhepunkt des Abends auf dem Programm: Auf fünf Leinwände können unterschiedliche Spielszenen projiziert werden, diverse Ballmaschinen spucken das Spielgerät in verschiedenen Geschwindigkeiten aus, Messgeräte erfassen die individuelle Leistung des jeweiligen Akteurs. Individual- und Reha- beziehungsweise Aufbau-Training in verschiedenen Levels sowie technische Übungen zum gezielten Abbau von Defiziten sind die Haupt-Einsatzbereiche des virtuellen Stadions: "Je präziser die Aufgabe gelöst wird, umso mehr Punkte werden dem Spieler gutgeschrieben", erklärt Ulrich. "Für die Jungs ist das wie ein Videospiel und macht trotz der anstrengenden Belastung riesigen Spaß. " Profis und Jungschanzer nutzen das skills. lab regelmäßig - künftig soll das Mieten der High-Tech-Halle auch für Vereine möglich werden. Mit einer Trainingseinheit der U16 und dem gemeinsamen Austausch klang die Veranstaltung aus.

DKUmfrage: Was sagen Sie zum NLZ? n Andi Seffert und Klaus Martin, FC Gerolfing: "Direkt umsetzen können wir die Anregungen, die wir bei den Trainingseinheiten gesehen haben, bei uns im Verein nicht, weil wir als ,Dorfverein' ganz andere Voraussetzungen haben. Kooperationen und Trainerfortbildungen sind dagegen interessant, es gab auch schon einige Gespräche zwischen dem FCI und dem FC Gerolfing. Generell finden wir es gut, dass sich die Schanzer den Vereinen der Region öffnen und mit ihnen zusammenarbeiten wollen. Wir hatten sogar schon die Möglichkeit, mit unserer U11 eine Trainingseinheit im skills. lab zu absolvieren, was für die Jungs natürlich ein absolutes Highlight. Wir begrüßen es durchaus, dass unsere talentiertesten Spielerinnen und Spieler zu den Schanzern wechseln. Allerdings würden wir uns wünschen, dass uns der FCI informiert, wenn die Leistung doch nicht reicht und auch dafür Sorge trägt, dass sie dann zu ihrem Heimatverein zurückwechseln. " n Hans Bauer, FC Schweitenkirchen: "Es ist eine tolle Sache, die Trainingsarbeit im NLZ einmal hautnah beobachten zu können. Manches kann man sich sicher beim Training abschauen, aber mit der Ausstattung können wir als kleiner Verein nicht mithalten. Als Partnerverein des FCI fand beim FC Schweitenkirchen bereits ein Fußballcamp statt, wir sind Stützpunktort und hatten erst vor kurzem eine Talentsichtung, nach der unsere eigenen Trainer eine Übungseinheit mit den FCI-Coaches absolvieren durften. Ich finde es toll, dass der FC Ingolstadt auch für uns kleine Vereine in der Region etwas tut und Kooperationen und Kontakte anbietet. Sollte das skills. lab in absehbarer Zeit gemietet werden können, wäre das durchaus eine Option für unsere D- oder C-Jugend-Mannschaften - Voraussetzung ist natürlich, dass die Kosten nicht den Rahmen sprengen. " n Ertan Ünlüer, Gabriel Kobes und Alexander Zeltner, SpVgg Ansbach: "Es war super, hier einige Eindrücke zu gewinnen - vor allem das skills. lab ist sehr beeindruckend. Das hätten wir auch gerne in Ansbach! Das Training wurde professionell geleitet - aber das haben wir nicht anders erwartet. Wir finden es eine prima Idee, den Vereinen aus der Region einen Blick auf die Arbeit im NLZ zu gewähren. Die Verbindung zum FCI ist bei uns über Freundschaftsspiele der U17 und U16 entstanden, daher finden wir es am spannendsten, Kontakte zu knüpfen, sich mit anderen Trainern auszutauschen und ein bisschen zu fachsimpeln. "ska

Sabine Kaczynski