Meppen
"Das war mein Sprungbrett in den Profi-Fußball"

Meppens Linksaußen Valdet Rama erinnert sich gerne an seine Zeit beim FC Ingolstadt

29.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:29 Uhr

Meppen (DK) Trainer Thorsten Fink holte 2008 das damals 20-jährige Talent Valdet Rama zum FC Ingolstadt.

Nun trifft der dribbelstarke Linksaußen mit dem SV Meppen wieder auf die Schanzer.

Herr Rama, vor elf Jahren begann Ihre Profikarriere beim FCI. Erinnern Sie sich noch?

Valdet Rama: Ja, natürlich. Das war ein toller Start, mir hat es in Ingolstadt gut gefallen. Das war mein Sprungbrett in den Profi-Fußball.

Trainer Thorsten Fink bezeichnete Sie damals als begnadeten Dribbler, nur aufs Tor sollten Sie häufiger schießen.

Rama: (lacht) Der Trainer war ein guter Motivator. Aber dribbeln kann ich nun mal am besten, daran hat sich nichts geändert.

Sie sind weit herumgekommen. Neun Klubs in fünf Ländern. Wo hat es Ihnen am besten gefallen?

Rama: In Ingolstadt, ganz ehrlich. Ich habe da außerhalb des Fußballs heute noch Freunde, die ich immer wieder mal besuche. Ansonsten waren alle Stationen gute Erfahrungen. Klar war das Jahr in Spanien bei Real Valladolid am beeindruckendsten. Das war die beste Liga, und die Begegnungen mit Messi und Ronaldo waren schon speziell.

Wo wären Sie gerne länger geblieben?

Rama: In Ingolstadt. Ich hatte meinen Vertrag ja schon verlängert. Aber nach dem Abstieg und dem Angebot von Hannover 96 musste ich die Chance wahrnehmen, in der Bundesliga zu spielen. Leider lief das dann nicht so gut wie erhofft.

Wie sind Sie nach Meppen gekommen?

Rama: Ich war beim FK Kukesi in der ersten albanischen Liga, aber ich wollte wieder nach Deutschland. Dort lebt meine Familie, und ich spreche die Sprache. Und unser Trainer Christian Neidhart, den ich zuvor nicht kannte, hat sich sehr um mich bemüht.

Ihr Start verlief recht vielversprechend mit vier Toren in den ersten drei Spielen. Danach brachen Sie sich einen Zeh. Sind Sie wieder vollkommen fit?

Rama: Ja. Die Verletzung hat mich zurückgeworfen, zumal ich auch noch krank war. Aber jetzt bin ich fit. Ich freue mich auf das Spiel gegen Ingolstadt.

Sie haben nach Ihrem Abschied von den Schanzern mit dem TSV 1860 München noch zweimal gegen den FCI gespielt und jeweils ein Tor vorbereitet. Erinnern Sie sich?

Rama: Ja, sicher. Beide Spiele endeten 1:1, und wir lagen damals mit 1860 jeweils zurück. Das war eine schwierige Saison, die dann erst in der Relegation noch glücklich endete.

Was haben Sie sich dieses Mal vorgenommen?

Rama: Das wird ein sehr schwieriges Spiel für uns. Ingolstadt hat eine Top-Mannschaft. Ich weiß nicht, ob ich wieder einen Treffer vorbereiten kann. In dieser Saison habe ich bisher mehr Tore selbst geschossen.

Das Interview führte

Gottfried Sterner.

 

ZUR PERSON

Valdet Rama stammt aus Mitrovice im Kosovo. Nach der Flucht aus seiner Heimat 1996 wuchs er in Hagen auf, wo der Linksaußen heute noch mit seiner Frau Laura und zwei  Töchtern lebt.  Nach drei Jahren beim VfL Wolfsburg II begann in der Saison 2008/09  beim FC Ingolstadt (32 Spiele, 2 Tore, 5 Vorlagen) seine Profi-Laufbahn.  Es folgten 15 Bundesliga-Einsätze bei Hannover 96 sowie Gastspiele  in Schweden  (SK Örebrö, 50 Spiele, 10 Tore) und  Spanien (Real Valladolid, 31 Spiele, 1 Tor). Kurios: Dazwischen absolvierte er beim damaligen Trainer von St. Gallen, Jeff Saibene, ein Probetraining. Nach der Rückkehr in die 2. Bundesliga   (1860 München/44 Spiele, 4 Tore und Würzburger Kickers/28 Spiele, 2 Tore) kam Rama über  China und Albanien nach Meppen.