"Das macht uns natürlich stolz"

31.03.2008 | Stand 03.12.2020, 6:01 Uhr

Im Moment jagt eine Erfolgsmeldung die nächste: Nach fünf Siegen etablierte sich der FC Ingolstadt unter Trainer Thorsten Fink an der Tabellenspitze, FC-Sportdirektor Harald Gärtner (links) konnten sich am Samstag über einen neuen Rekordbesuch freuen. - Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Am Wochenende gab es den fünften Sieg in Folge, die Regionalligamannschaft des FC Ingolstadt blieb beim 1:0-Sieg gegen den FC Bayern München II zum dritten Mal hintereinander ohne Gegentor und hat nun bereits fünf Punkte Vorsprung auf einen Nicht-Aufstiegsplatz.

Herr Gärtner, haben Sie schon ein "Ausverkauft"-Schild für das MTV-Stadion in Auftrag gegeben

Harald Gärtner: Wir haben heute morgen schon darüber diskutiert (lacht). Ja, man sieht, was hier in Ingolstadt möglich ist. 5000 Zuschauer waren da, 6000 dürfen rein. Da kann man den Leuten nur empfehlen, sich für die nächsten Heimspiele die Eintrittskarten im Vorverkauf zu sichern.

 

Wer hätte das vor einem halben Jahr gedacht, dass der FC Ingolstadt vielleicht mal in einem ausverkauften MTV-Stadion spielt

Gärtner: Richtig. Das macht uns natürlich stolz, besonders auch mich, dass diese Entwicklung so rasend voran geht.

 

Mit dem Rekordbesuch von 5020 Zuschauern hat der FC zum ersten Mal auch den ERC Ingolstadt in der Zuschauergunst überholt. Sie sind also auf dem besten Weg, die Nummer eins in der Stadt zu werden.

Gärtner: Ich möchte den Eishockey-Leuten nicht zu nahe treten. Aber Fußball ist nun mal Volksport Nummer eins in Deutschland. Für mich war es nur eine Frage der Zeit, dass wir irgendwann den Zuschauerrekord packen, beziehungsweise auch ausbauen in den kommenden Wochen.

 

Durch diese Entwicklung bekommen die Diskussionen um das neue Stadion aus Sicht des Vereins natürlich auch Rückenwind. Die Kapazität von 11 000 Zuschauern für das Provisorium im ESV-Stadion erscheint mittlerweile wesentlich realistischer.

Gärtner: Hinsichtlich der Kapazität gibt es natürlich auch Vorgaben vom DFB. Aber wenn ich zum Beispiel an den vergangenen Samstag denke, da hat Horst Seehofer zu mir gesagt: ’Baut bloß nicht zu klein’. Man sieht einfach, dass wir hier die Zuschauer akquirieren können. Mit einem Schnitt von 11 000 bis 12 000 liegen wir ganz gut, denke ich.

 

Wann ist denn Baubeginn beim ESV

Gärtner: Der Nutzungsvertrag ist unterschrieben, am Mittwoch werden wir mit den ersten Beton- und Kanalarbeiten beginnen. Das alles parallel zum Spielbetrieb der Landesliga- und der Jugendmannschaften, die dort so lange wie möglich weiterspielen sollen.

 

Damit ist also auch die Finanzierung geklärt. Wie hoch sind die Kosten für den Verein

Gärtner: Die Kosten von rund 1,5 Millionen Euro werden zum größten Teil vom Verein getragen.

 

Und es bleibt dabei, dass das letzte Saisonspiel gegen Unterhaching nach Möglichkeit schon beim ESV stattfinden soll

Gärtner: Wenn alle Gremien mitspielen, dann grundsätzlich ja. Wir werden Ende Mai nur noch keine Rasenheizung haben, aber den Termin wollen wir schaffen. Bedingung ist natürlich, dass wir die Zustimmung für das neue Stadion bekommen. Das Provisorium wird vom DFB nur genehmigt, wenn wir nachweisen, dass wir innerhalb der nächsten zwei Jahre die neue Spielstätte haben.

 

Die sportliche Bilanz ist im Moment hervorragend. Trotz Rückstand zur Halbserie hat der FC bereits sämtliche Konkurrenten überholt. Welche Mannschaften sind nach Ihrer Einschätzung die gefährlichsten Verfolger

Gärtner: Jede Mannschaft hat mal ein Tief. Sandhausen macht gerade so eines durch, Jahn Regensburg ist nach unserem Spiel eingebrochen. Der FSV Frankfurt, VfR Aalen und die SpVgg Unterhaching sind sicher die schärfsten Konkurrenten. Aber auch Sandhausen darf man natürlich weiterhin nicht unterschätzen.

 

Hinter vorgehaltener Hand wird natürlich auch schon über Neuverpflichtungen für die Zweite Bundesliga spekuliert. Verteidiger Sören Dreßler vom Zweitligisten FC Augsburg soll bereits mit dem FC einig geworden sein.

Gärtner: Eigentlich wollten wir aufgrund der angespannten Situation in Augsburg auf die Zustimmung des Spielers warten, bis wir damit nach außen gehen. Aber es stimmt, Sören Dreßler ist die erste Neuverpflichtung, er hat bei uns für zwei Jahre unterschrieben.