München
"Ich leide mit"

Löwen-Profi Stefan Lex verpasst das Testspiel gegen Ingolstadt - fiebert aber noch mit seinem Ex-Klub mit

15.11.2018 | Stand 23.09.2023, 4:58 Uhr
Yomi Scintu (rechts) und Stefan Lex lieferten sich enge Zweikämpfe. −Foto: Traub

München (DK) Stefan Lex hatte beim FC Ingolstadt einen eigenen Fansong. Mit dem entscheidenden Tor zum Bundesliga-Aufstieg trug er sich zudem in die Geschichtsbücher der Schanzer ein. Heute Nachmittag (15.30 Uhr, Kirchheim) hätte der Linksaußen mit 1860 München erstmals wieder auf seinen Ex-Klub treffen sollen. Doch trotz aller Vorfreude schloss der 28-Jährige gestern einen Einsatz aus.

Auch wenn Lex in der vergangenen Saison beim FCI kaum noch zum Einsatz kam, hatte er abseits des Platzes durchaus eine wichtige Funktion. Als Kassenwart war der Offensivspieler dafür verantwortlich, dass Marvin Matip & Co. bei etwaigen Verfehlungen den Geldbeutel aufmachen müssen. "Alle haben brav bezahlt", sagte Lex gegenüber unserer Zeitung und ergänzte schmunzelnd: "Die Rechnungen abseits des Platzes sind alle beglichen - und ich hoffe, dass auch auf dem Platz nichts mehr zu begleichen ist."

Doch dazu wird es heute gar nicht erst kommen. Der Rechtsfuß war am vergangenen Samstag in der 3. Liga gegen den Halleschen FC (1:1) mit Torwart Kai Eisele heftig zusammengeprallt und musste mit einer Gehirnerschütterung vom Feld. "Ich hätte sehr gern gespielt, aber es hat noch keinen Sinn", teilte Lex gestern mit. Zwar trainierte er bereits wieder mit der Mannschaft, Trainer Daniel Bierofka will aber kein Risiko gehen. "Es ist schade, da meine persönliche Tendenz nach ein paar Anlaufschwierigkeiten zuletzt sehr positiv war", meinte Lex.

Sein Wechsel im Sommer zu den Löwen, mit denen der 28-Jährige schon seit Kindesbeinen mitfieberte, kam einem Tapetenwechsel gleich. Neben der Umstellung auf das Spielsystem von Bierofka hatte der 34-fache Bundesliga-Profi vor allem mit der großen Bürde als Heilsbringer zu kämpfen. "Ich bin hierher gekommen, um die Mannschaft sofort zu verstärken. Das habe ich dann aber leider nicht geschafft und mich auch zu sehr unter Druck gesetzt", erzählte Lex. Der Erdinger kam bislang in 13 von 15 Liga-Spielen zum Einsatz, allerdings stand er dabei auch nur dreimal in der Startelf.

Wie von der gesamten Münchner Mannschaft fordert der 28-Jährige auch von sich mehr Konstanz. Schließlich haben die Sechziger von den vergangenen neun Partien nur eine gewinnen können und finden sich auf dem zehnten Tabellenplatz wieder. "Wir haben in einigen Spielen zwar gut gespielt, uns dafür aber nicht belohnt", sagte Lex über die Sechziger - und nicht etwa über den FCI, der in der 2. Bundesliga zuletzt mit dem gleichen Problem zu kämpfen hatte.

"Ich leide auf alle Fälle noch mit", sagte Lex über seinen Ex-Klub, der nach 13 Spieltagen das Tabellenende ziert. "Es ist echt eine ganz schwierige Situation. Aber die Mannschaft hat unbestritten die Klasse, um die Liga zu halten - und um nichts anderes wird es in der Saison wahrscheinlich auch gehen", stellte er fest. Heute steht aber erst einmal das Wiedersehen mit seinen ehemaligen Mitspielern im Fokus. Denn auch wenn Lex nicht auflaufen kann, wird er sich das Testspiel als Zuschauer nicht entgehen lassen.
 

Julian Schultz