Köln
"Er ist ein sehr emotionsgeladener Trainer"

Nächster FCI-Gegner SV Sandhausen holt Koschinat, der zuletzt Fortuna Köln mit Ex-Schanzer Hartmann betreute

15.10.2018 | Stand 02.12.2020, 15:27 Uhr

Köln/Ingolstadt (DK) Vier Tage vor dem Kellerduell zwischen dem FC Ingolstadt und dem SV Sandhausen am kommenden Freitag (18.30 Uhr) haben die Kurpfälzer einen Nachfolger für den entlassenen Trainer Kenan Kocak gefunden: Uwe Koschinat soll den Tabellenvorletzten der 2. Fußball-Bundesliga aus der Krise führen. Einer, der den 47-Jährigen gut kennt, ist der ehemalige Ingolstädter Moritz Hartmann. Der "Bomber" spielte nach seinem Abschied von den Schanzern unter Koschinat bei Fortuna Köln in der 3. Liga. Wir sprachen gestern mit Hartmann über seinen ehemaligen Coach und die bedrohliche Situation bei Schlusslicht Ingolstadt.

Herr Hartmann, wie überraschend kam für Sie der Abschied von Uwe Koschinat zum SV Sandhausen?

Moritz Hartmann: Er war hier im Klub sieben Jahre tätig und es lief bei uns bislang ja nicht so, dass er Angst haben musste, entlassen zu werden. Deswegen war das schon eine kleine Überraschung.



Wie würden Sie Ihren bisherigen Trainer beschreiben?

Hartmann: Er ist ein sehr emotionsgeladener Trainer und geht an der Seitenlinie gut ab. Gerade die Außenbahnspieler werden ihn sehr gut hören (lacht). Er ist aber immer noch Mensch. Er hatte einen guten Draht zu uns und wird auf jeden Fall eine Lücke hinterlassen.



Koschinat steht vor der anspruchsvollen Aufgabe, die Sandhäuser aus dem Tabellenkeller der 2. Bundesliga zu führen. Trauen Sie ihm das zu?

Hartmann: Definitiv. Er hat in Köln hervorragende Arbeit geleistet und mit wenigen Mitteln das Maximale aus dem Kader herausgeholt. Das wird er sicher auch in Sandhausen machen, damit es für den Klassenerhalt reicht.



Hat er sich bei Ihnen über den FCI erkundigt? Schließlich sind die Schanzer am Freitag gleich sein erster Gegner.

Hartmann: (lacht) Nein, noch nicht.



In der laufenden Zweitliga-Saison war es bereits die vierte Trainerentlassung. Auch bei den Schanzern versuchte man durch den Wechsel von Stefan Leitl zu Alexander Nouri für einen neuen Impuls zu sorgen. Bislang blieb dieser allerdings aus. Wie sehr leiden Sie noch mit Ihrem Ex-Klub mit?

Hartmann: Es ist schon traurig. Im Köln-Spiel (1:2, d. Red.) waren gute Ansätze zu sehen, und die Jungs hätten einen Punkt verdient gehabt. Gegen Union Berlin (1:2, d. Red.) dachte ich dann, dass eine Aufbruchsstimmung aufkommt - nur ging die Partie wie die folgende (1:2 gegen SC Paderborn, d. Red.) auch in die Hose. Es ist nicht schön mitanzusehen, dass die Jungs auf dem letzten Platz sind.



Die Ingolstädter kommen da unten aber wieder raus?

Hartmann: Ich wünsche mir natürlich für den Klub, die Fans und die Jungs, dass sie es packen. Nur müssen sie dafür irgendwann den Schalter umlegen.



Und wem drücken Sie am Freitag die Daumen: Ihrem ehemaligen Trainer oder Ihrem ehemaligen Klub?

Hartmann: (lacht) Ich wünsche meinem Ex-Trainer natürlich alles Gute in Sandhausen. Aber Ingolstadt braucht die Punkte mehr.

Das Gespräch führte  Julian Schultz.