Vals
Zweite Chance

Rechtsaußen Diawusie will beim FCI von Ausleihe nach Wiesbaden profitieren

09.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:43 Uhr
Agyemang Diawusie will sich diesmal beim FCI durchsetzen: In seiner ersten Zeit bei den Schanzern kam der Deutsch-Ghanaer lediglich auf 15 Spielminuten. −Foto: Schultz

Vals (DK) Mit gestähltem Körper und frischem Elan will Agyemang Diawusie seine zweite Chance beim FC Ingolstadt nutzen.

Der Rechtsaußen könnte bei den Schanzern vom neuen Spielsystem unter Trainer Jeff Saibene profitieren. Mit Maximilian Beister bekommt der 21-Jährige nach Informationen unserer Zeitung jedoch einen neuen Konkurrenten auf seiner Position.

Diawusie fällt derzeit im Trainingslager nicht durch sein Faible für ausgefallene Mode auf. Wie seine Teamkollegen hält sich der Offensivspieler, der gerne Mal zu etwas kuriosen Schuhmodellen greift, freilich auch an die rot-schwarze Mannschaftskleidung. Vielmehr sticht er in Vals/Südtirol durch seinen gestählten Körper hervor. Zwei Kilogramm an Muskelmasse habe er in den vergangenen Monaten zugelegt. "Damit ich in den Zweikämpfen besser dagegenhalten kann", erklärt Diawusie.


Unter anderem wegen seines fehlenden Durchsetzungsvermögens hatte ihn der FCI in der vergangenen Rückrunde zum SV Wehen Wiesbaden ausgeliehen. Nach seiner Verpflichtung im Sommer 2018 von RB Leipzig war Diawusie bei den Ingolstädtern nur auf mickrige 15 Einsatzminuten gekommen. Auch in Wiesbaden schaffte es der Deutsch-Ghanaer zwar nicht zu einem Stammplatz, in 14 Einsätzen gelangen ihm aber 2 Tore und 5 Vorlagen.

"Ich habe meine Spielminuten bekommen und konnte mich weiterentwickeln", erinnert sich Diawusie an seine Ausleihe zu den Hessen, für die er bereits zwischen 2017 und 2018 aktiv war und damals vor allem als Vorbereiter (35 Spiele, 4 Tore, 11 Vorlagen) überzeugt hatte. "Ich bin aber wieder froh, die neue Aufgabe hier anzunehmen", ergänzt der gebürtige Berliner, der von allen nur "Agy" genannt wird.

Während Diawusie in Wiesbaden von Trainer Rüdiger Rehm vorwiegend mit der linken Außenbahn bedacht war, setzt Saibene ihn bislang auf seiner Stammposition ein. "Für mich ist es egal, auf welcher Seite ich spiele. Die Hauptsache ist, dass ich zum Einsatz komme und der Mannschaft weiterhelfen kann", meint der Rechtsaußen, der von den Hessen in den beiden Relegationsspielen gegen seinen Stammklub freigestellt worden war.

In den K. -o. -Duellen - mit dem bitteren Ende für die Ingolstädter - war aber auch ohne Diawusie zu sehen, dass Rehm wie Saibene ein großer Befürworter des Umschaltspiels ist. Und genau darin sieht der Rückkehrer auch seine Chance. "Nach Ballgewinn sofort tiefgehen und die Räume nutzen - das ist eigentlich genau mein Spiel", stellt Diawusie fest. "Er (Trainer Rehm, d. Red. ) hat viel auf die Offensive ausgelegt, ich konnte so in viele Eins-gegen-Eins-Duelle gehen."

Diese Qualitäten dürften die Schanzer auch in der kommenden Saison benötigen. Schließlich geht auch Diawusie davon aus, dass der Absteiger meist auf tiefstehende Mannschaften treffen werde. "Es wird sehr kampfbetont. Die Mannschaften werden die Situationen wahrscheinlich nicht spielerisch lösen. Es wird ein harter Brocken, weil viele gute Mannschaften mit hohen Zielen dabei sind", blickt er voraus. "Aber wir werden die Liga annehmen und gut dagegenhalten", verspricht der Offensivspieler.

Nicht nur beim Fußball-Tennis machte "Agy" gestern Nachmittag eine gute Figur und sicherte sich mit dem "Team Jung" gegen "Team Alt" den Sieg. Auch auf der Playstation zählt der 21-Jährige zu den gewiefteren Profis im Kader - wie seine Mitspieler Tobias Schröck und Fatih Kaya beim Zocken auf dem Hotelzimmer schon zu spüren bekamen. "Wir spielen nach dem Abendessen meistens ein Formel-1-Spiel - und da gewinne ich schon öfter", erzählt Diawusie mit einem Grinsen. Jetzt muss er nur noch beim FCI auf die Überholspur einbiegen.

FCI IN KÜRZE

Testspiel: Der FC Ingolstadt bestreitet heute (17 Uhr) in Bozen gegen den Schweizer Europa-League-Teilnehmer FC Lugano sein vorletztes Testspiel in der Saisonvorbereitung. Trainer Jeff Saibene wird erneut zwei Mannschaften á 45 Minuten spielen lassen. „Ich will jedem eine faire Chance geben, sich zu zeigen“, sagt der 50-Jährige. Einzig Torhüter Fabijan Buntic wird über die volle Distanz zum Einsatz kommen, nachdem Marco Knaller zuletzt gegen Zweitligist FC St. Pauli (0:3) im Kasten stand. Offen sind die Einsätze der leicht angeschlagenen Konstantin Kerschbaumer und Maximilian Thalhammer. „Die Resultate sind im Moment komplett unwichtig, sondern die Art und Weise ist entscheidend“, blickt Saibene auf die erste Testspielniederlage gegen den Kiezklub zurück, bei der er dennoch mit der torlosen, ersten Halbzeit zufrieden war: „Wir waren giftig, mutig, dynamisch. So stelle ich mir das vor.“ 

Lezcano: Angreifer Darío Lezcano hat einen neuen Klub gefunden. Wie der 29-Jährige gestern in den sozialen Netzwerken mitteilte, wechselt er zum mexikanischen Erstligisten FC Juárez. Der Paraguayer absolvierte zwischen 2016 und 2019 insgesamt 110 Partien (26 Tore, 16 Vorlagen) für den FCI. Nach dem Abstieg in die 3. Fußball-Liga hatte sein Vertrag keine Gültigkeit mehr. 

Julian Schultz