Ingolstadt
Rasche Rückkehr

FCI-Neuzugang Maximilian Beister trifft am Samstag auf seinen Ex-Klub KFC Uerdingen und warnt vor dem Gegner

14.08.2019 | Stand 23.09.2023, 8:12 Uhr

Ingolstadt (DK) Maximilian Beister wird in drei Wochen 29 Jahre alt.

Ein Alter, in dem ein Fußballer "in der Blüte steht", wie er selbst sagt. Beim Außenstürmer des FC Ingolstadt ist das etwas anders. Der 47-fache Bundesliga-Profi, der einst schon auf dem Sprung in die Nationalmannschaft stand, ist gerade dabei, Frieden mit seiner Karriere zu schließen und versucht noch einmal, an bessere Zeiten anzuknüpfen.

In diesem Licht sieht er auch seinen Abschied vom KFC Uerdingen, mit dem es am kommenden Samstag (14 Uhr in Düsseldorf) ein Wiedersehen gibt. "Ich sehe beim FC Ingolstadt super Möglichkeiten, mich noch mal auf ein neues Level zu hieven. Das ist ein Verein, der attraktive Ziele und ein tolles Umfeld hat", sagt Beister, der erst vor vier Wochen die Seiten wechselte, seinen Ex-Arbeitgeber damit aber nicht abwerten will. "Ich hatte eine sehr positive und gute Zeit dort. Ich freue mich auf das Spiel", meint der frühere U21-Nationalspieler, der sich besonders mit den Uerdingern René Vollath, Alexander Bittroff oder Ali Ibrahimaij gut verstand.

Beister, der nach einem Kreuzbandriss einen Karriereknick erfuhr, vom HSV den Laufpass erhielt und nach zwei Jahren mit Irrungen und Wirrungen in der Regionalliga West einen Neustart unternahm, warnt vor dem namhaft besetzten Team: "Man darf diese Mannschaft nicht unterschätzen, weil sie individuell viel Qualität und Erfahrung besitzt. Der KFC ist abgebrüht, verteidigt stabil und kann aus schwierigen Situationen Tore machen. Das wird kein einfaches Spiel für uns. "

Einen Unterschied sieht Beister in der Altersstruktur. "Wir haben hier drei Viertel junge Spieler, dort ist es genau umgekehrt. Beim KFC herrscht eine flachere Hierarchie, hier habe ich die Aufgabe, die Jüngeren ans Profigeschäft heranzuführen", sagt der 28-Jährige, der selbst durch eine harte Schule ging. "Ich bin noch mit Sascha Rösler, Oliver Fink und ,Lumpi' Lambertz groß geworden. Da wurde im Training schon die Schere ausgepackt, wenn ich versucht habe aufzumucken", erzählt Beister, meint aber: "Das hat sich vielleicht etwas geändert. Beim FCI ist jedenfalls der Respekt von den jungen Spielern durchaus da. Sie sind bereit zu lernen, an ihre Grenzen zu gehen und sich unterzuordnen. Das ist auch die Basis für eine gute Chemie im Team. "

Mit dem Start der Schanzer ist der Mann mit dem starken linken Fuß insgesamt zufrieden. "Gegen den Ball arbeiten wir schon sehr gut, aber in der Chancenvorbereitung und im Abschluss können wir noch besser werden", sagt Beister und nimmt dies auch für seine eigene Leistung in Anspruch. "Ich bin spät zur Mannschaft gestoßen, aber ein paar Akzente konnte ich schon setzen. Trotzdem kann und will ich noch mehr", meint der 1,80 Meter große Stürmer, der mit elf Treffern in der Vorsaison Uerdingens bester Torschütze war.

Dennoch liegt sein Anspruch höher. "Ich weiß, dass das eine oder andere in meiner Karriere nicht gut lief. Aber ich habe aus meinen Fehlern gelernt und kann mit meinen 28 Jahren noch auf ein Niveau kommen, wo ich später sagen kann: ,Das habe ich mir wieder erarbeitet. ' Ich bin mit mir komplett im Reinen. " FCI-Kapitän Stefan Kutschke macht ihm dafür Mut. "Er hat sofort gezeigt, dass er voll für den FCI da ist und dass er für positive Überraschungen sorgen kann. Wir sind heilfroh, dass wir ihn im Team haben. "
 

Gottfried Sterner