Ingolstadt
Neuer Anlauf als Rechtsaußen

Thomas Pledl kommt im 4-3-3-System eine wichtige Aufgabe zu

22.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:44 Uhr
Im Austausch: Thomas Pledl (links) soll im neuen 4-3-3-System von Trainer Jens Keller auf Rechtsaußen zum Einsatz kommen. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Wenn der FC Ingolstadt am Mittwochnachmittag (16 Uhr) gegen Jahn Regensburg sein letztes Testspiel der Wintervorbereitung absolviert, sind Zuschauer wie Journalisten ausgeschlossen.

Sechs Tage vor dem Restrunden-Auftakt in der 2. Fußball-Bundesliga wollen sich die Konkurrenten nicht mehr in die Karten schauen lassen. Taktische und personelle Veränderungen sollen hinter dem Sichtschutz am Ingolstädter Trainingsplatz bleiben. Doch es würde schon sehr überraschen, wenn Trainer Jens Keller seine Mannschaft nicht erneut im 4-3-3-System aufs Feld schicken wird.

"Das Pressing, das aktive Angreifen und bei Ballverlust das schnelle Gegenpressing, woraus man viele Torchancen kreieren kann - das liegt uns als Mannschaft sehr gut", stellt Thomas Pledl exemplarisch die Vorzüge der neuen Grundordnung heraus. Dabei könnte der Rechtsaußen im neuen System künftig eine zentrale Rolle einnehmen - wenngleich der 24-Jährige offenbar Konkurrenz erhält.

Gleich im ersten Training unter Keller Anfang Dezember hatte sich Pledl verletzt und seitdem kein Pflichtspiel mehr für die Schanzer bestritten. Doch dass ihn die Innenbandzerrung im Knie keineswegs mehr behindert, wurde im Testspiel gegen den Halleschen FC (3:1) deutlich. Gegen den Tabellenvierten der 3. Liga zählte Pledl in der offensiven Dreierreihe zu den auffälligsten Ingolstädtern und war an der Entstehung des Führungstores beteiligt.

"Ich fühle mich wohl auf der Position. Es macht Spaß von der Art und Weise, wie wir Fußball spielen wollen", sagt der Rechtsfuß und präzisiert: "Man hat in den Testspielen gesehen, wenn die Abläufe sitzen, erspielen wir uns immer wieder gute Torchancen. " Das wird der FCI in den restlichen Partien auch müssen, soll es mit dem Klassenerhalt noch etwas werden. Denn neben der defensiven Anfälligkeit - kein anderer Zweitligist kassierte bislang mehr Gegentore - haperte es vor allem auch im Angriff. Nur der MSV Duisburg war noch erfolgloser als die Schanzer.

Auch Pledls bisherige Bilanz ist ausbaufähig. In elf Saisoneinsätzen bringt er es lediglich auf eine Torvorlage, sein letzter Treffer liegt sogar schon mehr als zehn Monate zurück. In der vergangenen Spielzeit waren ihm in 31 Partien immerhin zehn Scorerpunkte (3 Tore, 7 Vorlagen) gelungen. "Für mich geht's darum, Leistung zu bringen und der Mannschaft zu helfen", meint Pledl, dessen Vertrag im Sommer ausläuft. Doch daran verschwendet der Niederbayer vorerst keinen Gedanken, wie er versichert: "Das primäre Ziel ist, die Saison doch noch zum Guten zu wenden. Alles andere ergibt sich dann von alleine. "

Dass dem Tabellenletzten die Rettung noch gelingt, davon ist Pledl überzeugt. "Wir wollen den Schwung, den wir uns im Trainingslager erarbeitet haben, mitnehmen und gleich ein Zeichen setzen. Wir haben viele Schritte nach vorne gemacht und uns als Team noch mehr gefunden", stellt er fest. "Aber klar: Am Dienstag zählt es. Wenn es da nicht funktioniert, wäre das nicht optimal", ergänzt Pledl und hat damit den Auftakt bei Greuther Fürth am kommenden Dienstag (20.30 Uhr) im Hinterkopf.

Zunächst steht am Mittwochnachmittag aber die Generalprobe gegen die Regensburger an, die beide Saisonduelle für sich entscheiden konnten. "Wir wollen uns Torchancen herausspielen, dominant auftreten und im Pressing als Mannschaft agieren", sagt Pledl. Zu sehen wird man davon nichts bekommen, aber vielleicht drücken sich die Vorgaben des Offensivspielers ja im Ergebnis aus.
 

Julian Schultz