Ingolstadt
Kaya, der Knipser

Dank eines Doppelpacks des Mittelstürmers gewinnt der FCI sein zweites Testspiel gegen St. Pölten mit 3:1

26.06.2019 | Stand 23.09.2023, 7:33 Uhr
Überzeugte erneut: Fatih Kaya (rechts) traf gegen St. Pölten doppelt und holte zudem noch einen Elfmeter heraus. −Foto: Bösl

Ingolstadt (DK) Zweites Testspiel, zweiter Sieg: Der FC Ingolstadt hat am Mittwochnachmittag die erste Trainingswoche mit einem 3:1 (2:1) gegen den österreichischen Erstligisten SKN St. Pölten abgeschlossen.

Doppeltorschütze Fatih Kaya und Tobias Schröck erzielten die Treffer der Schanzer, die ihre Kaderplanungen laut Trainer Jeff Saibene fast abgeschlossen haben. Eine Unterbrechung in den Schlussminuten kam Kaya wie gelegen. Mit hochrotem Kopf erfrischte sich der Angreifer an der Seitenlinie aus einem Eimer mit kaltem Wasser. Bei hochsommerlichen Temperaturen um die 34 Grad kam der 19-Jährige als einziger Ingolstädter in beiden Halbzeiten zum Einsatz - und zeigte mit zwei Toren eine starke Vorstellung.

"Es war heiß", stöhnte Kaya nach Abpfiff mit einem Grinsen: "Wir haben in den vergangenen Tagen an der defensiven Struktur gearbeitet. Auch wenn es noch nicht viele Einheiten waren, hat es schon ganz gut geklappt und wir haben verdient gewonnen. " Auch Saibene zeigte sich angetan: "Wir hatten eine gute Kontrolle über das Spiel. Man sollte Testspielergebnisse nicht überbewerten, aber der Sieg ist gut für das Selbstvertrauen. "

Kaya war nicht nur wegen seiner beiden Treffer der auffälligste Ingolstädter vor rund 120 Zuschauern am Trainingsplatz des Audi-Sportparks. Trotz der Hitze steckte die Nachwuchshoffnung nie auf und belohnte sich mit seinem Doppelpack, nachdem er bereits gegen 1860 Rosenheim (5:0) erfolgreich gewesen war. "Er ist ein Knipser und weiß, wo das Tor steht", lobte Saibene den Mittelstürmer und ergänzte: "Er hat eine Qualität und muss sich jetzt beweisen. "

Nach dem Gegentor durch Robert Ljubicic (15.), dem ein Fehler im Spielaufbau vorausgegangen war, gelang Kaya (33.) nach einem weiten Pass von Robin Krauße der Ausgleich. Schröck (39.) drehte mit einem abgefälschten Distanzschuss noch vor der Halbzeitpause die Partie, ehe Kaya (76.) mit einem sehenswerten Heber nach Steilpass von Patrick Sussek zum Endstand traf. "Das zweite Tor war Spitzenqualität", so Saibene. Außerdem holte Kaya noch einen Elfmeter heraus, den Agyemang Diawusie jedoch verschoss (79.).

Nachdem Kaya in der Abstiegssaison nur auf 105 Einsatzminuten gekommen war, dürfte er künftig eine wesentlich wichtigere Rolle im Ingolstädter Angriff spielen. Doch davon will der gebürtige Gießener (noch) nichts wissen. "Es ist der falsche Ansatz, dass ich eine feste Rolle habe. Ich würde natürlich gerne auf dem Platz stehen, aber ich bin kein Spieler, der Ansprüche stellt", meinte der Angreifer, der im vergangenen Jahr in der deutschen U19-Nationalmannschaft debütiert hatte.

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In den kommenden Tagen wird Kaya zudem wohl noch Konkurrenz bekommen. "Wir sind mehr oder weniger komplett. Es geht noch um eine Position im Sturmzentrum", sagte Saibene über die Kaderplanungen. "Ich habe gerne Speed, deswegen wäre ein Spieler mit Tempo gut", umriss der 50-Jährige das Anforderungsprofil des möglichen Neuzugangs im Angriff.

Weiter offen ist die Zukunft der abwanderungswilligen Konstantin Kerschbaumer und Thorsten Röcher, die gestern gegen die Mannschaft von Trainer Alexander Schmidt, der unter anderem bereits 1860 München und Jahn Regensburg betreut hatte, ebenfalls wieder zum Einsatz kamen. "Wenn sie bleiben wollen, hätte ich nichts dagegen. Wir werden sie sicher nicht unter Wert gehen lassen", erklärte Saibene, dessen Mannschaft am kommenden Sonntag im Rahmen der Saisoneröffnungsfeier auf Regionalligist VfB Eichstätt trifft (14 Uhr).

Aufstellung FCI


1. Halbzeit: Buntic - Heinloth, Keller, Gimber, Gaus - Röcher, Schröck, Krauße, Wolfram - Kutschke, Kaya.

2. Halbzeit: Knaller - Weiß, Paulsen, Kotzke, Kurzweg - Diawusie, Pintidis, Kerschbaumer, Sussek - Bilbija, Kaya.
 

Julian Schultz