Vals
Die letzten Mosaiksteinchen?

FCI: Probespieler Firat und Karanovic könnten für mehr Kadertiefe in der Offensive sorgen

08.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:42 Uhr
Probespieler Serkan Firat (Mitte), Tobias Schröck (links) und Stefan Kutschke (rechts) −Foto: Schultz

Vals (DK) Im Testspiel gegen Zweitligist FC St. Pauli (0:3) standen die Probespieler Serkan Firat und Goran Karanovic noch gemeinsam auf dem Platz.

Bei der Trainingseinheit und einer Mountainbike-Tour zur Zingerle-Hütte oberhalb von Vals/Südtirol war gestern aber nur noch Mittelfeldspieler Firat dabei. Mittelstürmer Karanovic ist aber nicht etwa schon wieder abgereist, sondern musste wegen Sprunggelenksproblemen eine Zwangspause einlegen - zur Unzeit aus Sicht des 31-Jährigen. Schließlich will sich Karanovic wie Firat für einen Vertrag bei den Schanzern empfehlen.


Nicht erst seit der Ausleihe von Linksaußen Thorsten Röcher zu dessen Ex-Klub Sturm Graz bemüht sich der Fußball-Drittligist um zwei weitere Neuzugänge im Offensivbereich, wie Trainer Jeff Saibene gestern im Trainingslager bestätigte. "Wir sind noch auf der Suche nach einem Außenspieler für die linke oder rechte Seite", sagte der 50-Jährige und ergänzte: "Ich wünsche mir zudem einen Back-up für Stefan Kutschke und Fatih Kaya. Damit wir im Spiel mit Qualität von der Bank nachlegen können. " Neben dem designierten Kapitän Kutschke und dem aufstrebenden Kaya hat der FCI zwar bereits Filip Bilbija und Caniggia Elva als mögliche Alternativen für das Sturmzentrum im Kader. Aber: "Filip ist noch sehr jung (19 Jahre, d. Red. ) und Caniggia aktuell verletzt (siehe unten)", stellte Saibene fest.

Der Ingolstädter Trainer erinnerte sich deshalb an seine Zeit beim Schweizer Erstligisten FC St. Gallen zurück, wo er bereits zwischen 2013 und 2015 mit Karanovic zusammengearbeitet hatte. "Er ist einer, der viel arbeitet und bewiesen hat, dass er viele Tore schießen kann. Ein dankbarer Stürmer", sagte Saibene über den 1,85 Meter großen Rechtsfuß. Karanovic war zuletzt für den FC Aarau in der zweitklassigen Challenge League aktiv (20 Spiele, 8 Tore, 4 Vorlagen), ist seit dem Saisonende aber vertragslos. Der Schweizer mit serbischen Wurzeln machte allerdings vor allem in St. Gallen auf sich aufmerksam, als er die "Espen" 2013/14 gegen Spartak Moskau in die Gruppenphase der Europa League geschossen und auf internationaler Bühne insgesamt vier Treffer erzielt hatte.

Im Gegensatz zu Karanovic, der bereits bei acht Klubs in der Schweiz und Frankreich unter Vertrag stand, ist Firat ein unbeschriebenes Blatt. Der 25-jährige Deutsch-Türke ist noch ohne Profi-Einsatz, legte in der vergangenen Spielzeit bei Regionalligist Kickers Offenbach (33 Spiele, 11 Tore, 10 Vorlagen) aber die beste Saison seiner Karriere hin. "Er ist einer von mehreren Kandidaten. Wir haben ihn zum Testen hier, wir fahren aber mehrgleisig. Es sind so viele Spieler auf dem Markt, die uns empfohlen werden", sagte Saibene.
Nach Informationen unserer Zeitung könnte es sich dabei um Maximilian Beister handeln. Der Rechtsaußen steht zwar noch bis 2020 bei Ligakonkurrent KFC Uerdingen unter Vertrag, könnte die Rheinländer aber offenbar für eine Ablösesumme im mittleren sechsstelligen Bereich verlassen. Der 28-Jährige verfügt über die Erfahrung von 47 Bundesliga- und 67 Zweitliga-Einsätzen, in der vergangenen Saison kam er beim KFC auf elf Treffer und drei Vorlagen.

Auch wenn sich Firat und Karanovic im Testspiel gegen St. Pauli nicht groß auszeichnen konnten, ist der Ingolstädter Coach von den ersten Trainingseindrücken der Probespieler durchaus angetan. "Wenn sich einer während der arbeitslosen Zeit nicht fit hält, ist er selbst schuld. Wenn sie ohne Training hierher gekommen wären, hätten sie keine Chance. Beide sind auf einem guten Level", stellte er fest. Das Duo, das (noch) keine Medientermine wahrnehmen soll, wird morgen Nachmittag (17 Uhr) im Vorbereitungsspiel gegen den Schweizer Europa-League-Teilnehmer FC Lugano wieder unter Wettkampfbedingungen vorspielen - vorausgesetzt Karanovic wird rechtzeitig fit. Ob Beide am kommenden Samstag (15 Uhr) im letzten Test gegen den österreichischen Bundesliga-Aufsteiger WSG Wattens eine weitere Chance erhalten, ist dagegen noch offen.

 

ELVA VERPASST LIGASTART

Der FC Ingolstadt muss für mehrere Wochen auf Offensivspieler Caniggia Elva verzichten. Das bestätigte Trainer Jeff Saibene gestern im Trainingslager in Vals/Südtirol. Der Neuzugang von den Würzburger Kickers laboriert an einer Wadenverletzung, die er sich vor einigen Tagen im Training zugezogen hatte. „Es ist schade. Er hat ein großes Potenzial und könnte für uns ein wichtiger Spieler sein. Aber wichtig ist, dass er zu 100 Prozent fit wird“, sagte Saibene über den Rechtsfuß und rechnet mit einer Pause von „zwei bis drei Wochen“. Caniggia kam in der Saisonvorbereitung erst 45 Minuten für die Schanzer im Testspiel gegen Regionalligist VfB Eichstätt (4:3) zum Einsatz, nachdem ihn vor seiner Wadenverletzung bereits Knieprobleme geplagt hatten. 

 

Julian Schultz