Ingolstadt
FCI-Geschäftsführer Sternisa ist mit dem FCI-Saisonauftakt zufrieden

"Wir können noch zulegen"

29.10.2020 | Stand 23.09.2023, 15:07 Uhr
Für FCI-Geschäftsführer Manuel Sternisa ist mit dem Urteil des DFB-Sportgerichts der Fall Michael Henke abgeschlossen. Für den Sportchef hatte es vereinsintern wohl eine Abmahnung gegeben, von einer zusätzlichen Geldstrafe sahen die Schanzer aber ab. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Seit Anfang August ist Manuel Sternisa als Geschäftsführer beim FC Ingolstadt tätig.

 

Kein leichtes Amt für den 46-Jährigen in Zeiten der Corona-Pandemie. Zudem erlebten die Schanzer in der 3. Liga einen turbulenten Saisonstart. Sternisa äußerte sich gegenüber unserer Zeitung über . . .

. . . die Sperre gegen FCI-Sportchef Michael Henke: Wir werden das Urteil so akzeptieren und wollen einen Schlussstrich ziehen. Das war auch intern ein großes Thema, das wir aber schon unmittelbar nach dem Vorfall in Kaiserslautern sehr intensiv aufgearbeitet haben. So ein Bild wollen wir in Zukunft vermeiden. Wir haben auch schnell von Vereinsseite reagiert, darum sollte das Thema in der Öffentlichkeit als Einzelfall wahrgenommen werden.

. . . dessen vereinsinterne Bestrafung: Wir haben eine angemessene Maßnahme im Verhältnis Arbeitgeber-Arbeitnehmer getroffen.

 . . . die erneuten Geisterspiele: Das ist superschade, weil wir sehr froh waren, dass wir mit Zuschauern starten konnten. Jetzt fehlt uns die Unterstützung der Fans, die wir für die Verwirklichung unserer Ziele auch brauchen. Aber wirtschaftlich haben wir bei der Planung bereits mit unterschiedlichen Szenarien kalkuliert. Das trifft uns, aber bringt uns nicht um.

 . . . Sparmaßnahmen: Es gibt keinen Automatismus bezüglich irgendwelcher Maßnahmen. Natürlich überlegen wir, wie wir etwas optimieren können, beispielsweise bei den Ausgaben für Reisen, für die physiotherapeutische Betreuung oder zur Regeneration. Aber das darf natürlich nicht zur Einbuße der Leistung auf dem Platz führen.

 . . . Kurzarbeit: In dieser Saison war noch kein Bereich bei uns in Kurzarbeit. Der Soft-Lockdown ist zunächst ja auf November befristet, aber wir schauen natürlich, wie wir am besten durch die Krise kommen.

 . . . Hygieneregeln: Wir haben Meetings wieder radikal reduziert, auch mittags ist die Personenzahl an den Tischen begrenzt. Unsere Mitarbeiter arbeiten verstärkt im Homeoffice, sodass jedes Büro nur mit einer Person besetzt ist. Wir wollen unsere Profis und auch Nachwuchsmannschaften bestmöglich schützen und hatten seit der Vorbereitung keinen positiven Fall mehr.

 . . . Corona-Tests: Es werden inklusive Spieler, Trainer und Funktionsteam zweimal wöchentlich 45 Personen getestet. In dieser Woche sind es aufgrund des DFB-Pokalspiels unserer Frauenmannschaft sogar 65 Personen. Die Kosten hierfür tragen wir komplett selbst. Ein Test kostet uns zwischen 50 und 65 Euro, weil wir mit einem Labor Sondervereinbarungen haben.

 . . . das Fan-Interesse: Wir spüren weiterhin ein starkes Interesse am FCI. Die Zahlen in den sozialen Netzwerken sind seit der Bundesliga-Zeit weiter gestiegen. Mit über 80000 Followern auf Instagram sind wir die größte Plattform in der Region. Diese Kanäle versuchen wir verstärkt zu bespielen. Beispielsweise haben wir auch einen digitalen Elternabend für die U11 bis U13 veranstaltet, an dem über 60 Teilnehmer online mitgewirkt haben. So leiten wir Informationen weiter, was wir über den Fußball hinaus anbieten. Das werden wir kommende Woche fortsetzen.

 . . . das Zwischenfazit vor Spiel gegen Türkgücü München am kommenden Sonntag (14 Uhr/Magenta Sport) im Grünwalder Stadion: Wir sind im Soll, was die Ergebnisse betrifft und liegen einen Punkt hinter dem Tabellenführer. Wir hatten nach den Widrigkeiten in der Vorbereitung einen schwierigeren Start erwartet und können jetzt erst einmal durchatmen. Wir stehen da, wo wir hinwollten im Gegensatz zu Konkurrenten wie Dresden oder Wiesbaden und ganz zu Schweigen von Mannschaften wie Duisburg oder Kaiserslautern. Darauf wollen wir aufbauen. Ich hoffe, dass wir bald Leistungsträger zurückbekommen wie Dennis Eckert-Ayensa, der als Topscorer noch keine Minute auf dem Platz stand. Auch Stefan Kutschke ist noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte. Und mit Sicherheit haben auch Marc Stendera und Ilmari Niskanen ihr Potenzial noch nicht ausgeschöpft. Das alleine stimmt mich positiv, dass wir noch zulegen können. Zusammengenommen kann das dazu führen, dass wir eine gewisse Konstanz erreichen, und dann bleiben wir nicht nur da oben, sondern dann kann man sich in dieser Liga auch ein gewisses Polster verschaffen. Daran arbeiten wir.

DK

Gottfried Sterner