Bushido soll helfen

Kabinen-DJ Fatih Kaya hofft gegen Viktoria Köln auf das Ende der Krise beim FC Ingolstadt

27.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:56 Uhr
Zuspruch vom Sportdirektor: FCI-Stürmer Fatih Kaya wird von Michael Henke (rechts) nach den zuletzt unglücklichen Auftritten der Schanzer wieder aufgebaut. −Foto: Bösl

Ingolstadt - Warum ist die Unbekümmertheit weg?

Diese Frage wurde beim FC Ingolstadt nach der 0:3-Niederlage in Rostock in den vergangenen Tagen häufig gestellt. In einer gemeinsamen Analyse mit Sportdirektor Michael Henke, dem Trainerteam und den Spielern haben die Schanzer die Situation jedoch aufgearbeitet und blicken nun wieder nach vorne auf die Partie gegen Viktoria Köln am kommenden Sonntag (13 Uhr) im Audi-Sportpark.

"Es gab klare Ansagen, aber alles ganz sachlich", erzählt Fatih Kaya vom Teammeeting, das mit allen zusammen stattfand. Eine Extra-Sitzung nur innerhalb der Mannschaft habe es nicht gegeben. "Wir haben aber viel miteinander gesprochen. Uns gefällt es ja auch nicht, wenn wir dreimal hintereinander verlieren. Aber wir können diesen Spielen nicht nachtrauern", sagt der 20-jährige Stürmer und hat die Ansagen der Sportlichen Leitung bereits verinnerlicht: "Wir müssen uns jetzt auf die Basics besinnen, defensiv wieder kompakter stehen und weniger Gegentore kassieren. " Dass das Schanzer Team zu Saisonbeginn bereits eine ähnliche Situation gemeistert hat, sieht Kaya als Vorteil. "Das kann helfen. Wir wissen, dass wir die Fähigkeit haben, da wieder rauszukommen und trauen uns das auch zu. Wir können in der langen Trainingswoche gut arbeiten und wollen am Sonntag ein besseres Spiel abliefern", erklärt das Eigengewächs, das zur großen Fraktion der jungen Wilden im Team zählt. Überdies ist er mit sechs Toren und vier Vorlagen drittbester Scorer der Mannschaft. Allerdings wartet der Gießener in diesem Jahr noch auf sein erstes persönliches Erfolgserlebnis.

Und wie ist das nun mit der vielzitierten Unbekümmertheit und Lockerheit? "Kann sein, dass uns das im Unterbewusstsein etwas abgeht. Aber ich versuche, nach den Spielen nicht zu lange nachzudenken, was schlecht lief. Mit der Analyse ist das dann auch abgehakt, und ich konzentriere mich darauf, was ich besser machen kann", sagt Kaya und führt dann doch noch mal eine Szene aus dem Rostock-Spiel als Beispiel an: "Während unserer Erfolgsserie hatten wir oft das Spielglück auf unserer Seite. Wenn ich in der einen Szene in Rostock etwas früher an den Ball komme, steht es 2:1, dann können wir das Spiel vielleicht noch drehen. Dieses Glück müssen wir uns wieder erarbeiten. "

Möglicherweise trägt der Stürmer ja mit seinem Nebenjob als Kabinen-DJ zusätzlich zur Wende bei. "Vielleicht sollte ich mir mal ein paar Gedanken über neue Songs machen. Aber wir haben da schon unsere Rituale, noch ist es nicht so weit, dass wir was ändern wollen", sagt Kaya halb im Scherz und halb im Ernst. Egal, welche neue Playlist der Stimmungsmacher für die Spielerkabine auswählt, ein Song darf auch weiterhin nicht fehlen: "Alles wird gut". Bushidos Titel soll schließlich das Motto der Saison sein - und am Ende mit dem Aufstieg auch wahr werden.

DK

 

Gottfried Sterner