Alcantarilha
FCI trainiert Standards mit Feuereifer

06.01.2018 | Stand 02.12.2020, 16:59 Uhr
Überschwänglicher Jubel beim Siegerteam. −Foto: Gottfried Sterner

Alcantarilha (DK) Christian Träsch strahlt über das ganze Gesicht. „Da war Feuer drin, so macht Training Spaß“, sagt der echte Schanzer in Diensten des FC Ingolstadt. Am Samstag mussten die FCI-Profis nur eine Trainingseinheit absolvieren, doch die hatte es in sich. Zwei Teams hatten sich Standardvarianten überlegen müssen und sollten diese nun anwenden. Die Gegenpartei sollte verteidigen und schnell umschalten.

Chefcoach Stefan Leitl und sein Assistent Andre Mijatovic hatten die beiden Mannschaften im Vorfeld aufgeteilt und beispielsweise die beiden Innenverteidiger Hauke Wahl und Marvin Matip getrennt und ihnen mit Phil Neumann und Tobias Schröck jeweils einen neuen Partner zugeordnet.

Der Ehrgeiz in dieser Spielform war schnell geweckt. Alfredo Morales erzielte nach einem präzisen Abschlag Örjan Nylands per Kopf das 1:0, doch Robert Leipertz glich mit vollem Körpereinsatz aus. Überhaupt ging es ordentlich zur Sache. Nicht nur Leipertz wälzte sich nach seinem Torerfolg kurzzeitig am Boden, auch Dario Lezcano und Thomas Pledl mussten ordentlich einstecken.

Wahl brachte sein Team mit einem sehenswerten Gegenangriff wieder in Führung, doch erneut glückte der vielumjubelte Ausgleich. Dazwischen gab es vehemente Proteste von Träsch nach einer Abseitsentscheidung, und Almog Cohen forderte den Videobeweis – was tatsächlich möglich gewesen wäre, weil der FCI jede Einheit aufzeichnet. Der Ehrgeiz war jedenfalls enorm, die Stimmung ebenfalls.

Eigentlich war die Einheit nach vielen verschiedenen Freistoß- und Eckballvarianten nach 90 Minuten beendet, doch weil es keinen Sieger gab drängten beide Teams auf eine Verlängerung. Im freien Spiel, das Leitl nun anordnete, fiel abermals durch Max Thalhammer und Lezcano auf jeder Seite ein Tor. Also was blieb übrig? Klar, Elfmeterschießen.

Die Spezialisten Kutschke, Lezcano und Moritz Hartmann gaben sich keine Blöße, aber Nyland parierte gegen Pledl und Christiansen, sodass es Alfredo Morales vorbehalten blieb, für die Entscheidung zu sorgen. Das Siegerteam feierte überschwänglich, offenbar war die Belohnung, die Leitl im Vorfeld ausgesetzt hatte, entsprechend.
 
 

„Bei der U21 haben wir solche Aufgabenstellungen schon häufiger gemacht, bei den Profis war es das erste Mal“, erklärte Leitl. „Ich bin sehr zufrieden. Wir haben erreicht, was wir wollten. Die Jungs waren voll bei der Sache.“

Nach einem freien Nachmittag stehen am Sonntag erneut zwei Einheiten auf dem Programm. Dann beginnt praktisch der zweite Trainingsblock ehe am Mittwoch die beiden Testspiele im 150 Kilometer entfernten Huelva gegen den belgischen Erstligisten KV Mechelen und den Drittligisten VfL Osnabrück den Portugal-Trip der Schanzer beschließen werden.