Alicante
"Ich will vorangehen"

FCI-Neuzugang Mergim Mavraj absolviert in Alicante erstes Mannschaftstraining

04.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:54 Uhr
Einweisung: FCI-Trainer Jens Keller und Neuzugang Mergim Mavraj (links). −Foto: Schultz

Alicante (DK) Knapp zwei Stunden nach seiner Ankunft in Alicante/Spanien stand der neue Hoffnungsträger des FC Ingolstadt schon auf dem Trainingsplatz: Neuzugang Mergim Mavraj absolvierte am Freitagnachmittag seine erste Einheit mit der Mannschaft - und strahlte anschließend mit der Wintersonne an der Costa Blanca um die Wette, nachdem er in München noch bei starkem Schneefall auf Platz 16A der Norwegian-Maschine Platz genommen hatte.


Nach seinem Einstand im Trainingslager des Tabellenletzten der 2. Fußball-Bundesliga unterhielten wir uns mit dem 32 Jahre alten Innenverteidiger, der erst am Vortag bei den Schanzern einen Vertrag bis 2020 unterschrieben hatte.


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Herr Mavraj, haben Sie sich schon ein Lied für den obligatorischen Einstand im Mannschaftskreis ausgesucht?
Mergim Mavraj: Ich bin musikalisch sehr unbegabt, deswegen würde ich die Mannschaft mit allen Liedern nerven. Ich habe bislang immer das gleiche Lied benutzt - aber das verrate ich jetzt nicht (lacht).

Sie haben am Mittwoch noch bei Ihrem Ex-Klub Aris Saloniki trainiert. Warum haben Sie sich dennoch für einen Wechsel entschieden?
Mavraj: Es entspricht meinem Naturell, gerne gebraucht zu werden. In unserer Situation kommt es mir entgegen, dass ich gerne Verantwortung übernehme und anderen Leuten helfe. Ich bin lieber in einer Mannschaft, in der meine Qualitäten absolut gefragt sind, als dass ich irgendwo mitschwimme.

Sie ziehen also aus dem letzten Tabellenplatz zusätzliche Motiavtion?
Mavraj: Ich bin keiner, der nach hinten schaut, sondern gehe die Sache voller Tatendrang an. Man sieht das auch bei den Jungs, dass sie gewillt sind. Zudem habe ich in den Gesprächen mit dem Trainer komplett gespürt, dass er an die Wende und auch an mich glaubt - das war das Allerwichtigste. Das sind sehr gute Rahmenbedingungen, um es zu schaffen.

Was haben Sie von der bislang enttäuschenden Saison des FCI in Griechenland mitbekommen?
Mavraj: Ich hatte mit Philipp (Torhüter Heerwagen, d. Red.) immer viel Kontakt und es daher mitbekommen. Es ist für alle eine Überraschung, dass unsere Mannschaft da steht, wo sie steht. Ich muss ehrlich sagen, dass es mich geehrt hat, dass mir zugetraut wird, in dieser Situation der Mannschaft zu helfen.

Sie gelten als Hoffnungsträger für die defensivschwache Hintermannschaft. Wie wollen Sie sich einbringen?
Mavraj: Hoffnungsträger ist das falsche Wort. Es geht nur zusammen. Wir müssen alle an unsere Grenzen gehen. Das muss uns bewusst sein. Wenn du Spieler hast, die die anderen mit dieser Mentalität anstecken können, kann das ein Feuer entfachen. Es wird wichtig sein, dass du zwei, drei Spieler hast, die die Situation schon kennen und damit positiv umgehen.

Sie sind so jemand ...
Mavraj: Ich habe schon ein paar Mal bewiesen, dass ich damit umgehen kann. Es ist die Kunst, in einem Kader die Ausgeglichenheit zu haben. Spieler, die unbekümmert sind. Spieler, die noch unerfahren sind. Und Spieler, die den Karren aus dem Dreck ziehen zu können. Im Winter hat man eben die Möglichkeit, das zu korrigieren. Es bin ja nicht nur ich gekommen, sondern mit Philipp Tschauner auch ein sehr guter und erfahrener Torwart. Das ist ein Signal an die Mannschaft.

Sie sind in der albanischen Nationalmannschaft Kapitän und waren das beispielsweise auch schon bei Greuther Fürth. Melden Sie nun auch beim FCI Ansprüche an?
Mavraj: Der Kapitän zu sein, ist eine große Verantwortung und Auszeichnung, aber das ist für mich jetzt kein Thema. Wie ich gesagt habe: Es entspricht meinem Naturell, sich nicht nur um die Starken, sondern auch um die Schwachen zu kümmern. Wenn das ein Trainer zu schätzen weiß, ist das was Gutes. Wenn ich nicht Kapitän bin, ändert das an meiner Herangehensweise nichts. Almog hat von meiner Seite vollstes Vertrauen.

Abschließend darf eine Frage nicht fehlen: Warum schafft Ingolstadt noch den Klassenerhalt?
Mavraj: Ich könnte jetzt eine Schlagzeile liefern (grinst), aber das würde mir nach nur einem Training nicht gut zu Gesicht stehen. Ich bin dazu da, um anzupacken und voranzugehen. Wenn jeder in dieser Welle mitschwimmen möchte, kommen der Erfolg und die Punkte ganz von alleine.