Augsburg (DK) Der FC Augsburg hat in dieser Woche mehrere positive Entwicklungen für die Zukunft vermeldet, muss sich aber gleichzeitig mit den Schwierigkeiten der Gegenwart herumschlagen. Das Bundesliga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr/Sky) gegen Fortuna Düsseldorf wird gleich extrem richtungsweisend.
Die Szene, die Stefan Reuter als "tolles Bild" beschreibt, war natürlich gut ausgedacht: Neben dem Manager, der neben dem lukrativen Zukunftsdeal mit Hauptsponsor WWK mit drei wichtigen Vertragsverlängerungen nachlegen konnte, hatten nämlich die drei Spieler im Presseraum des FC Augsburg Platz genommen, um deren Verträge es ging.
Rekordspieler und Kapitän Daniel Baier steht nicht für die größten Erfolge der Vereinsgeschichte, sondern wird auch in der nächsten Saison - dann mit 35 Jahren - als Leitfigur dabeibleiben. Mit dem 27 Jahre alten Jeffrey Gouweleeuw bekannte sich ein gefragter Innenverteidiger im besten Fußballer-Alter bis 2024 zum Verein. Und Kevin Danso soll im Sinne von Präsident Klaus Hofmann den FCA der Zukunft, mit vielen Talenten aus dem eigenen Nachwuchs repräsentieren. Vier Männer mit vielen guten Nachrichten für die Zukunft. Und doch müssen sich alle auch mit den aktuellen Schwierigkeiten des Erstligisten auseinandersetzen.
Der FCA startet als Tabellen-15. in einer sportlich schwierigen Situation in die Rückrunde: nach einer Hinrunde mit vielen guten Spielen, aber viel zu wenigen Punkten. Und nach einer Vorbereitung, die für Augsburger Verhältnisse ungewöhnlich holprig verlief, was alleine die Liste der (temporär) nicht anwesenden Spieler verdeutlicht: Ja-Cheol Koo und Dong-Won Ji sind derzeit für Südkorea beim Asien-Cup im Einsatz, Philipp Max reiste krankheitsbedingt erst gar nicht ins Trainingslager, zu dem Neu-Vater Alfred Finnbogason erst später hinzustieß und das Julian Schieber verletzungsbedingt vorzeitig verlassen musste.
"Solche Störfaktoren gibt es immer wieder mal, das haben andere Mannschaften auch", sagt Trainer Manuel Baum zwar. Optimal verliefen die vergangenen Wochen dennoch nicht. Die Schwaben stecken zum Jahresbeginn irgendwo zwischen rosigen Zukunftsaussichten und aktuellen Alltagsproblemen.
Denn in Augsburg gibt es im Vergleich zu anderen Mannschaften ja auch noch das Thema Caiuby, auf das alle derzeit besonders gereizt reagieren. An diesem Wochenende soll der Brasilianer offenbar aus seinem wieder einmal eigenmächtig verlängerten Heimataufenthalt zurückkehren. Dann soll es Gespräche und danach ein offizielles Statement geben. "Schön langsam nervt uns das Thema", gesteht Baier und ergänzt: "Fakt ist: Er ist nicht da und wird uns nicht helfen."
Helfen, um die allgemeine Stimmung zu verbessern, soll ein Heimsieg gegen Düsseldorf zum Start ins neue Bundesliga-Jahr. Der Aufsteiger, der nach dem Trainertheater um Friedhelm Funkel ebenfalls keine ruhige Vorbereitung hatte, steht nach seinen drei Siegen vor der Winterpause drei Punkte vor dem FCA. "Wir haben bisher vor allem zu Hause nicht gut performt und das wollen wir in diesem Jahr von der ersten Minute an ändern", sagt Baier.
Neben Koo, Ji, Caiuby und Schieber werden am Samstag auch Rani Khedira (Gelbsperre), Konstantinos Stafylidis und Felix Götze (beide verletzt) fehlen. Max ist dagegen wieder mit dabei. Im Tor könnte erstmals die Hoffenheim-Leihgabe, der Schweizer U21-Nationalkeeper Gregor Kobel stehen.
"Es ist ein sehr wichtiges Spiel, aber es geht nicht um alles", sagt Baum. Und allen Störfaktoren zum Trotz verdeutlicht er nach der Vertragsverlängerung mit dem Hauptsponsor und dem Spielertrio: "Wir wollen in dieser Woche die dritte gute Nachricht folgen lassen."
Matthias Vogt
