Frankfurt/Main
Eintracht mit Arbeitssieg gegen Absteiger Paderborn

27.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:05 Uhr
Sebastian Rode (r) brachte Eintracht Frankfurt gegen SC Paderbon in Führung. −Foto: Arne Dedert/dpa

Nach einer Drei-Tore-Führung gibt Eintracht Frankfurt gegen den SC Paderborn fast noch den Sieg aus der Hand. Die Schwäche bringt Frankfurts Routinier Marco Russ zum Karriereende um den erhofften Kurzeinsatz.

Nach dem mühevollen 3:2 (2:0)-Arbeitssieg von Eintracht Frankfurt gegen Absteiger SC Paderborn versammelte Trainer Adi Hütter die komplette Mannschaft am Mittelkreis zur emotionalen Verabschiedung von Urgestein Marco Russ.

Nach 353 Pflichtspielen beendete der Innenverteidiger, der 22 Jahre lang für die Hessen am Ball war, am Samstag seine Karriere. „Ich bin dankbar für die ganzen Jahre. Ich bin gesund. Das zählt“, sagte Russ. „Es war schön, das alles zu erleben.“

Wegen des Einbruchs in der zweiten Halbzeit verzichtete Hütter in der Schlussphase darauf, Russ zum Abschied noch einen Kurzeinsatz zu schenken. Der 34-Jährige wird künftig in der Analyse für seinen Herzensverein arbeiten. „Über ein, zwei Minuten hätte ich mich natürlich gefreut. Aber das wäre nur gegangen, wenn das Spiel ein bisschen sicherer gewesen wäre. Das Wichtigste war, noch einmal die drei Punkte zu holen“, sagte Russ.

Nach Treffern von Sebastian Rode (9. Minute), André Silva (32.) und Bas Dost (52.) lag die Eintracht, die die Corona-Spielzeit 2019/20 mit 45 Punkten als Tabellenneunter abschloss, schon klar vorne. Doch dann brachen die Hausherren völlig ein. Mohamed Dräger (55.) und Sven Michel (75.) trafen für den Absteiger, der in 34 Partien nur vier Siege feierte und mit 20 Zählern abgeschlagen Letzter wurde. „Es war eine lehrreiche Saison. Wir nehmen die vielen schönen Spiele mit. Das sind schöne Erinnerungen, das werden wir nicht vergessen“, sagte Paderborns Profi Christopher Antwi-Adjei.

Die Eintracht hatte den besseren Start und kam früh zu Chancen. Nachdem Silva (4.) die Kugel aus kurzer Distanz nicht im Paderborner Tor unterbringen konnte, machte es Rode wenig später besser. Bei einer Flanke behinderten sich die Gästespieler Laurent Jans und Abdelhamid Sabiri, sodass der Frankfurter Mittelfeldspieler freie Bahn hatte und den Ball aus 18 Metern überlegt ins lange Ecke schlenzte.

Doch in diesem rasanten Tempo ging es nicht weiter. Frankfurt agierte in der Folge zerfahren und leistete sich viele Fehlpässe, den Gästen fehlte wie im gesamten Saisonverlauf die Erstligareife. Trotz intensiver Bemühungen kam das Team von Trainer Steffen Baumgart über bescheidene Ansätze in der Offensive nicht hinaus.

Den Hausherren genügte nach einer guten halben Stunde ein vernünftiger Angriff, um die Führung auszubauen. Dost spielte Danny da Costa frei, der von der Grundlinie in den Rücken der Abwehr auf Silva passte. Der vom AC Mailand ausgeliehene Portugiese hatte aus fünf Metern keine Mühe, zu seinem zwölften Saisontor zu vollenden.

Auch nach dem Wechsel startete Frankfurt elanvoll. Die ersten Möglichkeiten blieben noch ungenutzt, doch dann schlug Dost nach feiner Vorarbeit von Dominik Kohr eiskalt zu. Es war der achte Saisontreffer des Niederländers.

Doch im Vorgefühl des sicheren Sieges leisteten sich die Hessen in der Defensive einige Unkonzentriertheiten. Dräger bestrafte dies umgehend und verkürzte auf 1:3. Auch beim zweiten Gegentor von Michel patzte die Eintracht-Abwehr. „Die Mannschaft ist komplett vom Gaspedal gegangen“, resümierte Frankfurts Sportvorstand Fredi Bobic. In der Nachspielzeit erzielte Paderborn sogar noch den Ausgleich, doch das Tor zählte wegen einer Abseitsposition nicht.

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