München
Anpfiff für die Amateure

Bayerisches Innenministerium erlaubt nun doch Fußball-Testspiele – ohne Zuschauer und nur zwischen Teams aus dem Freistaat

29.07.2020 | Stand 02.12.2020, 10:52 Uhr
Bälle liegen im Tor. −Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

München - Das dürfte für großen Jubel bei den bayerischen Amateurfußballern sorgen: Wie Passauer Neue Presse und DONAUKURIER am Mittwochnachmittag vom Bayerischen Innenministerium erfuhren, werden Testspiele nun doch freigegeben. Damit rückt der für September geplante Neustart der Saison näher. Bedingungen für die Testpartien: Zuschauer sind nicht erlaubt und beide Mannschaften müssen aus Bayern stammen.

Die Erleichterung war spürbar, nachdem am Dienstag im Fußballer-Lager noch   Ernüchterung geherrscht hatte. Trainer, Spieler und Verantwortliche waren fest davon ausgegangen, dass die Staatsregierung   nach der Kabinettssitzung grünes Licht für den Wettkampfsport geben würde. Und was passierte? Nichts! Auf der Pressekonferenz wurde der Sport so gut wie nicht erwähnt. Es hieß lediglich, die Sechste Infektionsschutzmaßnahmenverordnung werde bis zum 16. August verlängert. Taktik? Versehen? Wurde das   das Thema, das laut Pressesprecher Oliver Platzer doch auf der Tagesordnung stehen sollte, vom Kabinett vergessen? Eine Erklärung blieb zunächst aus. 

So oder so – 25 000 Amateuren blieb zunächst nur die Aussicht auf Training, Training, Training. Die Nicht-Freigabe rief in ganz Bayern entrüstete Reaktionen hervor. Rainer Koch, Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV), wurde von der Entscheidung eiskalt erwischt, reagierte am Abend ungewohnt scharf und forderte die Regierung zu einer Erklärung auf. Nun die spektakuläre Wende: Testspiele auf bayerischem Boden sind ab sofort wieder erlaubt.

„Das Training mit Körperkontakt ist zugelassen, sofern in festen Trainingsgruppen trainiert wird und eine Kontaktdatenerfassung erfolgt. Daran anknüpfend gehören auch dem Training dienende Spiele grundsätzlich zu den erlaubten Lockerungsmaßnahmen bei Mannschaftssportarten mit Kontakt. Sofern solche Trainingsspiele vereinsübergreifend angesetzt werden, begrenzen wir aufgrund der aktuellen pandemischen Lage dies auf Spiele zwischen Vereinen aus Bayern“, teilte der Stellvertretende Pressesprecher Martin Scholtysik mit. Dies gilt freilich nur unter den allgemein bekannten Voraussetzungen.

Hierzu teilte das Ministerium mit, dass keine Zuschauer anwesend sein dürfen. „Zudem ist ein auf den jeweiligen Standort zugeschnittenes Schutz- und Hygienekonzept auf der Grundlage des Rahmenhygienekonzepts Sport auszuarbeiten und auf Verlangen der zuständigen Kreisverwaltungsbehörde vorzulegen; dies ist nicht erforderlich bei Freiluftsportanlagen, sofern lediglich gesonderte WC-Anlagen (ohne Duschen und Umkleiden) in geschlossenen Räumen geöffnet werden“, heißt es in der Antwort des Ministeriums auf die Anfrage unserer Zeitung.