Ingolstadt
Neue Gesichter bei den Dukes

Ingolstädter Football-Bundesligist verpflichtet vier neue Trainer für die nächste GFL-Saison

17.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:42 Uhr

Ingolstadt (DK) Kaum ist die Saison für die Ingolstadt Dukes zu Ende gegangen, schon sind die Vorbereitungen auf die dritte Saison in der ersten Football-Bundesliga (GFL1) in vollem Gange. Als Erstes wurde intensiv an der neuen Zusammenstellung des Trainerteams gearbeitet. Headcoach Eugen Haaf muss sich dabei auf eine ganze Reihe neuer Mitarbeiter einstellen.

So wird in der neuen Spielzeit Emanuel Lewis den Posten des Offensive-Koordinators übernehmen. Der im kalifornischen Bakersfield geborene ehemalige Quarterback gilt ebenso wie Haaf als ein Verfechter des gepflegten Pass-Spiels. "Das Pass-Spiel ist in der DNA der Dukes fest verankert, er kommt uns deshalb sehr entgegen. Für mich war es sehr wichtig, dass ich jemanden finde, der auch diese Spielphilosophie vertritt", begründet Haaf, warum er sich für den 30-Jährigen entschieden hat.

Haaf ist von dem neuen Mann auf dieser wichtigen Position so sehr überzeugt, dass er ihm einen Vertrag mit einer Option für die nächsten Jahre angeboten hat. Und zugleich bestätigt er, dass es hinsichtlich der Planung für den neuen Kader schon zahlreiche Gespräche gegeben hat: "Wir haben in den vergangenen drei Wochen intensiv an der Auswahl der neuen Spieler gearbeitet".

Lewis kam nach einigen Stationen in den Staaten 2015 nach Deutschland und spielte damals für die Frankfurt Universe, für die er als Quarterback in 13 Spielen über 3400 Yards und 42 Touchdowns erzielte und damit maßgeblichen Anteil am Aufstieg der Hessen in die GFL1 hatte. Danach ging es wieder für ein Jahr zurück in die USA, doch 2017 war er wieder in der GFL zu finden, als er für die Marburg Mercenaries auflief. Das Saisonende bei den Nordhessen erlebte Lewis aber schon nicht mehr mit, weil er nach einer Schlüsselbein-Verletzung ausfiel.

Er nutzte die Zeit sofort, um auf eine Trainerkarriere hinzuarbeiten. Bei den Minsk Zubrs arbeitete er für den Rest des Jahres als Offensive- und Quarterback-Coach, Anfang dieses Jahres war er in der Türkei als Headcoach bei den Yeditepe Eagles angestellt, ehe er bei den Amsterdam Crusaders landete. Zudem betreute er auch die spanische Nationalmannschaft und gründete unter anderem ein eigenes Quarterback-Trainingscenter.

Bei den Dukes ein alter Bekannter ist Alan Reed, der nach seinem zweijährigen Intermezzo bei den Nürnberg Rams an die Donau zurückkehrt und die Position als Coach der Defensive Backs übernehmen wird. Schon 2016 hatte der fünffache Champion seine Zelte in Ingolstadt aufgeschlagen und dabei mit den Herzögen eine "Perfect Season" hingelegt, die den Aufstieg in die GFL1 nach sich zog.

"Sein ganzes Leben ist eine einzige Erfolgs-Vita, er hat schon alles gewonnen was es zu gewinnen gibt", lobt Haaf, der sich selbst darum bemüht hat, Reed wieder zu den Dukes zurückzuholen. "Ich habe ihn nach der Saison angerufen und ihn gefragt, ob er für 2019 schon verplant sei. Das war er nicht, und deshalb waren wir uns schnell einig. Darüber habe ich mich sehr gefreut, weil ich seine Arbeit sehr schätze", berichtet der Headcoach.

Als Coach für die Defense Line kommt Les Jackson an die Donau. Für Haaf ist der Engländer ebenfalls ein guter Bekannter, schließlich haben die beiden vor vielen Jahren bei den Munich Cowboys zusammengespielt. Dort war Jackson zuletzt auch als DL-Coach tätig. Schon seit zwei, drei Jahren versucht Haaf, seinen ehemaligen Weggefährten an die Donau zu lotsen. "Ich bin sehr froh, dass es jetzt endlich geklappt hat, weil er sehr viel Know-how sowohl als Spieler als auch als Trainer mitbringt, wovon unser Team sicher sehr profitieren wird. Es ist bekannt, dass er ein sehr guter Coach ist, bei dem die Spieler eine extrem gute Ausbildung erhalten."

Während seiner aktiven Karriere spielte Jackson für New York/New Jersey Knights in der North American East Division, die London Olympians, die Munich Cowboys und die New Yorker Lions in Braunschweig, wo er seine erfolgreichste Zeit hatte. Dreimal gewann er mit den Lions den German Bowl, zweimal den Euro Bowl.

Und schließlich kommt mit Marco Durch ein neuer Defensive-Koordinator. Für den 43-Jährigen ist die GFL1 zwar Neuland, dennoch ist Haaf von seinem Chef der Defensive überzeugt: "Er ist ein sehr akribischer Arbeiter und hat zuletzt als Headcoach der Fursty Razorbacks sehr gute Arbeit abgeliefert. Wenn ich nicht an ihn glauben würde, hätte ich ihm diesen Posten nicht angeboten."

Als Spieler war Durch für die München Rangers, die Dachau Celtics, die Starnberg Argonauts und die Plattling Blackhawks im Einsatz. Erfahrungen als Trainer sammelte er als Headcoach des Starnberger Jugendteams, bei den Munich Cowboys, den Fursty Razorbacks und den Feldkirchen Lions. "Er ist ein sehr ehrgeiziger Mensch und will im Football noch einiges erreichen. Ich bin überzeugt davon, dass er mit seinen Aufgaben wachsen wird, zumal er auch von einer unheimlich guten Trainer-Crew unterstützt wird", stellt ihm Haaf schon jetzt ein gutes Zeugnis aus.

Nun wird dieses Trainer-Quintett intensiv daran arbeiten, das Team gezielt zu verstärken, um 2019 wieder eine bessere Rolle in der Liga zu spielen, als das in der von vielen Verletzungen geprägten zurückliegenden Spielzeit der Fall war.

Elmer Ihm