Ingolstadt (DK) Es war alles für eine große Eröffnungs-Party gerichtet. Rund 2000 erwartungsfrohe Zuschauer waren zum Saisonauftakt der Ingolstadt Dukes ins ESV-Stadion gekommen – nur die Mannschaft spielte nicht mit.
Mit 7:44 kassierte das Ingolstädter Footballteam im ersten Vorbereitungsspiel gegen den Bundesligisten Franken Knights eine mehr als deutliche Niederlage. Gegen eine zwei Klassen höher spielende Mannschaft kann das durchaus vorkommen, doch die Art und Weise wie die Schlappe zustande kam, hat Headcoach Eugen Haaf sicherlich wenig erfreut. „Das Ergebnis ist so hoch, wie wir selbst zugelassen haben. Wobei ich die Schuld weniger der Defense gebe, als vielmehr unserer Offense. Da hat überhaupt nichts funktioniert. Unsere Receiver haben heute die einfachsten Bälle fallen lassen“, wollte Haaf nichts beschönigen.
Schon nach wenigen Minuten deutete sich an, dass die Dukes einen rabenschwarzen Tag erwischt hatten. Die gegnerischen Angreifer standen immer wieder völlig frei und konnten relativ ungehindert durch die Reihen der Dukes marschieren. Ein frühes 14:0 nach zwei mühelosen Touchdowns sorgte schnell für Ernüchterung auf den Rängen.
Während das Team aus Rothenburg o. d. Tauber vor allem von den hervorragenden Pässen seines Quarterbacks Cedric Townsend profitierte, versuchten es die Gastgeber meist mit ihrem Laufspiel, was aber überhaupt keinen Erfolg brachte. „Die Knights hatten hinten drin sechs Pass-Verteidiger, da bringen weite Bälle nichts“, verteidigte Haaf seine Taktik. „Deshalb wollten wir mehr laufen, aber da hatten wir große Abstimmungsprobleme“, blickt der Coach ratlos zurück. Ratlos deshalb, weil alles misslang, was sein Team an diesem Abend probierte. Eine einzige gute Aktion gab es von den Dukes in der ersten Hälfte zu bewundern, als Evan Martin einen herrlichen 40-yards-Pass auf Florian Starzengruber spielte. Doch schon beim nächsten Versuch gelang den Knights eine Interception, die zum 21:0 führte. Ein Field-Goal kurz vor Ende des zweiten Viertels brachte den 24:0-Halbzeitstand.
Danach ging es für die Dukes nur noch darum, die Niederlage in Grenzen zu halten. Als kurz nach Wiederbeginn zwei starke Läufe von Kenneth Telfair die Voraussetzung für den ersten Touchdown durch Mario Filakovic zum 7:24 ergaben, sah es auch ganz gut aus, doch danach verfielen die Dukes wieder in die alten Fehler. Immer wieder ermöglichten sie den Franken Knights, ihre Angriffe vorzutragen. Am Ende waren die Dukes mit dem 7:44 noch gut bedient.
„Wir haben das durch viele schlimme Fehler zugelassen. Da waren Bälle dabei, die kannst du gar nicht fallen lassen“, ärgerte sich Haaf und machte sich zugleich Sorgen, dass sein Team mit dieser Vorstellung einige der Fans wieder vergrault haben könnte. Aber bis zum Punktspielauftakt am 19. Mai ist noch viel Zeit. „Bis dahin können wir diese Fehler abstellen, und das werden wir auch“, verspricht er. Wobei er noch einmal klar macht, dass diese Niederlage – noch dazu ganz am Anfang einer Saison – gegen einen zwei Klassen höher spielenden Gegner zustande kam. „Das ist eine Top-Bundesliga-Mannschaft, es ist keine Schande, gegen die zu verlieren“, macht er seinen Mannen Mut, den angepeilten Aufstieg in die 2. Bundesliga nicht aus den Augen zu verlieren. Einer misslungenen Generalprobe muss ja nicht auch ein verpatzter Saisonstart folgen.
